Juli 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe: Joe Berger:
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Titel: Pudding in Not Simons Kleine Lügen, Bd. 1:? |
24.
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Originaltitel:
Lyttle Lies Book 1 – The Pudding Problem |
Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 |
Bei mixtvison ist im Juli 2018 der beste Comicroman aller Zeiten(*). Von diesem unverschämt lustigen Comicroman mit einem chaotischen Helden wurden seit dem Erscheinen des englischen Originals (Lyttle Lies – ein Wortspiel auf mehreren Ebenen, es kann kleine Lügen (little lies) aber auch Lyttle lügt – Simon heißt im Original Sam Lyttle – bedeuten, im Mai 2017 weltweit bereits mehrere Millionen Exemplare verkauft(*).
Für Simon ist die Wahrheit ein komplizierter Elefant. Schwer, besorgniserregend und runzlig. Wenn er vor einem sitzt, dann kann man weder unter ihm durch noch über ihn drüber.
Aber man kann um ihn herumkurven. Und nichts anderes macht Simon – hier und da eine kleine Flunkerei, sehr zum Leidwesen seiner Familie.
Aber vielleicht steckt hinter Simons gelegentlicher Verzerrung der Wahrheit doch mehr ...
Durchgehend schwarz-weiß illustriert von Joe Berger
Aus dem Englischen übersetzt von Katja Frixe
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 8 Jahren
(*)Könnte auch gelogen sein
Deutsche Erstausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover mit Spotlackierung und gratis Cheeseburger(*)
Teil 2 ist im März 2019 unter dem Titel
Wahrheit stinkt! als gebundenes Buch bei mixtvision erschienen.
Lyttle Lies – die Originale:
- The Pudding Problem (05/2017)
- The Stinky Truth (12/2018)
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mixtvision Buch ca. 250 Seiten ISBN 978-3-95854-121-4 Preis: 12,90 € (D) – 13,30 € (A) 21,20 SFr (CH)
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Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Es gibt Romane (mit viel Text) und Comics (mit so gut wie keinem Text außerhalb der Sprechblasen) und es gibt Comic-Romane. Und von allen dreien gibt es gute und weniger gute. Manche von diesen Comicromanen, die bei den Kinderbuchverlagen groß in Mode sind (oder es zumindest eine Zeitlang waren), ersetzen einfach nur normale Texte durch Bilder und verschiedene Schriftarten in RIESENgröße. Meist sind die Inhalte dann auch völlig ohne Gehirn zu lesen und einfach nur blöde. Dieses Buch gehört zu den erfreulichen Ausnahmen: Es ist witzig, erzählt eine richtige Geschichte (hinter der sich auch wieder das eine oder andere versteckt) und wird durch die witzigen Zeichnungen abgerundet, in den sich auch viele kleine Details verstecken. Das Buch wird vom neunjährigen Simon (teilweise hintergründig) witzig erzählt und bietet dabei auch etwas für die kleinen grauen Zellen zum Nachdenken (nein, das widerspricht sich nicht), denn es gibt einige ernste Dinge, die aber unterhaltsam verpackt sind. Es beginnt mit einer Einleitung, die ein wenig wie ein Film aufgebaut ist (Runde Aufblende auf Simons Haus, auf ein Fenster in diesem Haus, hinter dem eine Art Zelt zu sehen ist, auf das Zelt in Großaufnahme). Dann beginnt der eigentliche Roman mit einem Blick in das Zelt, das Simon als die Höhle bezeichnet, und in der er etwas über die Philiosphie der Höhle (den Rückzugsort für sein inneres dreijähriges Ich), seine Freunde Pudding (die in mehrfacher Hinsicht recht undichte Katze) und Karli (sein bester Freund mit eigenwilligem Haarschnitt) sowie seine Familie (samt nerviger großer Schwester) erzählt, und auch einige Erlebnisse, die schon das leichte Gefühl aufkommen lassen, daß sie nicht ganz wahr sein könnten. (Wie damals, als Aliens die Stadt überfielen und Simon ... ) Aber das lassen wir Simon lieber selbst erzählen und die Leser selbst lesen, denn Simon erzählt einfach gerne (und gut) Geschichten. Ob die ganz der Wahrheit entsprechen, ist für ihn dabei weniger wichtig. Dummerweise bringt ihm das, wie der Leser auf den nächsten Seiten erfährt, einen schlechten Ruf ein, der ihn widerum (laut Simon völlig ungerechtfertigt) in Probleme bringt, weil ihn jeder für jede Katastrophe verantwortlich macht. Aber noch schlimmer ist, daß Simon zu Anfang des Buches ziemlich in der Klemme steckt. Warum, erfährt der Leser dann im ersten von vier Lügen-Kapiteln (Die eingebildete Cheeseburger-,
die Pausenbox-, die Pudding und die Giftgas-Wolken-Lüge), in die das Buch eingeteilt ist: einem Rückblick auf den Schultag. In der Schule gibt es nämlich einen ziemlich miesen Typen, einen echten Schlägertypen, den man lieber nicht dreimal verärgert und den man Drei-Treffer-Fincher nennt: Für alle, die ihn dreimal verärgern, fällt der Vorhang. Klar, daß Simon diesen Fincher daher keinesfalls verägern will. Klar auch, daß dieser Plan grandios fehlschlägt und Simon deshalb in der Klemme steckt. Was mit einem ungeliebten Pausenboxinhalt, (Selbst-)Hypnose (samt geschlossenem Resonanz-Kontinuum-Kreislauf) und einem kostenlosen Cheeseburger zusammenhängt (der vielleicht etwas mit dem Gratis-Cheesburger für den Leser dieses Buches zu tun haben könnte). Abgesehen von einem Rückblick, wie die Katze Pudding in Simons Familie aufgenommen wurde, dreht sich der Rest des Buches darum, ob und wie Simon der Rache Drei-Treffer-Finchers entkommen kann. Es wird wohl niemanden wundern, daß Simon sich dabei durch diverse Lügen in eine immer tiefere Grube gräbt und es ausgesprochen spannend wird. Zum Glück hat er aber Karli und seinen Opa, die ihm helfen, einen Ausweg zu finden. Allerdings zu einem Preis. Sollte Simon am Ende sogar zum ultimativen Mittel greifen müssen? Und die Wahrheit sagen? Zumindest wird Simons Ansicht zum Elefanten am Ende der Geschichte (mit tatwortund bildkräfiger Unterstützung durch Simons Großvater, dem großen Wunderoso) aus einer anderen Perspektive betrachtet. Und schließlich ist es soweit: Simon sagt die Wahrheit über Pudding. (So heißt zumindest das letzte Kapitel.) Oder gibt es davon mehr als eine und könnte es gerechtfertigt sein, nur eine leicht veränderte Wahrheit zu sagen? Ganz am Ende kann jede(r) in Simons sagenhaftem Lügendetektor noch sein eigenes Verhältnis zur Wahrheit testen (und mit Puddings Hilfe gegebenenfalls etwas verbessern). Dieses erste rundum gelungene, witzige und spannende Simon-Buch mit dem einen oder anderen störungsfrei eingebauten ernsten Thema, das vor allem viel Spaß beim Lesen (und Bilder gucken) bringt, ist für uns jedenfalls ungelogen und ohne (Selbst-)Hypnose ein Tip. |