Ja, schon wieder Huber, aber wieder einmal etwas völlig anderes. Zuletzt haben wir von Wolfram Huber im Oktober letzten Jahres den Roman Der seltsame Reisende vorgestellt, davor Nicht schon wieder Huber! (09/2019), eine Sammlung von Anekdoten, Parodien, Sketches und sonstigem Nonsens. Das neue Buch Kronprinz Rudolf und Mayerling, das im September bei Berger erscheint, ist ein historisches Schauspiel.
Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn (1858 - 1889), Baroness Mary Vetsera und das Jagdschloß Mayerling (bei Alland, südwestlich von Wien) – bis heute sind sowohl die Protagonisten als auch der Ort von düsteren Geheimnissen umgeben und die Ansichten über den Verlauf der Tragödie weitgehend geteilt - wenn auch vieles bereits geklärt ist.
Was aber hat zu diesem "Doppelselbstmord" geführt – der in Wirklichkeit ein Mord und ein Selbstmord war? Unvorstellbar für ein zutiefst katholisches Kaiserhaus, das auch dementsprechend reagiert hat.
Dies darzustellen hat sich Wolfram Huber mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht. Aufgrund seiner Quellenforschung entsteht laut Verlag ein erstaunliches Bild vor allem des Kronprinzen und seiner Beweggründe.
Aber auch Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph sind keine Unbeteiligten und Schuldlosen, so daß zusammen mit der politischen Konstellation eine Tragödie fast unausweichlich blieb.
Und daß die politische Konstellation auf einen Weltkrieg hinauslaufen würde, das hatte Rudolf bereits vorausgesehen ...
Nach Übersetzungen/Erklärungen spezieller österreichischer Ausdrücke kann man beispielsweise auf den Webseiten von Wikipedia oder dem Österreichischen Wörterbuch suchen.
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Originalausgabe
Broschiertes Buch / Paperback
Berger Paperback ca. 100 Seiten Format ca. 19x12cm ISBN 978-3-99137-078-9 Preis: 14,90 € (D) - 14,90 € (A) ~ 21,00 SFr (CH)
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Unsere
Meinung (zu Der seltsame Reisende):
Ja, dieses Buch ist ein neues Huber-Buch, aber doch wieder ganz anders als etwa Nicht schon wieder Huber! Zum einen ist es keine Kurzgeschichten- oder Episoden-Sammlung sondern ein Roman und zum anderen ist es zwar zum gößten Teil auch unterhaltsam, aber ingesamt doch auf der ernsteren Seite, besonders im letzten Teil des Buches. (Außerdem ist die Geschichte nicht wirklich neu, denn sie wurde bereits 1984 geschrieben. Ob sie allerdings bereits zuvor veröffentlicht wurde, ist uns leider nicht bekannt.) Die Geschichte wird zwar von einem Erzähler in der dritten Person erzählt, aber meist durch die Augen eines Eisenbahnschaffners, der auf einer unbedeutenden Nebenstrecke fährt und darauf bedacht ist, die (Bahn-)Ordnung zu seinem Zug aufrecht zu erhalten. Zu Beginn des Buches fällt ihm auf, daß etwas Merkwürdiges in seinem Zug vorgeht und nach und nach haben seine Bemühungen, hinter das Geheimnis zu kommen, Erfolg und er wird vom Beobachter zum Beteiligten. Im Mittelpunkt des Geschehens steht (oder sitzt) ein älterer Fahrgast, der seinen Mitreisenden die Augen für die Schönheiten der Natur um sie herum öffnet und dann geht das Buch dazu über, Lebensweisenheiten in Geschichten verpackt zu erzählen. Daneben gibt es in einer Seitenerzählung noch kleine Seitenhiebe auf den Bürokratismus und die Zahlenbessenheit bei der Bahnverwaltung, die auch ganz unterhaltsam geschildert wird. Gegen Ende des Buches kippt dann die Stimmung und es wird eher dramatisch und traurig. Insgesamt ein lesenswertes, zu Beginn spannendes und unterhaltsames, am Ende aber eher getragenes Buch, das für uns etwas ins Seifenoperige abschwenkt.
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