September 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe: Anja von Kampen:
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Titel: Knietzsche und das Hosentaschen-Orakel
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20.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 |
In diesem Buch erlebt Knietzsche ein spannendes Abenteuer mit seinen Freunden. Es geht um Wahrheit, Mut und große Rätsel. Aber was am wichtigsten ist: Freunde zu haben, die immer zusammenhalten!
Als er zwölf wird, erlebt Knietzsche den miesesten Geburtstag aller Zeiten: Er erfährt, daß er adoptiert wurde. Seine leiblichen Eltern haben ihm nichts hinterlassen außer einer kaputten Taschenuhr, die urplötzlich zum Leben erwacht.
Als ob das nicht schon verrückt genug wäre, lernt er am gleichen Tag Mildred kennen. Ihr Vater sitzt in Untersuchungshaft, weil er wertvolle Gemälde aus dem Museum gestohlen haben soll.
Mildred ist fest entschlossen, seine Unschuld zu beweisen. Ehrensache, daß Knietzsche und seine Freunde Norbert, Pepe und Darwina ihr dabei helfen ...
Durchgehend schwarz-weiß illustriert von Kilian Schütz
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 10 Jahren
Originalausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover
Zur Leseprobe beim Verlag
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mixtvision Buch ca. 270 Seiten ISBN 978-3-95854-066-8 Preis: 13,90 € (D) 14,30 € (A) 21,90 SFr (CH)
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Auch erhältlich als: mixtvision ebook (07/2017) (epub, ca. 2 MB) ISBN: 978-395854-891-6 Preis: 10,99 € (D) – 10,99 € (A) 12,90 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Das erste, das uns an diesem Buch stört, ist der Titel, der kaum etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Man kann sich zwar denken, daß damit die Taschenuhr gemeint ist, aber wirklich orakeln tut sie nicht und wenn, dann sicherlich nicht in der Hosentasche. Mit der Uhr wird statt dessen eine Art Scrabble gespielt, bei dem die Kinder ein Durcheinander von Buchstaben zu einem Wort zusammensetzen müssen, das etwas mit dem jeweiligen Geburtstagskind zu tun hat. Und das wars auch schon. Mehr kommt dabei zumindest in diesem Buch nicht heraus. Am Ende des Buches sinnieren die zwei Freunde zwar darüber, was ihnen diese Uhr sagen will, aber warum sie auf diese Gedanken kommen, ergibt sich nicht wirklich aus der Geschichte, es gibt nur eine kurze Nebenszene, auf die Bezug genommen wird, aber das läuft im ganzen Buch nur ganz nebenbei mit. Denn auch an den Prolog erinnert sich die Autorin unterwegs nur ab und zu ein wenig. Im Prolog wird nämlich eine Fantasy-Geschichte angerissen, die im ganzen Buch keine wesentliche Rolle mehr spielt. Am Anfang sind nämlich die Gedanken in Aufruhr. Nein, in Wendigor. Oder wars beides? Egal, wo Wendigor genau lag, wußte sowie keiner und ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, daß die Gedanken und mit ihnen - oder besser gesagt, ohne sie - die Menschen ein großes Problem haben. Wurden sie doch von "ihren" Menschen getrennt, und ohne die Gedanken werden die Menschen willenlose Marionetten und Arbeitsmaschinen der Unterdrücker. Aber glücklicherweise gibt es da die geheimnisvollen Bewahrer, die die Kraft haben sollen, aus der Vergangenheit die Zukunft neu zu gestalten. Nur wer sind diese Bewahrer? Gab es zwölf Menschen in der Vergangenheit, die die Menschheit retten konnten? Die Gedanken finden heraus, daß es 12 ganz gewöhnliche Jungen und Mädchen sind, die das Denken und damit die Menschheit retten könnten - und nur einem oder einer muß es gelingen. Aber was konnten Kinder in dieser Welt schon ausrichten? Klingt interessant oder? Leider viel interessanter, als die folgende Geschichte dann wird. Der Rest des Buches wird dann nämlich von einer mitunter ziemlich ausufernden und von Zufällen und Unglaubwürdigkeiten nur so wimmelnden Räuberpistole eingenommen. Es gibt kaum Überraschungen und schon gar kein aha-Erlebnis am Ende. Abgesehen von dieser Handlung gibt es am Anfang nur noch eine recht ungewöhnliche Geschichte, wie Knietzsche zu seinen Adoptiveltern und seinem ungewöhnlichen Namen kam (und sich eine Zeitlang als Dramaking aufführt). Sprachlich ist das von Knietzsche in der Ich-Form erzählte Buch in einer oft bemüht kindlich-jugendlichen "coolen" Sprache geschrieben, die häufig in eine für einen zwölfjährigen zu "erwachsenenmäßig" klingende Wortwahl und Sichtweise abdriftet, dafür aber garniert wird mit teilweise recht rüden Ausfällen und einer recht aufdringlichen und gar nicht unauffällig eingebundenen Wissensvermittlung. Viele Szenen, einschließlich des Prologes, scheinen uns auch eher bildlich zu wirksam, also mehr auf eine Verfilmung ausgelegt zu sein. Wer eine wilde Abenteuergeschichte sucht, mit kids, die auf eigene Faust einen Kriminalfall lösen - allerdings ohne große Spannung oder unerwartete Wendungen - wird hier richtig liegen. Für Leser ab 10 Jahren erscheint uns dieses Buch außerdem schon fast zu simpel gestrickt. Wer sich vom Prolog eine eher geheimnisvolle Fantasy-Geschichte erwartet, dürfte wohl eher enttäuscht werden. |