Bei Reclam erscheint im September die neu übersetzte Taschenbuch-Ausgabe des ersten der vier Sherlock Holmes-Romane von Arthur Conan Doyle, der laut Verlag auch der witzigste der vier Romane ist. Gleichzeitig erscheinen auch die übrigen drei Romane in Neuübersetzung als Taschenbuch.
In diesem Roman kehrt Dr. John Watson als Kriegsinvalide nach London zurück und sucht jemanden, mit dem er zusammenziehen und sich die Miete teilen kann.
Er findet ihn in dem ebenso hochintelligenten wie skurrilen Sherlock Holmes.
In ihrem ersten Fall geht es um Rache wegen eines lange zurückliegenden Mordes in einer Mormonengemeinde im amerikanischen Utah ...
Aus dem britischen Englisch übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Holger Hanowell Mit einem Nachwort von Jürgen Kaube Mit 6 Schwarzweiß-Illustrationen von Charles Altamont Doyle Mit einer kompakten Biographie des Autors Die Geschichte erschien zuerst 1887 in der Novemberausgabe der englischen Zeitschrift Beeton’s Christmas Annual Die erste Buch-Ausgabe erschien 1888 (mit den Illustrationen von Charles Altamont Doyle, ab der 2. Auflage mit geänderten Illustrationen) In deutscher Sprache erschien der Roman erstmals 1894 unter dem Titel Späte Rache
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Dies ist der erste jemals erschienene Sherlock Holmes Roman. Und so lernen nicht nur die Leser ihn und Dr. Watson kennen, sondern auch die beiden Hauptfiguren treffen zum ersten Mal aufeinander. Warum der Verlag diesen Roman allerdings auch nur annähernd als besonders witzig bezeichnen kann, ist uns ein von Sherlock Holmes unaufgelöstes Rätsel geblieben. Der Anfang der Geschichte ist durchaus interessant und spannend und entspricht dem später üblichen Sherlock Holmes-Schema. Dieser erste Teil des Buches, der wie gewohnt die von Dr. Watson verfassten Aufzeichnungen enthält, beginnt mit dem Kennenlernen von Holmes und Watson und geht dann in die Ermittlungen im aktuellen Fall über. Die Suche nach den Umständen, Ursachen und Urhebern des Ablebens, um das es in der Rahmengeschichte (anders können wir diesen kleinen Teil des Buches nicht bezeichnen) dieses Romans geht, ist durchaus interessant und spannend zu lesen, mit den üblichen Holmes-Schlußfolgerungen und Marotten. Wir wissen nicht, was Doyle dann geritten hat, ob er vielleicht noch irgendwo ein ungenutztes Manuskript in der Schublade hatte, jedenfalls mutiert die Geschichte im zweiten Teil plötzlich zu einem amerikanischen Western mit eingebauter tragischer Liebesgeschichte im Mormonenumfeld. Dies ist der weitaus größte (und nach unserem Gefühl längste) Teil dieses Romanes, der die nicht von Dr. Watson erzählte Vorgeschichte enthält. Dieser Western-Stil Rest der Geschichte hat uns nicht wirklich mitgerissen. Am Ende wird der Fall noch kurz mit einigen Anmerkungen von Dr. Watson abgeschlossen. Die Übersetzung liest sich gut und die Anmerkungen des Übersetzers waren zum großen Teil hilfreich und interessant. Auch das Nachwort enthält einige interessante Informationen und Hintergründe. Die Illustrationen in diesem Buch wurden von Doyles Vater für die allererste Buch-Ausgabe dieses Romans gezeichnet. Holmes entspricht in diesen ersten Illustrationen so gar nicht dem Bild, das wir heute von Holmes vor Augen haben. (Bereits ab der zweiten Ausgabe wurden sie dann durch neue Illustrationen eines anderen Zeichners ersetzt, sind also selten zu sehen). Äußerlich ist dies übrigens keins der kleinen (gelben) Reclam-Minibücher, sondern ein "ganz normales" Taschenbuch. Insgesamt war dieser Western-Krimi-Mix für uns nur zum kleinen Teil ein Sherlock Holmes-Roman und äußerstenfalls ganz nett, aber leider kein Vergleich zu den anderen Sherlock Holmes-Geschichten.
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