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Buch 19



Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 07.05.2024
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April 2024 Autor/Herausgeber/Reihe:

Thomas Schöne:

Titel:

Tatort Himmelsscheibe

19.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland 
Original:
D
Erscheinungsjahr 
Original:
2008

Im April er­scheint beim Mittel­deutschen Ver­lag die aktualisierte Neu­aus­gabe des Sachbuches Tat­ort Himmels­scheibe von Thomas Schöne. Er er­zählt da­rin die Ge­schichte des Fundes und der Ret­tung der welt­be­kannten Himmels­scheibe von Ne­brae­ine, eine Ge­schichte mit Raub­gräbern, Hehlern und Ge­lehrten.

Archäologie war bis zur Ent­deckung der Him­mels­scheibe von Nebra in Deutsch­land wenig mas­sen­wirk­sam.

Mit dem Fund der Bronze­scheibe än­derte sich dieses Bild in kürzester Zeit und die Ar­chä­olo­gie drängte aus ihrem Schatten­da­sein her­vor.

Doch was genau ist die Himmels­scheibe von Ne­bra?
Ist sie überhaupt echt?
Und wenn ja, ist sie tat­säch­lich der Schlüßel­fund, der uns Menschen zwingt, die eigene Ge­schichte zu über­denken?

Diese und andere Fragen be­schäftigen die Öffent­lich­keit welt­weit und ent­sprechende Schlag­zeilen sorgen ständig für Auf­regung.

Dieses Buch er­zählte bei seiner Ori­ginal­aus­gabe 2008 erst­mals voll­ständig die spannende Ge­schichte vom Fund bis zur Ret­tung der Himmels­scheibe und schildert die Hinter­gründe und Aus­wir­kungen der Him­mels­scheiben­for­schung auf das mo­derne Ge­schichts­bild ...

 

Mit je einem Vorwort zur ersten und sechsten Auflage von Harald Meller (Landesarchäologe)
Mit s/w-Abbildungen

 

Aktualisierte Neuausgabe

ToPTiP!

Thomas Schöne: Tatort Himmelsscheibe - Neuausgabe

Broschiertes Buch / Paperback

 

mitteldeutscher verlag Paperback
ca. 230 Seiten
ISBN 978-3-96311-903-3
Preis:
16,00 € (D) - 16,50 € (A)
~ 22,00 SFr (CH)
Auch erhältlich als:
mdv ebook (07/2024)
(epub)
ISBN: 978-3-96311-965-1
Preis:
15,99 € (D) - 15,99 € (A)
~ 15,00 SFr (CH)
Direkt beim Verlag bestellen:

mdv

Unsere Meinung:

