September 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Jessica Lawson: |
Titel: Tabitha Crum - Das Geheimnis von Hollingsworth Hall |
15.
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Originaltitel:
Nooks & Crannies |
Erscheinungsland
Original: US |
Erscheinungsjahr
Original: 2015
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Als Tabitha in das Schloß der Gräfin von Windermere einge- laden wird, kann sie ihren detektivischen Spürsinn endlich unter Beweis stellen.
Denn nichts lieben Tabitha Crum und ihr Mäuserich Pemberly so sehr wie Kriminalfälle.
Der Gräfin ist nicht zu trauen - mit einem Messer in der Hand- tasche ist sie nicht die feine Lady, für die sie sich ausgibt.
Und dann verschwinden auch noch Kinder ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 8/10 Jahren
Mit s/w-Illustrationen von Iacopo Bruno
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Katharina Orgaß
Deutsche Erstausgabe |
Gebundenes Buch / Hardcover |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Ravensburger Buch, ca. 410 Seiten ISBN 3-473-36939-X
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Preis: 12,99 tEuro (D) 13,40 tEuro (A) 19,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere Meinung:
Ein zumindest zu Beginn sehr gut geschriebenes und spannendes Kindermärchenbuch, das auch ein Tip geworden wäre, wenn das Ende dann nicht so abstrus und unglaubwürdig ausgefallen wäre. Aber fangen wir vorne an. Jedes der vierundzwanzig Kapitel beginnt mit einem zum Inhalt passenden Zitat aus der (frei erfundenen) Lieblingskrimiserie von Tabitha Crum, Kommissar Clarence Clever, wobei die Titel der Fälle ebenso wie der Name des Kommissars Tautogramme sind, bei denen also die Wörter mit dem gleichen Buchstaben beginnen. (Der vermögende Vormund, Der boshafte Briefträger, Das fröhliche Findelkind ...) Die Geschichte spielt in einer Welt, die der von Oliver Twist oder anderen Romanen von Charles Dickens ähnelt und die Eltern von Tabitha behandeln sie eher wie die böse Stiefmutter das Aschenputtel. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser zusammen mit Tabitha Crum dann aber mehr über die wahren Hintergründe und der Besuch im Schloß der Gräfin bringt einige überraschende Wendungen - zum Guten und zum weniger Guten. Dieser Teil des Buches, das Kennenlernen der Gräfin, ihrer Dienerschaft und der anderen Kinder sowie die folgende Detektivarbeit sind spannend und gut lesbar geschrieben, so daß man das Buch ungerne aus der Hand legen möchte. Jeder scheint irgend ein Geheimnis zu haben (oder auch mehrere). Und auch das Haus selbst ist nicht ohne Geheimnis. Dann aber kommt es am Ende des bislang eher sehr englischen Buches zu einem amerikanischen "Showdown" in der Küche, der dermaßen unglaub- würdig und daneben ist, das es uns all die guten Seiten davor vergessen ließ. danach wird es auch nicht mehr viel besser und gipfelt in einem schnulzigen, zuckersüßen, märchenhaften Ende. Auch die Gestaltung der ersten und letzten Doppelseite des Buches paßt zur altenglischen Atmosphäre der Geschichte: Hier sind stilgerecht die Köpfe der Hauptpersonen vor einem gräßlich altenglischen Tapetenmuster abgebildet. Ansonsten gibt es leider keine Abbildungen im ganzen Buch. Insgesamt also ein weitgehend gut geschriebenes Buch, das am Ende einer sehr englischen Geschichte aber leider zu sehr in amerikanischen Zuckerguß abstürzt. |