März 2020 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
H. & E. Heron:
(Hesketh Hesketh-Prichard & Kate O'Brien Ryall Prichard) |
Titel: Flaxman Low – Occult-PsychologistFlaxman Low, Bd. 1+2 Übersinnliche Detektive , Bd. 3+4:? |
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2.
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Originaltitel:
The Experiences of Flaxman Low (Sammlung)
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Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 1899*) |
Bei Saphir im Stahl erscheint im März die Neuausgabe der gesammelten Kurzgeschichten des "Occult Detektivs" Flaxman in zwei Bänden. Im Mittelpunkt steht der psychologische Ermittler Flaxman Low, der sich auf seine einzigartigen Fähigkeiten und Erfahrungen beruft, um die Wahrheit hinter Geistererscheinungen und mysteriösen Toden zu ergründen. In den Geschichten erzählt er ähnlich den Sherlock-Holmes-Chroniken von seinen Fällen in denen er bösartigen Geistern, herumwütenden Mumien und anderen geheimnisvollen Phänomenen gegenübertritt. Die Sammlung erschien im englischen Original erstmals 1899 unter dem Titel The Experiences of Flaxman Low. Die ersten sechs der darin gesammelten Kurzgeschichten erschienen 1898 und 1899 im monatlich erscheinenden Pearson's Magazine.
Existieren Geister außerhalb unserer eigenen Gefühle und Vorstellungen? Das war die Frage, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts mehr und mehr stellte, denn, obwohl schon viele Beweise bezüglich okkulter Phänomene geführt worden waren, war die ultimative Antwort noch nicht gefunden.
Die in diesem Band versammelten sechs Geistergeschichten wurden laut Vorwort des Original-Herausgebers aus einer großen Zahl übernatürlicher Ereignisse, mit denen Mr. Flaxman Low – seinerzeit vielen als einer der leiteten Wissenschaftler dieser Zeit bekannt – mehr oder weniger in Verbindung trat. Noch mehr, er war der Erste auf diesem Feld der Nachforschung, der den Mut und die Originalität hatte, sich von den alten und konventionellen Methoden zu befreien und sich der Enthüllung sogenannter übernatürlicher Probleme auf Grundlagen der Naturgesetze anzunähern.
Die Einzelheiten dieser Geschichten basieren angeblich auf den Erzählungen der am meisten Betroffenen, ergänzt durch die reichlichen klaren Notizen, die Mr. Flaxman Low freundlicherweise zu unseren Händen gegeben hat.
Aus naheliegenden Gründen werden die exakten Orte, an denen diese Ereignisse stattgefunden haben, in allen Fällen nur angedeutet ...
Der erste Sammelband enthält die folgenden sechs Kurzgeschichten:
- Die Geschichte von The Spaniards (OA 1898)
- Die Geschichte von Medhan Lea (OA 1898)
- Die Geschichte des Moorwegs (OA 1898)
- Die Geschichte von Baelbow (OA 1898)
- Die Geschichte des grauen Hauses (OA 1899)
- Die Geschichte vom Schloß Yand (OA 1898)
Der zweite Sammelband enthält die folgenden sechs Kurzgeschichten:
- Die Geschichte von Sevens Hall (OA 1899)
- Die Geschichte von Saddler’s Croft (OA 1899)
- Die Geschichte von Karma Crescent (OA 1899)
- Die Geschichten vom alten Konnor Haus (OA 1899)
- Die Geschichte von Crowsedge (OA 1899)
- Die Geschichte von Flaxman Low (OA 1899)
Herausgegeben von Erik Schreiber
Aus dem Englischen übersetzt von Tanja Bröse-Kronz
Neuausgabe / Neuübersetzung
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Flaxman Low, Bd. 1
Übersinnliche Detektive, Bd. 3
Taschenbuch
Flaxman Low, Bd. 2
Übersinnliche Detektive, Bd. 4
Taschenbuch
Die Bücher können nur zur Lieferung nach Deutschland auch direkt beim Verlag bestellt werden.
Bisher sind in der Reihe Übersinnliche Detektive erschienen:
Band 1:
Aylmer Vance – Ghost-Seer (05/2018)
Band 2:
John Bell – Geister-Enthüller (06/2019)
Flaxman Low – die Originale
The Story of the Spaniards, Hammersmith (1898)
The Story of Medhans Lea (1898)
The Story of the Moor Road (1898)
The Story of Baelbrow (1898)
The Story of the Grey House (1899)
The Story of Yand Manor House (1898)
The Story of Sevens Hall (1899)
The Story of Saddler's Croft (1899)
The Story of No. 1 Karma Crescent (1899)
The Story of Konnor Old House (1899)
The Story of Crowsedge (1899)
The Story of Mr Flaxman Low (1899)
Ghosts: Being the Experiences of Flaxman Low (1899)
Aktualisierung März 2021:
Die Reihe Übersinnliche Detektive soll voraussichtlich im Mai 2021 mit der zweibändigen Neuausgabe von
Die Geheimnisse von Dr. John Richard Taverner (OA 1922/1926)
der britischen Autorin Dion Fortune (Violet Mary Firth) fortgesetzt werden.
