Mai 2023 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Edgar Wallace:
|
Titel: Bones in AfrikaDie Afrika-Romane, Bd. 5:12 |
---|
2.
|
Originaltitel:
Bones
|
Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 1915 |
Bei Scratch, dem Belletristik-Programm bei Saphir im Stahl, wird im Mai mit Bones in Afrika die Neuausgabe der Afrika-Romane (naja eigentlich sind es bis auf eine Ausnahme Kurzgeschichten-Bände) von Edgar Wallace fortgesetzt, die im Januar mit Sanders vom Großen Fluß begonnen hat. Die meisten Bände sind Sammelbände mit Geschichten, deren Originale in Zeitungen und Zeitschriften (wie The Weekly Tale-Teller oder The Windsor Magazine) erschienen sind. Im einzigen wirklichen Roman dieser Reihe hat Sanders nur einen "Gastauftritt" und er wurde 1935 mit Leslie Banks in der Hauptrolle verfilmt.
Neben seinen bekannten Kriminalromanen veröffentlichte Edgar Wallace auch eine Reihe von um die Jahrhundertwende spielenden Abenteuern in Afrika. Im Mittelpunkt dieser Bücher stehen drei Briten: Amtmann Sanders, Captain Patrick G. Hamilton, Leutnant Francis Augustus Tibbetts, genannt Bones, sowie der Eingeborenen-Häuptling Bosambo. Zur Unterstützung der Briten stehen Haussa-Soldaten sowie der Dampfer Zaire bereit.
Es ist eine Zeit, in der die großen Weltmächte um koloniale Ehren wetteifern, eine Zeit des Ju-Ju, der Medizinmänner und eines unruhigen Friedens.
Nebenbei erfährt der Leser zwischen den Zeilen viel über den Kolonialismus vor der Zeit des ersten Weltkrieges. Als Kolonialismus wird die Inbesitznahme auswärtiger Territorien und die Unterwerfung, Vertreibung oder Ermordung der ansässigen Bevölkerung durch eine Kolonialherrschaft bezeichnet. Kolonisten und Kolonialisierte stehen einander dabei kulturell in der Regel fremd gegenüber.
Sanders ist ein britischer Kolonialbeamter. Seine Aufgabe ist es, in seiner Region Afrikas, Recht und Ordnung durchzusetzen.
Als Kommissar Sanders in diesem Band in Urlaub geht, übernimmt der vertrauenswürdige Leutnant Hamilton die Verwaltung dieser afrikanischen Territorien ...
Dieser fünfte Band enthält die folgenden Kurzgeschichten:
- Sanders, Ritter des St.-Michael- und St.-Georg-Ordens (Prolog)
- Captain Hamilton
- Die Schwerverbrecher
- Bones in M'fa
- Das sagenhafte N'bosini
- Der Fetischmast
- Die Grenze und der Code
- Das Wegerecht
- Das grüne Krokodil
- Henry Hamilton Bones
- Der nächtliche Wanderer
Neuausgabe
|
Broschiertes Buch /Paperback
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
- Sanders vom Großen Fluß (01/2023)
- Die Eingeborenen vom Großen Fluß (02/2023)
- Der Diamantenfluß (Roman) (03/2023)
- Bosambo vom Großen Fluß (04/2023) (03/2023)
Außerdem erscheinen in dieser Reihe:
African novels (Sanders of the River) - die Originale:
- Sanders of the River (1911)
- The People of the River (1911)
- The River of Stars (1913)
- Bosambo of the River (1914)
- Bones (1915)
- The Keepers of the King's Peace (1917)
- Lieutenant Bones (1918)
- Bones in London (1921)
- Sandi the Kingmaker (1922)
- Bones of the River (1923)
- Sanders (1926)
- Again Sanders (1928)
Das Buch kann zur Lieferung nach Deutschland auch direkt beim Verlag Arcanum/Saphir im Stahl estellt werden. Für den Versand in alle anderen Länder bitte zuvor die Portokosten beim Verlag erfragen. (Mehr auf der neuen Webseite des Verlages unter
Häufig gestellte Fragen.)
