März 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe: Sarah Crossan & Brian Conaghan:
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Titel: Nicu & Jess
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11.
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Originaltitel:
We come apart |
Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 |
Bei mixtvision erscheint im März die deutsche Erstausgabe eines recht ungewöhnlichen Buches. Erzählt wird von einer verbotenen Liebe und davon, sich in Menschen hineinzuversetzen, die anders sind als man selbst. Nicht nur ist dies – zumindest laut Verlag – eine Geschichte, die man niemals vergessen wird, sie wird auch in sehr ungewohnter Weise erzählt: aus zwei Perspektiven und ... in Versen. Das Buch ist das Gemeinschaftswerk zweier bekannter Autoren: der Irin Sarah Crossan (Eins) und dem Schotten Brian Conaghan (Jetzt spricht Dylan Mint und Mr Dog hält die Klappe).
Jess und Nicu lernen sich beim Müllaufsammeln im Park kennen. Auf den ersten Blick ein ungleiches Paar, entwickelt sich ihre Freundschaft bald zu einer zarten Liebe.
Als die Situation bei Jess zu Hause immer schlimmer wird und auch Nicus Zukunft in England bedroht ist, laufen sie davon.
Doch dann trifft Nicu eine folgenschwere Entscheidung ...
Aus dem Englischen übersetzt von Cordula Setsman
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 14 Jahren
Deutsche Erstausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover mit Lesebändchen
Leseprobe (PDF) beim Verlag
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mixtvision Buch ca. 330
Seiten ISBN 3-95854-106-2 Preis: 16,90 (D) 17,40 (A) 23,90 SFr (CH)
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Auch erhältlich als: mixtvision ebook (03/2018) (epub, ca. 2 MB) ISBN: 3-95854-867-9 Preis: 13,99 (D) – 13,99 (A) 20,00 sFr (CH) |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Wer bei Versform an gereimte Gedichte denkt, wird wohl enttäuscht sein, den Reime sucht man in diesem Buch vergebens. Vielmehr wird die Geschichte in recht kurzen Sätzen oder Satzfetzen erzählt, in denen die Gedanken und Gespräche der beiden Hauptpersonen zu lesen sind. Was uns betrifft, hätte man die Sätze genausogut als normale Textabschnitte abdrucken können – aber dann wäre das Buch wohl deutlich weniger umfangreich und weniger auffallend gewesen. Also auch eine Art, ein Buch auf Länge zu bringen, ohne schwafeln zu müssen. Im Laufe der kurzen Kapitel, immer abwechselnd aus der Sicht von Jess und Nicu, lernt der Leser die beiden Hauptpersonen und nach und nach auch ihre schwierigen Familienverhältnisse kennen. Auch wenn es anfangs nicht so aussieht, kommen die beiden sich langsam immer näher und werden Freunde, auch wenn Nico tiefere Gefühle hegt. Zusätzlich zu den familiären Problemen kommen noch Nicus Sprachschwierigkeiten und er wird von den üblichen Schlägertypen in der Schule gemobbt. Was schließlich auch zur Katastrophe führt und die beiden wenden sich an Freunde und Familie um Hilfe – mit dem zu erwartenden Erfolg. Die im Vorschautext erwähnte folgenschwere Entscheidung trifft Nicu allerdings erst ganz am Ende der Geschichte. Und er trifft sie allein. Trotz der kurzen Gedankenund Gesprächsfetzen, in denen die Geschichte erzählt wird, zieht es den Leser immer tiefer in die bewegenden Geschehnisse hinein und schließlich gewinnt auch eine Person, von der man es am Anfang nicht für möglich gehalten hätte, die Sympathien. Eine zwar karg aber gut geschriebene, bewegende und auch spannende Geschichte, die nicht gerade erfreuliche Schlaglichter auf die moderne Gesellschaft(en) wirft. Die Geschichte hat ein offenes Ende, aber auf ein happy End sollte man nicht hoffen. Ein ungewöhnliches, aber lesenswertes Buch. |