Kühe, die auf der Straße abgestellt wurden, überdimensionale Zuckerrübengespanne und kaum überwindbare Funklöcher erwiesen sich als erste Hindernisse, die Schatz und Herzl, zwei Großstadt-Kriminaler aus München, im ersten Band dieser Reihe auf dem Weg in die dunkelste Oberpfalz überwinden mußten, bevor sie aufklären konnten, wer denn den alten Grüninger im entlegenen Damling so unsanft aufs Messer gesteckt hatte. (Früher nannte man die Oberpfalz auch Steinpfalz, oder Stoapfalz, daher der Reihentitel.)
Im zweiten Band waren Schatz und Herzl entgegen den ursprünglichen Plänen wieder zurück in der Oberpfalz, um die Bösen zu jagen. Da fielen ihnen auch schon die erste Leiche und wenig später ein menschliches Skelett vor die Füße. Ein ziemlich komplizierter Fall, bei dem die beiden Herren aus München ohne den patenten Dorfpolizisten Häupl wieder richtig aufgeschmissen wären.
Zu Beginn dieses dritten Bandes haben sich die beiden Kommissare Schatz und Herzl in ihrer neuen Heimat, der ostbayerischen Provinz, recht gut eingelebt – nicht zuletzt wegen der beiden Herzblätter Julia und Carlotta.
Da bricht eine rätselhafte Mordserie über die ländliche Idylle herein. Ein putzsüchtiger Narzisst mordet sich scheinbar wahllos durch bayerische Gefilde.
Das geht dann nicht nur Schatz und Herzl an die Substanz, auch Dienststellenleiter Rödel, an sich ein erklärter Gegner der beiden Münchner Kollegen, zieht diesmal an einem Strang mit ihnen.
Ganz nebenbei bekommt Schatz' Carlotta die Krise, quittiert ihm die Freundschaft und das Geheimnis um den patenten Polizisten Häupl löst sich auf.
Ganz schön viel Action für ein paar kalte Tage im Februar. Aber immerhin sind hier echte Spezialisten am Werk, die ihren Job verstehen ..…
Spielberg Paperback ca. 230 Seiten ISBN 978-3-95452-733-5 Preis: 11,90 € (D) 12,30 € (A) 16,60 SFr (CH)
Auch erhältlich als: ebook (01/2019) (epub, ca. 650 KB) ISBN 978-3-95452-096-1 Preis: 6,99 € (D) – 6,99 € (A) 7,00 sFr (CH)
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Unsere Meinung:
Wie sein Vorgänger hat dieses Buch wieder einiges mit den Kreuberger Nächten der Gebrüder Blattschuß gemeinsam (abgesehen davon, daß es wieder ein Volltreffer war): Erst fängt es ganz langsam an, aber dann, aber dann! Alles beginnt damit, daß sie zu einem Todefall gerufen werden, der auf den ersten Blick auch natürliche Umstände haben könnte, hätte der behandelnde Hausarzt nicht das unbestimmte Gefühlt, daß hier irgendetwas nicht stimmt. Und richtig, je länger sich die drei von der Dienststelle vor Ort umsehen und mit einer äußerst gesprächigen (und für die Leser unterhaltsamen) türkischen Nachbarin unterhalten, umso mehr verdichten sich die Anzeichen, daß der Tote nicht unbedingt freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Damit aber nicht genug, denn außerdem paßt rgendwas Herzl hier nicht. Ihm ist so, als hätte er es schon mal gesehen. Das gleiche Gefühlt hat er, als es kurz darauf eine zweite Tote gibt, die scheinbar Selbstmord begangen hat. Aber wieder sprechen einige Dinge dafür, daß jemand nachgeholfen hat. Und es fällt den Ermittlern auf, daß der zweite Tatort, ebenso wie der erste, zu sauber und aufgeräumt wirkt. War hier derselbe Täter am Werk? Ein Täter mit einem Sauberkeitstick, ein Tipferlscheißer, wie Julia den beiden Zugereisten erklärt? Und die dunkle Erinnerung an ein 50er Jahre Knickkissen führt schließlich dazu, daß sich zu den ersten beiden Fällen ein weiterer gesellt - drei Tote über zwei Jahre - mit Knickkissen und Desinfektionsmittel. Aber auch das ist nur der Anfang einer spannenden Geschichte, den wenig später ergeben sich Hinweise auf weitere Fälle und es kommt zur Einrichtung einer Sonderkommission, zu der auch die Kollegen aus München und Landshut in die Provinz anreisen. (Wobei Schatz und Herzl zum ersten Mal auch die Bekanntschaft mit einem jungen Landshuter Polizisten machen, der sich als richtiges Gscheidhaferl erweist und mit dem die beiden im nächsten Band noch ihre helle Freude haben werden.) Die Leser begleiten nun wieder die Ermittler bei den Gesprächen und Untersuchungen, bei denen sie nur sehr langsam und auf Umwegen (und mit einigen zum Teil blamablen Fehlschlägen) schließlich dem Täter auf die Spur kommen.
Aber den Täter zu kennen und etliche Indizien reichen bei weitem nicht aus. Werden sie ihn auch überführen können oder ihn gar dazu bringen, ins Reine zu kommen und ein Geständnis abzulegen? Es bleibt spannend bis zum Ende und es kommt schließlich nicht zuletzt auf eine gut Nase (oder mehrere davon) an. Wie immer lösen die beiden Münchner Kriminaler den Fall nicht im Alleingang, diesmal stehen ihnen neben dem unverzichtbaren Häupl auch andere Mitglieder der Wache zur Seite (wobei die Ortspolizisten Häupl und Linda sogar zu echten Kriminal-Ermittlern werden) und sogar Polizeihauptkommissar Rödel steht ihnen diesmal nicht im Weg sondern hilfreich zur Seite. Außerdem sorgen wieder etliche eigen- wie einzigartige Nebenpersonen für Fortschritte bei den Ermittlungen und nicht zuletzt den Unterhaltungsanteil - unter ihnen natürlich auch wieder der Trapper, das Dorf-Orginal aus dem Nachbarort und Stefano, der italienische Kellner. Neben den Ermittlungen streut die Autorin auch diesmal wieder etliche Szenen aus dem Privatleben der Hauptpersonen ein - diesmal aber weitgehend ohne kitschig oder schnulzig zu werden - wobei bei Schatz und Carlotta aus Wolke 7 plötzlich eine Gewitterwolke wird, dem Geheimnis um Häupls Freizeitbeschäftigungen nachgespürt wird und die Leser bei Herzl und Julia einem höchst unterhaltsamen, ganz speziellen Elternabend beiwohnen können. Auch die Leser aus den nördlicheren Regionen sollten keine Probleme mit dem Verständnis haben, denn die ganz speziellen bayrischen (oder steinpfälzischen) Ausdrücke werden innerhalb der Geschichte erklärt. Insgesamt war dies für uns ein außerordentlich lesenswerter neuer Band dieser Reihe, mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Unterhaltung, der ungeduldig auf die nächsten Bände warten läßt. Für uns ist dieser dritte Band außerordentlich - und uneingeschränkt auch wieder ein Tip.
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