|
Scratch Klassik Paperback ca. 240 Seiten ISBN 978-3-940928-39-9 Preis: 13,00 € (D) - 13,30 € (A) ~ 24,00 SFr. (CH)
|
Direkt beim Verlag bestellen (bei Saphir im Stahl nur zur Lieferung nach D möglich)
|
Unsere Meinung: Mit diesem Band betritt ein weiterer neuer Brite die Bühne der Reihe, der in diesem und den kommenden Bänden neben Bosambo erheblich zur Unterhaltung beiträgt: Leutnant Francis Augustus Tibbetts, den Hamilton kurzerhand in Bones (Knochen) umtauft. Aber bevor es zu seinem ersten Auftritt kommt, geht Bosambo erst einmal auf eine Reise, um einen Plan in die Tat umzusetzen (von dem die Leser nach und nach erfahren, nicht aber Sanders). Bosambos Fahrten bleiben allerdings etwas im dunklen und selbst Sanders konnte sie später trotz aller Mühe und Sorgfalt nicht vollständig aufklären. Während seiner Abwesenheit läßt er quasi als Beschäftigungsmaßnahme (aber auch als Strafe für einen aufmüpfigen Häuptling) in seiner Region eine Straße durch den Wald bauen. Nach einigen Abenteuern im ersten Kapitel macht sich Sanders auf einen längeren Urlaub (der diesen ganzen Band über andauert) und wird in dieser Zeit durch Hamilton vertreten. Hamilton seinerseits wird eine Vertretung von außerhalb geschickt - ein gewisser Leutnant Francis Augustus Tibbetts, über den weder Hamilton noch Sanders etwas etwas wissen. Das soll sich - zunächst nur für Hamilton, später auch für Sanders - ganz erheblich ändern. Außerdem geht es unter anderem um das Verschwinden seiner Exzellenz des Kolonialministers Joseph Blowter. Wenn man nur die amtlichen Berichte durchliest, wird man nie erfahren, was sich dabei eigentlich im Ochoriland zugetragen hat. Wer dagegen dieses Buch liest, erfährt deutlich mehr. Auch wenn die letzten Verbindungen (so wie Sanders) jede(r) selbst ziehen muß. Hauptsächlich aber geht es in diesem Band, darum, Leutnant Francis Augustus Tibbetts in all seinen Merkwürdigkeiten kennenzulernen, der, wie er sich selbst bei Hamilton vorstellt, ein Esel ist, Energie für drei hat, bei dem es aber mit dem Verstand noch nicht weit her ist. Eine Einschätzung, die Hamilton zu 100% teilt. Mit dieser Kombination richtet Bones bei seinen ersten Abenteuern in Sanders Bezirk jede Menge Chaos an. Die Leser begleiten ihn in diesem Band unter anderem auf die Jagd nach einer geheimnisvollen Stadt oder einem grünen Krokodil, finden ihn aber auch als frisch gebackenen Vater oder an der afrikanischen Variante eines Marterpfahls wieder. Dabei verfügt Bones über ein etwas übersteigertes Selbstbewußtsein und eine Menge Phantasie, wodurch er sich nicht selten ein wenig heldenhafter sieht als etwa Hamilton. Im letzten Kapitel gibt es dann noch eine geheimnisvolle Gstalt, die als nächtlicher Wanderer Angst und Schrecken in Sanders Bezirk verbreitet (und nebenbei zwei kleine Kinder aus den Klauen einer Irren rettet) bevor das Buch mit einer unerwarteten Wendung endet. Sanders seinerseits erscheint abgesehen vom ersten Kapitel in diesem Buch nur indirekt und in Rückblicker in einigen der Geschichten. Auch die erste Begegnung zwischen Bones und Sanders findet somit erst nach seiner Rückkehr ganz am Ende dieses Buches statt. Zwar ist dieser Band nicht zuletzt dank Bones sehr unterhaltsam zu lesen. Daneben kommen auch Dramatik und Spannung nicht zu kurz, gibt es aber auch die für diese Reihe üblichen brutalen Szenen, bei denen wortwörtlich Köpfe rollen und Körper mit Speren durchbohrt werden. Allerdings wird auch das Lesevernügen an diesem Band durch das große Manko dieser Neuausgabe erheblich geschmälert: Auch in diesem Band läßt die Übersetzung deutlich zu wünschen übrig, da werden spezielle englische Ausdrücke (etwa touch wood, das zu Holz anfassen wird, oder wenn ein Pferd herauskommt) wörtlich oder falsch übersetzt werden, oder die Übersetzung der deutschen Sprache nicht unbedingt mächtig zu sein scheint, etwa wenn über den sagenhaften Kontinent als "die" Atlantis geschrieben wird. All das (und noch viel mehr) erschwert das Lesen dieses Buches (und anderer dieser Reihe) deutlich und macht den Text teilweise unverständlich. Daneben haben uns in diesem Band zudem die Seitenzahlen (sowohl im Inhaltsverzeichnis als auch im gesamten Buch) gefehlt. Inhaltlich dagegen war auch dieser Band für uns wieder gute Unterhaltung mit Spannung, Drama und (speziell Dank Hamilton und Bones) einer guten Portion Humor und trotz der Schwachpunkte noch ein Tip. |