März 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Elisabeth Ornauer:
|
Titel: Die Heimat im KofferGeschichte einer Flucht |
10.
|
Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: A |
Erscheinungsjahr
Original: 2018 |
In Damaskus, der syrischen Heimatstadt des neunjährigen Tarek, ist Krieg ausgebrochen und viele Häuser sind bereits zerstört. Daher beschließen Tareks Eltern, ihren Sohn in Sicherheit zu bringen. Ihr Geld reicht jedoch nur für seine Flucht, sie selbst und die kleine Schwester bleiben zurück.
Beim Abschied vertraut der Vater Tarek einen kleinen Koffer an. Er solle ihn hüten wie einen Schatz, denn er habe ihm die Heimat in diesen Koffer gepackt. Und Tarek dürfe ihn erst öffnen, wenn er angekommen ist.
Was aber verbirgt sich tatsächlich im Koffer?
Tarek wagt nicht, ihn zu öffnen.
Doch das Geheimnis des Koffers interessiert auch andere Flüchtlingskinder brennend ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 9 Jahren
Mit s/w-Illustrationen von Kristin Loras
Originalausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover
|
wortweit Buch ca. 50 Seiten Format: ca. 13x20cm ISBN 3-9504230-6-0, Preis: 9,90 € (D) – 9,90 € (A) 16,90 SFr (CH)
|
Direkt beim Verlag bestellen:
|
Unsere Meinung:
Unaufgeregt und ohne große Betroffenheitstheatralik oder aufgesetzte Krokodilstränen wird die Geschichte eines ganz normalen Jungen erzählt. Genauer gesagt, erzählt der Junge diese Geschichte selbst dem Leser, der nur ganz nebenbei mitbekommt, daß der Junge in einem anderen Land und in einer anderen Kultur lebt und vielleicht auch etwas anders aussieht als der deutsche, schweizerische oder österreichische Junge. Aber im Grunde eben doch ein ganz normaler Junge, der mit einfachen Worten eine nicht so normale Geschichte erzählt. Eine Geschichte, in der der Leser aus erster Hand miterlebt, wie der Erzähler eines Tages aus seinem normalen Leben gerissen wird und gezwungen ist, seine ganz normale Familie und Heimat zu verlassen und sich auf eine gefährliche Reise in ein unbekanntes Land zu machen. Es ist eine spannende, aber auch traurige Geschichte, die dem Leser eine ungewohnte Perspektive bietet und hoffentlich bei dem einen oder der anderen auch die Erkenntnis weckt, daß auch Kinder, die anders aussehen und anders sprechen nichts anderes sind als Kinder. Nichts, vor dem man sich fürchten oder das man hassen müßte, sondern denen man eher entgegenkommen und helfen müßte, sich in der neuen, völlig fremden (und teils auch bedrohlich wirkenden) Umgebung zurechtzufinden, wie es ein Mädchen in diesem Buch auch tut. Neben den Gefahren der Reise beibt immer als spannendes Element die Frage, was sich in dem geheimnisvollen Koffer befindet. Die Auflösung dürfte für viele Leser ebenso überraschend sein wie für den Erzähler. Das Ende der Geschichte ist – wenn auch leider in unserer heutigen Zeit etwas märchenhaft – ein hoffnungsvoller Ausblick, wie es sein könnte. Dies ist ein – obwohl recht einfach und leicht verständlich geschrieben – ebenso spannendes wie mitreißendes und am Ende positives Buch, das viele junge aber auch sogenannte erwachsene Leser haben sollte. Für uns ist dies auf jeden Fall ein uneingeschränkter Tip.
|