Fundstücke aus der Geschichte der Menschheit werden von Archäologen in penibel errichteten Grabungsstätten mit ihren Studenten sorgfältig und umsichtig mit größter Vorsicht aus dem Boden geholt, in Forschungswerkstätten gereinigt, untersucht und restauriert, um schließlich in einem Museum der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. So könnte und sollte es ein. Die Wahrheit sieht leider anders aus. Grabräuber kannten wir natürlich schon von den ägyptischen Königsgräbern, aber bevor wir dieses Buch gelesen haben, war uns der Begriff Raubgräber unbekannt. Ebenso wie die Tatsache, welchen Schaden sie auch in unseren Breiten und unseren Tagen anrichten. Und das war nicht das einzige Neuland, das wir beim Lesen dieses Buches betreten haben. Raubgrabungen werden übrigens laut Wikipedia "In der Regel unter Unkenntnis oder Mißachtung wissenschaftlicher Standards durchgeführt und zerstören dadurch wertvolle Informationen, die eine genauere historische Einordnung der Funde ermöglichen würden." Im Laufe dieses Buches erfahren die Leser eine Menge mehr über Raubgräber und Hehler und wie und warum unzählige, für die Wissenschaft und die Kenntnis über die Frühgeschichte der Menschheit wertvolle, Funde der Wissenschaft und der Öffentlichkeit verlorengehen und teilweise sogar im Abfall statt in archäologischen Forschungsstätten und Museen landen. Daß mit der "Wende" ostdeutsche Unternehmen abgewickelt und zerstört wurden, ist hinreichend bekannt, neu für uns und ebenso erschreckend war für uns, daß auch die archäolgischen Fundstätten im Auftrag meist westdeutscher krimineller und nur am finanziellen Gewinn interessierter Gruppen gestürmt wurden: "Mit Hacke und Spaten durchwühlen sie den geschichtsträchtigen Boden Mitteldeutschlands. Sie graben unzählige Löcher, bohren Hügelgräber auf, plündern bronzezeitliche Wallanlagen und verwüsten mittelalterliche Burgen." Unfreiwillig haben ihnen dabei die ostdeutschen Archäologen geholfen, die die Fundstätten in den Jahren der DDR in wssenschaftlichen Zeitschriften und Büchern veröffentlicht hatten. Im 1. Jahrzehnt nach der Wende sind demnach einige zehntausend historische Stücke der Allgemeinheit zugunsten reicher Sammler verlorengegangen. Das sind nur einige Aspekte, die die Leser im Laufe der Geschichte der Sonnenscheibe von Nebra, die in diesem Buch erzählt wird, nebenbei erfahren. Das Buch beginnt nach je einem Vorwort zur ersten und sechsten Auflage von Harald Meller, der auch eine wichtige Rolle in folgenden Geschichte spielt, und einem Prolog, der die Auswirkungen der Raubgräberei im Osten Deutschlands nach der Wende beschreibt, mit dem vorläufigen Ende der Geschichte, die Sonnenscheibe für die Wissenschaft und Öffentlichkeit zu sichern. Erst danach beginnt das Buch mit der chronologischen Erzählung der Geschehnisse vom Tag des Fundes an. Die Geschichte dieses Buches beginnt mit zwei Raubgräbern, die am 4. Juli 1999 neben zwei Bronzeschwertern auch eine merkwürdige Scheibe fanden. Das Buch folgt dann, teilweise in persönlichen Erinnerungen der Beteiligten (die selbst zu Wort kommen) der Odysssee, die die Sonnenscheibe vom Moment des Ausgrabens, über den Verkauf an Hehler bis sie schließlich mit Hilfe der staatlichen Kriminal-Behörden mehrerer Länder ins Eigentum des Landes gelangte, hinter sich brachte, In Erinnerungen der Beteiligten erleben die Leser mit, wie der Landes­archäologe zum ersten Mal von der Scheibe erfuhr, welche Anstrengungen und Detektivarbeit unternommen wurden. Es wird beschrieben, wie die die Scheibe untersucht wurde, wie ihre Echtheit und zeitliche Einordnung ermittelt wurden und welche persönlichen Fehden rund um die Scheibe ausgefochten wurden. Es werden die Bemühungen des Landes­archäologen beschrieben, die Winkelzüge, die nötig waren und wie es mehr als einmal so ausgesehen hat, als wäre die Scheibe für die Wissenschaft und Öffentlichkeit verloren. Ein großer Teil des ersten Teils des Buches beschreibt zudem die Gerichts­verhandlungen, in denen die abenteuerlichsten Thesen aufgestellt wurden, und in denen um die Echtheit, die zeitliche Einordnung und den Besitz der Sonnenscheibe gestritten wurde, Auch in diesem Teil des Buches erfahren die Leser aber immer wieder neue Aspekte rund um die Sonnenscheibe. Die Leser erfahren mehr über die mögliche Herkunft und die Nutzung der Scheibe, sowie die Kultur, in der sie geschaffen und genutzt wurde. Nach dem Prozeßteil beschreibt das Buch die weitere Restaurierung der Scheibe und wie, wann und wo sie der Öffentlichkeit der präsentiert wurde. In diesem zweiten Teil des Buches geht es dann um die wirklich historische Einordnung der Himmelsscscheibe in ihr geschichtliches Umfeld, ihren Zweck und den möglichen Zusammenhang zu anderen histrorischen Stätten und Ausgrabungen. Und schließlich geht es noch draum, wie es immer wieder Anfeindungen von Wissenschaftlern kommt, die die Echtheit oder zeitliche Einordnung der Scheibe in Frage stellen. Außerdem wird beschrieben, wie die Scheibe im wahrsten Sinne des Wortes weitere hsitorische Kreise gezogen hat. All dies wird äußerst spannend und verständlich in gut lesbarer Form erzählt und ist mit 28 schwarweißen Fotos ergänzt, die teilweise die Sonnenscheibe, ihrem Ausgrabungsort, das neue Museum und vieles andere zeigen. Ein wenig störend fanden wir am Anfang des Buches die Sternchen hinter diversen Namen, die kennzeichnen, daß diese geändert wurden, Dafür hätte es sicher eine leser­freund­lichere Lösung gegegben, etwa ein Namensverzeichnis im Anhang, mit dem Hinweis, daß die im Buch verwendeten Namen dieser Beteiligten geändert wurden. Davon abgesehen ist dieses Buch für uns ein Beispiel für spannende, lebendige Wissenschaft - zu keinem Moment staubtrocken oder langweilig - und auf jeden Fall ein uneingeschränkter TopTip.

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