tingeltangel Paperback ca. 350 Seiten ISBN 978-3-944936-11-6
Preis: 12,99 € (D) 12,99 € (A) 17,90 SFr (CH) |
Auch erhältlich als: ebook (04/2015) (epub, ca. 10 MB) ISBN 978-3-944936-01-7 Preis: 4,99 € (D) – 4,99 € (A) 6,40 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Wie bei den beiden Büchern um den Kater vom Mars spielen, wie das Titelbild bereits erahnen läßt, in diesem Buch Katzen eine wichtige Rolle. Zum einen als Auslöser und handelnde Person, zum anderen, weil auch diese Geschichte sich selbst in den Schwanz beißt. Mit dem Wissen, daß man nach dem ersten Lesen gewonnen hat, wird man bei einem zweiten Lesedurchgang, schon in der ersten Abbildung mit dem Theaterzettel, mit dem in der Rahmengeschichte alles beginnt, einige Zusammenhänge erkennen. Zunächst einmal zur Beruhigung aller, die keine Operettenexperten sind: Man kann dieses Buch durchaus auch lesen und sich dabei gut unterhalten lassen, ohne Mozarts Zauberflöte zu kennen. (Aber natürlich fügt es dem Lesevergnügen eine weitere Ebene hinzu, wenn man die Anspielungen und Zitate versteht. Einige Zitate und Anspielungen gibt es beispielsweise bei den Figuren, die Skaia in einem Globus hinter den hölzernen Büchern findet.) Der einzige Minuspunkt war für uns, daß der Autor manches Mal doch zu sehr ins Detail geht und die Geshcichte so unnötig langatmig macht. Also zurück zum Anfang. Schon in der Einleitung, der Rahmengeschichte macht sie ihrem Untertitel als phantastischer Roman alle Ehre. Bereits im ersten Absatz wird ein ganzes Orchester verschluckt und dann erscheint die Geschichte dieses Buches auf einem Papier, das wie in der folgenden Geschichte bei jeder Wendung eine neue Seite hervorbringt. Nach der Einleitung der Rahmengeschichte lernt der Leser die Heldin Skaia und ihre Welt (naja, die erweitert sich später beträchtlich, aber zunächst ist nur dieses Land ihre Welt) Solterra. In diesem Land scheint zwar ständig die Sonne, aber von eitel Sonnenschein ist es trotzdem meilenweit entfernt. Vielmehr ist in diesem Land alles streng reglementiert und auf Effizienz ausgerichtet, Gefühle sind verpönt, wenn nicht gar verboten. Jede Minute des Tages ist genau gepant und wird durch Stundenkugeln vorgegeben, selbst die Freizeit ist damit rationiert und es gibt sogar ein Schlafinstitut. Regiert wird das Land von einem gottgleichen Guten Herrscher und einer Gruppe von Beratern, den sogenannten Eingeweihten (mit so treffenden Namen wie Düster, Schrill und Streng). Die Heldin dieses Buches ist allerdings von diesen Regeln und ihren Erziehern keineswegs begeistert und verhält sich nicht selten reichlich regelwidrig, was zu etlichem Ärger mit ihren Erziehern, besonders einem ziemlich üblen Exemplar namens Klirr führt. Genervt macht sich Skaia eines Tages auf, dringt in einen verbotenen Bereich der Stadt, den Totgesagten Park, ein und trifft auf ein Wesen, das es im Sonnenreich eigentlich gar nicht mehr gibt, seit Sonne und Mond, Nacht und Tag geschieden wurden: eine Katze. (Nein es ist keine Zig-Katze, obwohl auch sie sich telepathisch verständigt.) In der Folge dieses Regelverstoßes landet in sie Gefangenschaft in der Burg des Guten Herrschers und wird von den Maschinen-Dienern, den Robolden traktiert. Dann verschwindet der Gute Herrscher (woran Skaia nicht ganz unschuldig ist) und mit ihm der Siebenfache Sonnenkreis, das Allerheiligste, von dem Wohl und Wehe für Solterra abhängen. Und damit geht die Geschichte erst richtig los, denn Skaia macht sich auf, den Guten Herrscher und den Siebenfachen Sonnenkreis zurückzuholen. Und das wird in der Tat eine phantastische Reise, auf der sie andere Länder (Moxo, das Mondreich, Javonien, in dem sich Licht und Dunkel abwechseln) und diverse äußerst schräge Gestalten kennenlernt, von denen nicht wenige eine Verbindung zur Original-Zauberflötengeschichte haben. Als sie nach vielen Abenteuern zurück nach Solterra kommt, hat sich auch hier einiges verändert – nicht zum Besseren und statt sich auszuruhen, liegt eine weitere Aufgabe vor ihr und ihren neuen Freunden. Ob am Ende alles zusammenkommt, was zusammengehört? Das verraten wir natürlich nicht. Nur soviel: Dies ist auf jeden Fall eine phantasievolle, spannende und schräge Geschichte mit einer ganzen Reihe von witzigen Einfällen, die es auf jeden Fall wert ist gelesen zu werden (vielleicht sogar zweimal). |