und los geht's mit dem ersten Neuen Harten für diese beiden Monate ...
Viel Spaß!
Ihr & Euer
Bücherbar-Team
Oktober 2025
Autor/Herausgeber/Reihe:
José Rizal:
Titel:
Die Rebellion
1.
Originaltitel:
El Filibusterismo
Erscheinungsland
Original: B
Erscheinungsjahr Original: 1891
Sein mutiger Roman kostete Rizal das Leben. Der Roman des philippinischen Nationalhelden José Rizal erschien zunächst 1891 im belgischen Gent als Folge des Bestsellers Noli Me Tangere (1887). Ins Philippinische und Englische übertragen, gehört er heute zu den Klassikern der philippinischen Literatur.
In Die Rebellion läßt Rizal die Motive von unschuldiger Liebe und Martyrium hinter sich und wendet sich der Obsession und Rache zu.
Der Roman ist nicht nur eine flammende Anklage gegen die spanische Herrschaft und die katholische Kirche auf den Philippinen, sondern begeistert auch durch seine einfühlsame und spannungsreiche Schilderung eines leidenschaftlichen Kampfes für die Freiheit ...
Aus dem philippinischen Spanisch übersetzt von Gerhard Walter Frey Mit einem Nachwort von Caroline S. Hau (philippinische Autorin und Professorin) Mit einem fünfseitigen Glossar im Anhang Überarbeitete Neuausgabe des 2016 im gleichen Verlag erschienenen Buches
Überarbeitete Neuausgabe
Gebundenes Buch / Hardcover
Morio Buch Format ca. 13x21cm ca. 400 Seiten ISBN 978-3-949749-21-6
Preis: 28,00 € (D) - 29,50 € (A) ~ 42,00 SFr (CH)
In diesem höchst interessant und gut lesbar geschriebenen Buch geht es nicht nur um eine Rebellion sondern gleich um mehrere, recht unterschiedliche, vermeintliche, intellektuelle, politische, wirtschaftliche und eben rebellische. Da gibt es beispielsweise die Studierenden einer - wie fast alles in den damaligen Philippinen - von spanischen Mönchen geleiteten Schule, die die Unverschämtheit haben, für sich einen Spanisch-Unterricht zu beantragen. Etwas, das in den Augen der meisten Mönche gar nicht geht. Denn "die Indios sollten gar nicht Spanisch können, verstehen Sie denn nicht? Sie dürfen kein Spanisch können, denn sonst fangen sie das Diskutieren mit uns an, und sie sollen nicht diskutieren, sondern gehorchen und zahlen … Sie sollen gar nicht erst Gesetze und Bücher interpretieren." Ganz davon abgesehen, "dass es im Widerspruch zu unseren Vorrechten steht …" Die Studierenden haben doch auch noch die Unverschämtheit zu fragen: "Wozu ist eine Universität überhaupt da? Ist sie etwa eine Institution, in der nichts gelernt werden soll? Haben sich vielleicht eine Handvoll Leute im Namen von Wissenschaft und Bildung zusammengetan, nur um andere daran zu hindern, in deren Genuss zu gelangen?" Aber Rizal geht mit seinen Darstellungen, wie die katholische Kirche wieder einmal in vorderster Reihe steht, wenn es darum geht, weiten Teilen der Bevölkerung Bildung freie Entfaltung und Bürgerrechte vorzuenthalten weiter. Er läßt einen der Studierenden die ketzerische Frage stellen: "Wie erfüllen denn in den Dörfern die für Bildung Zuständigen ihre Pflicht? Indem sie sie verhindern. Und wie erfüllen all jene ihren Auftrag, die viele andere von der Hochschulausbildung ausschließen und sie für sich allein beanspruchen, um das Denken der jungen Menschen zu formen? Indem sie ihnen so viel wie möglich Wissen vorenthalten, allen Wissensdurst und jede Begeisterung ersticken, die Selbstachtung unterminieren ... " Aber nicht nur Bildung wurde den Einheimischen vorenthalten, Rizal führt den Lesern in seinem Buch auch die zum Teil brutale Unterdrückung der Philippinen auf diversen anderen Gebieten deutlich vor Augen. Sei es am Beispiel eines Bauern, der erleben muß, daß die Gerichte in seinem Kampf gegen einen mächtigen katholischen Orden alles andere als gerecht und unpartaiisch sind, sei es der Kutscher, der von der Staatsmacht aus den geringfügigsten Gründen drangsaliert wird. All diese Kritik an den Zuständen wird zum Teil verborgen in Bildern, teils auch deutlich zum Ausdruck gebracht. Das Buch folgt verschiedenen Schicksalen und Leben in verschiedenen Bereichen der damaligen Gesellschaft. Und er bringt die höchsten Glaubensaätze der Mönche ans Licht: "Ein voller Bauch lobt den Herrn, aber ein leerer Bauch preist die Mönche." Am Ende des Buches folgt ein Anhang mit einem ebenfalls informativen und gut lesbaren Nachwort der chinesisch-philippinischen Autorin und Literaturprofessorin Caroline S. Hau aus heutiger Sicht und ein Glossar, in dem viele der im Buch verwendeten phillipinischen Ausdrücke ausführlich und verständlich erklärt werden. Auch wenn dies ein ziemlich umfangreiches Werk ist, so zieht es die Leser doch so ins Geschehen, daß es gar nicht bewußt wird, wieviele Seiten schon gelesen sind. Wir hatten jedenfalls nie das Gefühl und durch einen elendiglich langen Wälzer zu quälen. Neben der eigentlichen Geschichte des Buches fügt der Übersetzer immer wieder Fußnoten ein, die die Textstellen in einen historichen Zusammenhang stellen oder auch mit den Folgen für Rizal selbst. Insgesamt war dies für uns ein ausgesprochen interessantes Buch, daß einen Teil der Geschichte der Philiuppinen lebendig werden läßt und daß in einer gut lesbaren Form und damit auch ein Tip.
Die neuen Harten – Unsere Hardcover-Auswahl für diesen Monat
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