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Saphir im Stahl Taschenbücher je ca. 170 Seiten ISBN 978-3-96286-043-1 (Bd. 1) ISBN 978-3-96286-044-8 (Bd. 2) Preis je Band: 12,95 € (D) – 13,40 € (A) 17,90 SFr. (CH)
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Direkt beim Verlag bestellen (bei Saphir im Stahl nur zur Lieferung nach D möglich)
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Unsere Meinung: Dieses Buch bietet ein etwas durchwachsenes Lesevergnügen. Im Gegemsatz zu den ersten beiden Bänden, besonders den Geschichten um John Bell, merkt man dieser Sammlung ihr Alter deutlich an. So sehr die Kerngeschichten uns gefallen haben, die spannend und auch etwas gruselig sind, so wenig die darumherumgewobene Schwülstigkeit. Während John Bell, der Held des zweiten Bandes der Übersinnlichen Detektive auf den Spuren Edgar Allan Poes wandelte, scheint Mr. Flaxmann Low, der Psychologe eher dem Vorbild eines Sherlock Holmes nachzueifern. Wie dieser wird er zum Teil aufgesucht und um Hilfe gebeten, nur daß es sich bei Mr. Flaxmann Low, dem Psychologen, meist um eher Geist-reiche Geschehnisse dreht. Und dann rief man zu seiner Zeit nicht die Ghostbusters sondern Mr. Flaxmann Low, den Psychologen, denn "Es gibt nur einen Mann in Europa, der Ihnen helfen kann – Flaxman Low". Ja, dieser Mr. Flaxmann Low "ist ein Mann, der eine Niederlage inakzeptabel findet". Ja, er ist außer Sherlock Holmes auch ein bißchen Percy Stuart und James Bond. Und dabei ist Mr. Flaxmann Low, der bekannte Psychologe, ein bescheidener englischer Gentleman, der in seiner eigenen Persönlichkeit den draufgängerischen Mut ritterlichen Bluts und das Wissen eines scharfsinnigen Gelehrten vereint, unter seinen Freunden am meisten bekannt für sein freundliches Lächeln und die großzügige Hilfe, die er in jeder Notlage bereit ist anzubieten. Und in dieser Sprache sind die kompletten beiden Bücher geschrieben. Und immer ist von Mr. Flaxmann Low oder Mr. Flaxmann Low, dem (bekannten, anerkannten) Psychologen die Rede. Wie wahrscheinlich den einen oder anderen Leser dieser Zeilen, hat uns das nach dem xten Mal doch heftig die Lesefreude getrübt und dies ist einer der Punkte, die uns neben der schwülstigen Sprache an diesen Geschichten gestört haben. Noch ein Beispiel für die Sprachkonstruktionen in diesem Werk? "Mr. Low kam an einem kühlen Abend an, als das Haus schon im violetten Zwielicht zu verschwimmen begann und der harzige Geruch der Kiefern in der lauen Brise lag." Fast jedes Gesicht ist von außerordentlich perfekter Schönheit und es gibt einige Varianten der Gestalten, die sich häufig wiederholen. Wir hatten oft den Eindruck, daß hier keine Möglichkeit ausgelassen wurde, um mit (mindestens) einem zusätzlichen Adjektiv und wortreichen Umschreibungen mit aller Gewalt Zeilen und Seiten zu schinden (vielleicht um auf eine bstimmte Länge für die Zeitschriften zu kommen, in denen die Geschichten ursprünglich erschienen sind). Zudem versuchen die Autoren, was uns betrifft, wohl zu sehr, dem Ganzen mit ellenlangen philosophischen Erläuterungen einen pseudowissenschaftlichen Charakter zu geben. Diesen Geschichten ist wirklich ihr hohes Alter anzumerken. Dabei haben die Geschichten selbst, wie schon zu Beginn geschrieben, wirklich spannende Kerne, es gibt fast so viele unterschiedliche Gefahren und Übeltäter wie es Geschichten in diesem Buch gibt und die Detektivarbeit zur Auflösung bleibt trotz der Schwülstigkeit immer noch spannend mitzuerleben. Da gibt es die gezwungenen Selbstmörder, haarlose Männer, tödliche Sitzgelegenheiten, Vampire, Bessenheiten, manche Lösungen sind menschlicher, andere natürlicher und wieder andere übernatürlicher Art. Manche Auflösungen erschienen uns nicht ganz logisch (wer soll beispielsweise einen herumgeisternden Leichnam begraben haben, wenn er zur Zeit seines Todes allein war, zumal das Haus auf einer Betonplatte steht und keinen Keller hat?). Auch die Übersetzung fanden wir nicht immer gelungen ("Genau das ist meine Idee" klingt für uns etwas merkwürdig, meine Vermutung oder mein Verdacht hätte sich besser gelesen). Insgesamt wie zu Beginn geschrieben, ein durchwachsenes Leseerlebnis – ganz interessant, aber für uns ganz erheblich zu schwülstig und zu langatmig ausgewalzt, um wirklich spannend und gruselig sein zu können. |