Ähnlich wie in der jetzigen Zeit Kinder und andere Weihnachtsbegeisterte davon reden noch x mal zu schlafen, bis es soweit ist, könnte man bei diesem Buch sagen: Noch zweimal lesen, dann ist die Neuausgabe der Afrika-Romane vollständig und wir haben ein ganzes Lesejahr hinter uns, in dem in jedem Monat ein neuer Band erschienen ist. Bei Scratch, dem Belletristik-Programm bei Saphir im Stahl, erscheint im November bereits der elfte Band der Afrika-Romane (naja eigentlich sind es meist eher Kurzgeschichten-Bände) von Edgar Wallace, in einer Neuausgabe, die im Januar mit Sanders vom Großen Fluß begonnen hat. Im Dezember wird die Reihe mit Nochmal Sanders (das Buch heißt tatsächlich so) abgeschlossen. Die meisten Bände sind Sammelbände mit Geschichten, deren Originale in Zeitungen und Zeitschriften (wie The Weekly Tale-Teller oder The Windsor Magazine) erschienen sind. In einem der wenigen wirklichen Afrika-Romane dieser Reihe hat Sanders nur einen "Gastauftritt" und der erste Roman wurde 1935 mit Leslie Banks in der Hauptrolle verfilmt.
Im Vorwort zum ersten Band schreibt der Herausgeber zur Neuausgabe dieser Reihe:
Dies ist der erste Band der zwölf Afrika-Romane von Edgar Wallace. 1911 erschien dieser Roman, der sehr viel Aufmerksamkeit erhielt. Diesen Roman, wie auch die folgenden, sollte man in der damaligen rassistischen, kolonialistischen akzeptierten Grundstimmung lesen. Damals war diese Art schriftstellerischen Ausdrucks ganz normal. Daher findet man auch keine an die heutige politisch korrekte Veränderung. Die Geschichten, das Buch ist eher eine lose aufeinander aufbauende Kurzgeschichtensammlung, sind ereignisreich, wenngleich nicht der "modernen Action" zuzuordnen. Es gibt Streitigkeiten, kriegerische Auseinandersetzungen, Zauberdoktoren und weiße Glücksritter. Edgar Wallace beschreibt in seinen Afrikaromanen den Zustand der Kolonialherren wie Väter zu Kindern, die die Eingeborenen darstellen. Seine Afrika-Romane sind ein Stück Zeitgeschichte und Kolonialgeschichte zugleich. Weit eindrucksvoller, als in den Geschichtsbüchern, beschreibt er die Zeit der kolonialen Inbesitznahme Afrikas aus Sicht der Kolonialmächte nachvollziehbar. Einen "politisch korrekten" Roman können Sie hier jedoch nicht erwarten. Es würde den Flair der Erzählung zerstören und ihn nicht mehr lesbar machen.
Sanders ist ein britischer Kolonialbeamter. Seine Aufgabe ist es, in Afrika, Recht und Ordnung durchzusetzen.
Nebenbei erfährt der Leser zwischen den Zeilen viel über den Kolonialismus vor der Zeit des ersten Weltkrieges. Als Kolonialismus wird die Inbesitznahme auswärtiger Territorien und die Unterwerfung, Vertreibung oder Ermordung der ansässigen Bevölkerung durch eine Kolonialherrschaft bezeichnet. Kolonisten und Kolonialisierte stehen einander dabei kulturell in der Regel fremd gegenüber.
Zwar wird Sanders als Amtmann in die Hauptrolle gedrängt, aber er ist bemüht, den Frieden der afrikanischen Stämme aufrecht zu erhalten und Weiße Händler und deren Ausbeutungsabsichten fern zu halten ...
Dieser elfte Band enthält die folgenden Kurzgeschichten:
- Die Magie der Furcht
- Der Platzmacher
- Der sehr gute Mann
- Weiber wollen reden
- Der Heilige
- Der Mann, der Sheffield hasste
- Die Freudensucher
- Das Ballspiel
- Der weiße Mann
- Der süße Sänger
Neuausgabe
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Broschiertes Buch /Paperback
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
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