Bei Himmelstürmer erscheint im August der dritte Band der Reihe um Marco, den Escort und "Kämpfer für die Gerechtigkeit" von Ben Ebenho. Nach Antalya und Südafrika geht die Reise diesmal auf die Karibikinsel Jamaika. Wie die beiden vorhergehenden Bände ist auch dies wieder ein erotischer Abenteuerroman, bei dem Menschen- und Minderheitenrechte ein zentrales Thema sind.
Im ersten Band haben die Leser Marco, den "Helden" dieser Reihe kennengelernt (und seinen kleinen Bruder). Als die Vereinten Nationen am 10.12.1948 in New York die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte veröffentlichten, war Marco noch nicht einmal geboren. Mittlerweile 24jährig, gutaussehend und selbstbewußt schwul, kann er sich von seiner Tätigkeit als Escort ein geräumiges Haus an der irischen Südwestküste und viele weitere Annehmlichkeiten leisten. Marco fühlt sich privilegiert, denn offen schwul leben zu können ist selbst in der heutigen Zeit nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Marco fragt sich, ob es am Ende also nur Zufall ist, wo das Sperma und die Eizelle der eigenen Eltern sich vereinigen, und Schicksal, ob einem seine Veranlagung ein gutes Leben auf der Sonnenseite des Lebens ermöglicht, oder ob sie einen ins Gefängnis oder in die Todeszelle führt? Er beschloß, daß den Menschen im Schatten geholfen werden mußte. Dieser Meinung ist auch Simon, der bei einer Menschenrechtsorganisation im ersten Band für die Region des Nahen Ostens zuständig war.
Freudig sagte Marco zu, als Simon, einer von Marcos Stammkunden ihn als Begleiter für eine Reise ins türkische Antalya buchen wollte. Und während Simon und Marco das Klima, die Landschaft, die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und ihre Zweisamkeit an der türkischen Riviera genossen, bahnte sich unweit von ihnen eine Tragödie an. Spätestens als ein nackter, junger Mann von einer Brücke fiel, erkannte Marco, daß in seinem Gastland vieles wohl nicht so war wie es auf den ersten Blick schien. In den konservativen, ländlichen Regionen des Landes wurde Schwulsein offenbar nur dann akzeptiert, wenn man es – wenn überhaupt – diskret auslebte. Und wenn man nicht darüber sprach. Während Simon allein nach Irland zurückflog, versuchten Marco und Ali hinter das Geheimnis des jungen Unfallopfers Muhamed zu kommen und welche Rolle dabei Özcan, Yusuf, Serkan, Nese und Ibra spielten. Marco und Ali fanden auch, daß nicht nur viele Menschen, sondern auch die türkische Polizei den ersten Menschenrechts-Artikel - nämlich, daß alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren seien - offenbar nicht verstanden haben oder gar nicht verstehen wollten. Derweil kümmerte sich Marcos jüngerer Bruder Fabio zuhause in Irland um Marcos Haus und Hund. Und nicht nur Fabios Pläne, als Escort für Damen quasi in die Fußstapfen seines Bruders zu treten, sorgten bei Marco regelmäßig für Verwunderung und Belustigung. Während sich an der türkischen Riviera die Ereignisse überschlugen, saß Fabio zuhause allein im Whirlpool und wartete sehnsüchtig auf die Rückkehr seines älteren Bruders.
Auch im zweiten Band der Reihe spielten die Menschen- und Minderheitenrechte eine zentrale Rolle. Nach den ihn schockierenden Erlebnissen während der Reise an die türkische Riviera gönnte sich Marco, mittlerweile 25 Jahre alt, eine dreiwöchige Ferienreise nach Südafrika. Auf dem Roadtrip begleiteten ihn sein jüngerer Bruder Fabio und zwei weitere Freunde. Dabei lernten die vier jungen Männer interessante Menschen kennen, wie zum Beispiel Enea, den attraktiven und stürmischen Kellner aus Knysna, den sechzehnjährigen Schüler David oder Pat, eine frühere Reisebekanntschaft von Monica, der Schwester von Marcos Stammkunden Simon. Die Freude von Marco und seinen drei Begleitern über die südafrikanische Landschaft und Gastfreundschaft der Menschen wurde jedoch zusehends getrübt von schrecklichen Vorkommnissen im sozialen Schatten, die Touristen für gewöhnlich nicht mitbekamen. Daß auch in der selbstdeklarierten Regenbogennation das offene Bekenntnis zu einem Leben unterm Regenbogen leider nur allzu oft mit unermeßlichem Leid und großem Schmerz verbunden ist, wurde im Laufe der Reise immer deutlicher. Selbst ohne die Unterstützung vor Ort von Simon, der Marco aus Termingründen nicht begleiten konnte, war Marco klar, daß den Menschen im Schatten des Regenbogens geholfen werden mußte.
Nach dem dreiwöchigen Roadtrip durch Südafrika hat in diesem dritten Band zunächst der berufliche Alltag Marco wieder.
Wobei der deutlich schlimmer sein könnte als die zweiwöchige All-inclusive-Ferienreise auf die Karibikinsel Jamaica, zu der Marco von seinem Stammkunden und Freund Simon eingeladen wird.
Da Simon im Rahmen seiner Tätigkeit bei einer Menschenrechtsorganisation zuvor noch in Miami zu tun hat, beschließen er und Marco, sich erst auf Jamaika zu treffen.
Als Marco wie vereinbart im Breathless Hotel in Montego Bay eincheckt, muß er jedoch feststellen, daß Simon verschwunden ist.
Mit Hilfe von Jason, dem netten Flugbegleiter vom Hinflug, und Kommissar Marley von der örtlichen Polizei, versucht Marco herauszufinden, was mit Simon geschehen ist, und beginnt die Suche.
Sehr schnell merkt er, daß LGBTQ-Personen auf der karibischen Trauminsel allzu oft ihren persönlichen Albtraum durchleben müssen und daß dabei bestimmte Reggae-Musiker mit ihren beängstigend homophoben Texten eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
Wird es Marco und seinen Mitstreitern am Ende gelingen, Licht ins Dunkel und Simon sicher zurück nach Irland zu bringen?
Empfohlen für Leser ab 18 Jahren
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