Werner Baltes ist Landei aus Überzeugung, Ehemann, Musikliebhaber und Kriminalhauptkommissar in der Eifel. Aktuell kuriert er einen Burnout aus.
Um einen Rückfall zu vermeiden, nimmt er sich einen alten ungelösten Fall vor, der es ihm leicht macht, eine gewisse Distanz zu halten - denn das Opfer, ein umstrittener Kommunalpolitiker, war ihm nicht sympathisch.
Dessen Tod beherrschte einige Zeit die Lokalblätter, nachdem seine Leiche in kleinen, aber unfeinen Portionen in Eifler Müllcontainern aufgefunden worden war …
Auch wenn der Roman nicht so unappetitlich wird, wie es der letzte Absatz befürchten ließ, hat er uns doch etwas zerrissen zurückgelassen. Auf der einen Seite ist es ein spannender Roman, der den Teilzeit-Ermittler bei der Spurensuche in einem Jahre alten Fall begleitet. Am Anfang gibt es einen kurzen Rückblick zur Auffindung der Leichenteile, aber der Rest der Geschichte spielt im Hier und Heute. Nach und nach erfahren Ermittler und Leser mehr über das Opfer und sein Umfeld, was allerdings nicht notwendigerweise auch zum Täter und der Aufklärung der Umstände der damaligen Geschehnisse führt. Zur Auflösung kommt es schließlich erst auf einigen Umwegen. Daneben erfahren die Leser einiges über Politik, diverse Abfallsysteme, Journalisten und Landwirtschaft in der Eifel. Dabei haben alle aufgesuchten Verdächtigen oder Zeugen ihre ganz eigenen Geschichten und Charaktere. Keine(r) ist schwarz-weiß als nur gut oder böse, fies oder sympathisch gezeichnet. Auch das Opfer nicht. Da dieses der erste Band ist, müssen natürlich der Kommissar und seine Umgebung den Lesern erst einmal vorgestellt werden, aber wir hätten sehr gut auf die diversen Einkaufsausflüge und sonstigen Straßenverkehrsdramas eines verkorksten Kommissars verzichten können. Abgesehen von der als Hintergrund für seine zeitweilige Beurlaubung durchaus angebrachten Rückblende auf die Unfallgeschichte fanden wir die restlichen äußerst dramatischen Straßenverkehrsepisoden eher nervig. Insgesamt war dies für uns ein doch eher durchwachsenes Leseerlebenis mit einigen Längen und viel überflüssigem Beiwerk.
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