Juni 2024 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Joseph Conrad:
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Titel: Herz der Finsternis Roman |
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12.
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Originaltitel:
Heart of darkness
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Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 1899 |
Zum 100. Todestag von Joseph Conrad am 3. August 2024 erscheinen im Regenbrecht-Verlag die überarbeiteten Neuausgaben von zwei seiner bekanntesten Werke: Im Juni die hier vorgestellte gründliche Überarbeitung der erstmals 2012 im gleichen Verlag (damals hieß er noch der Elektrische Verlag) erschienenen ebook-Ausgabe (2018 auch als Paperback) des Kolonial-Romans Herz der Finsternis, im Juli folgt dann eine erweiterte Neuausgabe von Taifun. Der hier vorgestellten Ausgabe liegt die Übersetzung von Ernst Wolfgang Freissler aus dem Jahre 1933 zugrunde, die aber stark überarbeitet wurde.
Joseph Conrad schafft es laut Verlag wie kaum ein anderer, abenteuerlichste Geschichten mit den großen Fragen des Menschseins zu verknüpfen. Herz der Finsternis ist das beste Beispiel dafür.
Eingebettet in eine atmosphärisch dichte Rahmenhandlung erzählt der Seemann Marlow von seiner Reise mit einem Flußdampfer den Kongo hinauf in das innere Herz Afrikas.
Die Begegnung mit der Wildnis, mit den fremden Kulturen und vor allem mit den Schattenseiten der eigenen Kultur wird für ihn zu einer Grenzerfahrung, manchmal undeutlich und widersprüchlich wie in einem Fiebertraum, manchmal klar und hellsichtig.
Je weiter er kommt, desto tiefere Einblicke gewinnt er in die Abgründe der menschlichen Seele und des Kolonialismus; er trifft auf Scheinheiligkeit, Grausamkeit und Gier.
Aber Marlow entdeckt auch in sich selbst Lüge und Verstrickung, sein eigener innerer Kompaß gerät ins Schlingern ...
Aus dem britischen Englisch übersetzt von Ernst Wolfgang Freissler (stark überabeitet von Martin Regenbrecht) Überarbeitete Neuausgabe des erstmals im Mai 2012 als ebook und im März 2018 als Paperback im gleichen Verlag erschienenen Buches
Überarbeitete Neuausgabe
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Broschiertes Buch / Paperback
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Regenbrecht Paperback ca. 160 Seiten ISBN 978-3-943889-80-2 Preis: 9,90 € (D) 10,80 € (A) ~ 13,00 sFr (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (05/2012) (epub) ISBN: 978-3-943889-04-8 Preis: 5,49 € (D) – 5,49 € (A) ~ 3,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Zunächst einmal sei vorausgeschickt, daß dies eine reine Textausgabe ist, es gibt also kein Vorwort, Nachwort oder einen Anhang mit zusätzlichen Informationen. (Diese können aber im Eintrag zum Buch bei Wikipedia gefunden werden.) Das Buch hat zwei Erzähler, zum einen einen nicht namentlich genannten, durch dessen Augen, Ohren und Gedanken die Leser die Rahmengeschichte miterleben, zum anderen den alten Seebären Marlow, der - während sie zusammen auf das Einsetzen der Ebbe warten - seinen Zuhörern die Geschichte seiner Reise nsch und Erlebnisse im Kongo erzählt (samt Vor- und Nachgeschichte). Diese Erzählung nimmt den größten Teil des Buches ein, wird aber ab und zu von kurzen Zwischenspielen in der Gegenwart unterbrochen. Marlows Geschichte beginnt relativ harmlos, wird aber immer düsterer, je mehr er sich seinem Ziel, einer Handelsniederlassung am Kongo nähert, wo er sein Schiff übernehmen soll. Bei einem Zwischen-Aufenthalt in der Hauptniederlassung seiner Firma macht er erstmals Bekanntschaft damit, wie die "Handelsagenten" seines Landes die eigentlichen Bewohner dieser Region be- oder besser gesagt mißhandeln. Diese Szenen sind nichts für zartbesaitete Gemüter. Daneben erlebt Marlow auch die mangelnde Organisation sowie das Taktieren und Intrigieren der "Pilger", die meist nur mit Stöckchen unter den Armen ziellos in der Niederlassung herumstolzieren, (und die später in der Geschichte ihren Spaß daran haben, Eingeborene abzuschießen) mit. Der letzte Teil des Buches erzählt dann von der Begegnung Marlows mit einem Star-Handelsagenten, den der Aufenthalt im Herzen des Kongos stark verändert hat und dessen Taten Marlows bisherige Sicht der Dinge weiter in Frage stellt. Anders als Edgar Wallace in seinen Afrika-Romanen beschönigt und glorifiziert Conrad die Brutslität der Europäer nicht. Im Gegenteil, er stellt die Menschenverachtung und Profitgier durch die Erlebnisse und Gedanken des Erzählers klar heraus, dessen Sicht auf seine eigenen Auftraggeber und Landsleute sich ebenfalls auf der Reise zum Herzen der Finsternis deutlich verdüstert. Aber ist das Herz der Finsternis wirklich ein Ort, oder vielmehr etwas völlig anderes? Das kann jede(r) nach dem Lesen dieses Buches selbst entscheiden. Die Geschichte ist meist gut zu lesen, wird aber stellenweise, wenn Marlow vor sich hin "philosophiert", etwas verquast. |