April 2022 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Hartmut Höhne:
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Titel: Mord im Gängeviertel Zeitgeschichtlicher Kriminalroman |
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4.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2022 |
Der erste Winter nach dem Weltkrieg ist überstanden, doch die Hamburger Bevölkerung leidet unter dem Mangel an Lebensmitteln, während der Schwarzmarkt floriert. Hungerunruhen sind an der Tagesordnung.
Eines Abends wird Kommissar Jakob Mortensen ins Gängeviertel gerufen. Jemand hat einen Polizeispitzel erstochen.
Die Ermittlungen laufen nicht an, denn die Bewohner schweigen, niemand will etwas gesehen haben.
Doch als ein zweiter Mord geschieht, überschlagen sich die Ereignisse. Mortensen muß sich beeilen, wenn er Schlimmeres verhindern will ...
Originalausgabe
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Broschiertes Buch / Paperback mit Klappenumschlag
Auch erhältlich als ebook
EPUB: ISBN 978-38392-7109-4
PDF: ISBN 978-38392-7138-4
Aktualisierung Juli 2024
Band 2 soll voraussichtlich im August 2024 unter dem Titel
Mord am Thalia als Gmeiner-Paperback erscheinen.
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Gmeiner Paperback ca. 320 Seiten ISBN 978-3-8392-0175-6 Preis: 16,00 € (D) - 16,50 € (A) ~ 25,00 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: gmeiner ebook (04/2022) (epub, PDF) Preis: 12,99 € (D) - 12,99 € (A) ~ 15,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Schon der Titel dieses Romans ist deutlich zurückhaltender, als es heute leider meist üblich ist. Statt zuviel zu "versprechen" geht es in diesem Buch um weit mehr als nur einen Mord. Zum einen gibt es nicht nur einen, aber vielleicht hängen die Morde ja auch zusammen, vielleicht auch mit dem grassierenden Schwarzhandel? Es gibt einiges zu ermitteln für Jakob Mortensen und sein Team. Zum anderen erfährt der Leser fast ebenso spannend geschrieben wie die Krimihandlung einiges über das Leben in der Hansestadt Hamburg zur Zeit der beginnenden Weimarer Repbllik. Die unverfolgten Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg werden ebenso in zeitliche und gesellschaftliche Umfeld der Handlung eingebunden wie die auf dem rechten Auge blinde Justiz und "die Bahrenfelder", mehr oder weniger eine erzkonservative Söldertruppe, die von einem SPD-Minister in äußerst rücksichtsloser und brutaler Manier auf alles losgeschickte wurde, was links der Mehrheits-SPD war - ohne jegliche Rücksicht auf Gesetz und Verluste unter der Zivilbevölkerung - wie der Kommissar auch ausgesprochen schmerzhaft am eigenen Leibe erleben muß. (Und natürlich ohne jede Strafverfolgung, wofür der SPDler höchstselbst Sorge trug.) Die unbeschönte Schilderung der damaligen Zustände ist mitunter recht heftig zu lesen. Auch der Schwarzhandel spielt in diesem ersten Fall für Mortensen eine nicht unwichtige Rolle. In diesem Umfeld ermitteln der relativ progressive Kommissar mit dänischen Wurzeln, Jakob Mortensen und einige seiner Mitarbeiter - gegen Widerstände im eigenen Apparat, in dem viele noch eher Monarchisten denn Demokraten waren. Was die Ermittlungsarbeit in bestimmte Richtungen nicht gerade vereinfachte. Diese Ermittlungsarbeit wird ohne aufgesetzte Action ganz unaufgeregt geschildert und der Leser erhält Einblick über die begrenzten Möglichkeiten der damaligen Kriminalpolizisten. Auch der Schwarzhandel spielt in diesem ersten Fall für Mortensen eine nicht unwichtige Rolle. Obwohl es auch einige Einblicke in das Familienleben des Kimmissars gibt, gleiten diese Elemente jedoch nicht wie so häufig ins Seifenopern-Niveau ab, sondern sind neben den Einblicken in die gesellschaftlihen Gegebenheiten in dieser Umruchszeit auch eng mit den Mordfällen verbunden und liefern zum Teil andere Perspektiven zu den Vorgängen und schweift nie zu weit ab. Auch wenn der Täter in der zweiten Hälfte des Buches mehr oder weniger bekannt ist, bleiben die Ermittlungen doch bis zum Ende spannend. Dabei wechselt die Perspektive in einigen Kapiteln auf die Sicht eben dieses Täters. Für uns ist dieser erste Fall für den sympathischen, menschlichen (und straßenbahnfahrenden) Kommissar Jakob Mortensen auf jeden Fall ein Tip. |