Bei Scratch, dem Belletristik-Programm bei Saphir im Stahl, wird im Juni mit Bewahrer des königlichen Friedens (so heißt er auf der Webseite/im Online-Shop des Verlages, lediglich auf dem Titelbild heißt er Hüter des Friedens) die Neuausgabe der Afrika-Romane (naja eigentlich sind es bis auf eine Ausnahme Kurzgeschichten-Bände) von Edgar Wallace fortgesetzt, die im Januar mit Sanders vom Großen Fluß begonnen hat. Die meisten Bände sind Sammelbände mit Geschichten, deren Originale in Zeitungen und Zeitschriften (wie The Weekly Tale-Teller oder The Windsor Magazine) erschienen sind. Im einzigen wirklichen Roman dieser Reihe hat Sanders nur einen "Gastauftritt" und er wurde 1935 mit Leslie Banks in der Hauptrolle verfilmt.
Im Vorwort zum ersten Band schreibt der Herausgeber zur Neuausgabe dieser Reihe:
Dies ist der erste Band der zwölf Afrika-Romane von Edgar Wallace. 1911 erschien dieser Roman, der sehr viel Aufmerksamkeit erhielt. Diesen Roman, wie auch die folgenden, sollte man in der damaligen rassistischen, kolonialistischen akzeptierten Grundstimmung lesen. Damals war diese Art schriftstellerischen Ausdrucks ganz normal. Daher findet man auch keine an die heutige politisch korrekte Veränderung. Die Geschichten, das Buch ist eher eine lose aufeinander aufbauende Kurzgeschichtensammlung, sind ereignisreich, wenngleich nicht der "modernen Action" zuzuordnen. Es gibt Streitigkeiten, kriegerische Auseinandersetzungen, Zauberdoktoren und weiße Glücksritter. Edgar Wallace beschreibt in seinen Afrikaromanen den Zustand der Kolonialherren wie Väter zu Kindern, die die Eingeborenen darstellen. Seine Afrika-Romane sind ein Stück Zeitgeschichte und Kolonialgeschichte zugleich. Weit eindrucksvoller, als in den Geschichtsbüchern, beschreibt er die Zeit der kolonialen Inbesitznahme Afrikas aus Sicht der Kolonialmächte nachvollziehbar. Einen "politisch korrekten" Roman können Sie hier jedoch nicht erwarten. Es würde den Flair der Erzählung zerstören und ihn nicht mehr lesbar machen.
Sanders ist ein britischer Kolonialbeamter. Seine Aufgabe ist es, in Afrika, Recht und Ordnung durchzusetzen.
Nebenbei erfährt der Leser zwischen den Zeilen viel über den Kolonialismus vor der Zeit des ersten Weltkrieges. Als Kolonialismus wird die Inbesitznahme auswärtiger Territorien und die Unterwerfung, Vertreibung oder Ermordung der ansässigen Bevölkerung durch eine Kolonialherrschaft bezeichnet. Kolonisten und Kolonialisierte stehen einander dabei kulturell in der Regel fremd gegenüber.
Zwar wird Sanders als Amtmann in die Hauptrolle gedrängt, aber er ist bemüht, den Frieden der afrikanischen Stämme aufrecht zu erhalten und Weiße Händler und deren Ausbeutungsabsichten fern zu halten ...
Dieser sechste Band enthält die folgenden Kurzgeschichten:
- Bones, Sanders und noch jemand
- Bones ändert seine Religion
- Der mächtige Ju-ju
- Bones und die drahtlose Telegrafie
- Der Arzt
- Bones gründet eine Dynastie
- Der Tierbändiger
- Das Söldnerheer
- Das Wasser der Verrücktheit
- Von Auge zu Auge
- Der verhüllte König
Neuausgabe
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Broschiertes Buch /Paperback
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
- Sanders vom Großen Fluß (01/2023)
- Die Eingeborenen vom Großen Fluß (02/2023)
- Der Diamantenfluß (Roman) (03/2023)
- Bosambo vom Großen Fluß (04/2023) (03/2023)
- Bones/Bones in Afrika (05/2023)
Außerdem erscheinen in dieser Reihe:
African novels/Sanders - die Originale:
- Sanders of the River (1911)
- The People of the River (1911)
- The River of Stars (1913)
- Bosambo of the River (1914)
- Bones (1915)
- The Keepers of the King's Peace (1917)
- Lieutenant Bones (1918)
- Bones in London (1921)
- Sandi the Kingmaker (1922)
- Bones of the River (1923)
- Sanders (1926)
- Again Sanders (1928)
Das Buch kann zur Lieferung nach Deutschland auch direkt beim Verlag Arcanum/Saphir im Stahl estellt werden. Für den Versand in alle anderen Länder bitte zuvor die Portokosten beim Verlag erfragen. (Mehr auf der neuen Webseite des Verlages unter
Häufig gestellte Fragen.)
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Unsere Meinung: Auch in diesem Band spielt Leutnant Francis Augustus Tibbetts, genannt Bones, in den meisten Geschichten ein wichtige (und für die Leser unterhaltsame) Rolle. Dabei macht er auf typisch Bonesche Art Bekanntschaft mit Pat, die nicht nur eine ebenso selbstbewußte wie selbständige Frau, sondern auch die Schwester seines Vorgesetzten Hamilton ist, versucht er sich unter anderem als Hypnotiseur und geht auf eine eigenartige Leopardenjagd (mit länger anhaltenden Folgen für Bones), um seine Ehre wiederherzustellen. Im weiteren Verlauf des Buches (in dem sich die eigenwillige Bekanntschaft zwischen Pat und Bones weiter vertieft), wird er überfürsorglicher Pflegevater eines Säuglings, ein Held und nutzt schließlich die drahtlose Telegraphie auf seine ganz besondere Weise. Daneben spielen natürlich auch Hamilton und Sanders wieder ihre Rollen und auch Bosambo trägt wieder seinen höchst unterhaltsamen Teil zu den Geschichten in diesem Buch bei, wobei die Leser besonders in der letzten Geschichte um einen verhüllten König wieder durchschauen können (was aber nur angedeutet und der Kombinationsgabe der Leser überlassen wird), wie er mit seinen ganz speziellen Methoden seinen Teil zum königlichen Frieden in Sanders Territorium beiträgt. Allerdings wird auch das Lesevergnügen an diesem Band durch das große Manko dieser Neuausgabe erheblich geschmälert: Auch in diesem Band läßt die Übersetzung wieder zu wünschen übrig, da werden spezielle englische Ausdrücke (wie pull ones leg) wörtlich oder falsch (etwa dare mit dürfen statt sich trauen) übersetzt, so daß der Text teilweise wenig Sinn ergibt oder unverständlich wird. Daneben haben uns in diesem Band zudem die Seitenzahlen (sowohl im Inhaltsverzeichnis als auch im gesamten Buch) gefehlt. Inhaltlich war dies für uns dagegen wieder ein ausgesprochen unterhaltsames und spannendes Buch und trotz der Übersetzung, die der Verlag bei einer künftigen Neuausgabe hoffentlich gründlich überarbeitet, ein Tip. |