Februar 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Jochen Till: |
Titel:
Pogo und Polente |
14.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2018 |
Pogos Welt ist verdreht. Er bekommt Ärger von seinen Eltern, wenn er gut in der Schule ist, wenn er zu ordentlich ißt, wenn er zu leise Musik hört und auch wenn er sein Zimmer aufräumt.
Seine Eltern sind nämlich Punks und nehmen ihr Punk-Sein sehr ernst. Die natürlichen Feinde eines jeden Punks sind Spießer und die Polizei.
Eines Tages zieht ausgerechnet ein Polizist mit seiner Tochter Vanessa ins Nachbarhaus ein. Damit sind Nachbarschaftsstreitigkeiten vorprogrammiert.
Vanessa ist ein eigentümliches Mädchen. Sie ist überkorrekt, meckert ständig herum, schreibt selbst gemalte Strafzettel für alles Mögliche und trägt immer eine Polizeiuniform, weshalb Pogo sie einfach nur Polente nennt.
Doch als Pogos Fahrrad bei einer Diebstahlserie geklaut wird, ist Ermittlerin Vanessa zur Stelle. Gemeinsam nehmen Pogo und Vanessa die Spur des Täters auf. Nach und nach lernen sich die Kinder besser kennen und trotz aller Unterschiede entsteht eine wahre Freundschaft.
Und sogar die Väter, die unterschiedlicher nicht sein können, nähern sich langsam einander an ...
Durchgehend s/w illustriert von Raimund Frey
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 8 Jahren.
Originalausgabe
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Gebundenes Buch / Hardcover
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Tulipan Buch, ca. 140 Seiten ISBN 3-86429-379-0 Preis: 13,00 € (D) 13,40 € (A) 19,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: Tulipan ebook (03/2018) (epub, ca. 9 MB) ISBN: 3-86429-421-5 Preis: 9,99 € (D) – 9,99 € (A) 12,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Dies ist ein rundum knalliges Buch. Das beginnt schon beim Umschlag, der in knalligem Gelb gehalten ist. Und zu dem knalligen Äußern paßt auch der Inhalt, denn auch hier ist fst alles auf krasse Effekte ausgelegt. Die Grundidee gefällt uns und es gibt auch eine Reihe witziger Einfälle und ein bißchen spannend wird es auch zwischendurch. Auch wie sich das Verhältnis der beiden Helden dieser Geschichte so langsam (und auch nicht zu sehr) bessert, ist unterhaltsam zu verfolgen. Allerdings wird alles so sehr übertrieben, daß der Witz manchmal nur noch nervt und nicht mehr wirklich witzig ist. Auch für achtjährige Leser sollte man so schreiben, daß sie es halbwegs glaubwürdig finden können, auch wenn es noch so absurd wird. Es ist okay, daß Pogo gegen seine übertrieben stereotyp "punkigen" Eltern rebelliert, daß er nicht wie verlangt, ein schlechter Schüler ohne Respekt für amtliche Dokumente wie Zeugnisse sein will, aber daß er gleich ein Zeugnis mit ausschließlich Einsen anbringen muß, war einfach zuviel für uns. Auch die Eltern werden so beschrieben, wie sich Gräflein Fritzchen in seiner abgehobenen Adelswelt vielleicht den Punkeralltag vorstellen könnte, aber durch diese völlige einseitige klischeetriefende Sicht, geht der Witz an der Situation weitgehend verloren. Das war einfach nur noch platt, ohne jede Finesse. Für die Polizeiseite ist dem Autor scheinbar nicht viel eingefallen, denn über das dortige Familienleben erfährt der Leser nicht viel, nur daß Polente zwanghaft Vorschriften zitiert und für alles und jedes Strafzettel verteilt. Der Polizistenvater hat mehr als eine Eigenschaft, was ihn zu einer interessanteren Figur hätte machen können, aber er kommt meist nur am Rande vor. Ganz am Ende tritt dann noch ein dramatisches Trauma zutage, das auch an den Haaren herbeigezogen wirkt. Außerdem: Wie soll etwa ein normaler Mensch – geschweige denn ein zwölfjähriger Junge – 18.000 (!) Werbezettel in zwei Tagen an die Briefkästen bringen – und das auch noch bei maximal zwei Stunden Arbeitszeit pro Tag? Die einzelnen Teilgeschichten, wie die des Fahrraddiebes, dürften auch für die jüngsten Leser der angesprochenen Altersgruppe ziemlich schnell zu durchschauen sein, es ist auch hier alles etwas zu offensichtlich konstruiert und bietet keine Herausforderung für den Leser. Deutlich mehr Wert auf Details hat Raimund Frey auf den Zeichnungen gelegt, die an den passenden Stellen in die Geschichte eingefügt sind – und manchmal witziger als die Geschichte selbst sind. (Man findet in diesen Zeichnungen häufig kleine witzige Details und es lohnt sich, sie nicht nur oberflächlich anzuschauen.) Wir haben das Buch wirklich mögen wollen, denn schräge Geschichtenn sind meist unser Fall, aber leider wurde die gute Idee dieses Buches unter den völlig überzeichneten Klischees, besonders auf der Punkerseite, begraben und verspielt. So ist es für uns nur noch ganz nett, aber nicht mehr. |