Dezember 2020 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Karsten Zingsheim:
|
Titel: Über Feuer und SeeleLeroy Phoenix, Bd. 2:? |
---|
7.
|
Originaltitel:
Originaltitel
|
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2020 |
Im ersten Band hielten schwarzmagische Ritualmorde die übersinnliche Gesellschaft von London in Atem. Der Luftelementarist Leroy Phoenix wurde vom Hohen Rat beauftragt, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um den Übeltäter zu finden. Doch je tiefer er grub, desto undurchdringlicher wurde das Dickicht der Intrigen und desto weiter mußte er die Grenzen seiner eigenen Moralvorstellungen dehnen. Die Grenze zwischen Freund und Feind verwischte zunehmend. Letztendlich stellte sich eine entscheidende Frage: Wie sehr darf er sich selbst verlieren, um seinen Hals aus der Schlinge einer tödlichen Intrige zu ziehen?
Auf Mord durch Magie steht die Höchststrafe. Auch im zweiten Band muß der Luftelementarist Leroy Phoenix wieder seine Unschuld beweisen.
Doch warum finden sich keinerlei Spuren dämonischer Besessenheit auf der Leiche?
Niemand glaubt ihm, denn ein unsichtbarer Feind wiegelt Vampire und Magier gegeneinander auf. Ein zweiter Schattenkrieg scheint unvermeidlich.
Wenn Leroy nicht schnellstmöglich entlastende Beweise findet, sein inneres Feuer zähmt und die Kraft des Seelenfeuers meistert, erwacht ein Feind aus finsteren Legenden und London ist dem Untergang geweiht ...
Originalausgabe
|
 Taschenbuch
Das Buch kann nur zur Lieferung nach Deutschland auch direkt beim Verlag Saphir im Stahl bestellt werden.
Bisher ist dieser Reihe erschienen:
Band 1
Über Luft und Schatten
(01/2020)
Arcanum Taschenbuch ca. 560 Seiten ISBN 978-3-939139-25-6 Preis: 15,00 € (D) 15,50 € (A) 21,90 SFr. (CH)
|
Direkt beim Verlag bestellen (bei Saphir im Stahl nur zur Lieferung nach D möglich)
| |
Unsere Meinung (zu Band 1): In diesem Buch lernt der Leser erst einmal den Elementarmagier und Buchautor Leroy Phoenix kennen. Man erfährt schon zu Beginn einiges über seine Welt und seine Magie. Dazu kommt dann noch ein wenig zur Geschichte seiner Familie (die sich bis in das alte Ägypten zurückverfolgen läßt), deren letzter Sproß er ist und die später in diesem Buch noch von Bedeutung sein wird. Neben seinen Aufgaben für den Magischen Zirkel und als Buchautor widmet er seine Energie ganz gerne einem anhaltenden Kleinkrieg mit dem Wächterrat der Magiekundigen, ganz besonders mit dessen Chef. Letzteres hat auch wieder mit den Familiengeschichten der beiden und einem Ereignis in ferner Vergangenheit zu tun. Jedenfalls nutzt er seine Bücher, um die gegenseitige Abneigung auf mittlerer Flamme – kleine Flamme kann ja jeder – lodern zu lassen. Die Geschichte wird zwar aus der Sicht Leroys aber durch einen Erzähler in der dritten Person erzählt, so daß der Leser nur sieht und weiß, was Leroy sieht und weiß. Dies wird an diversen Stellen auch genutzt, um mit den Erwartungen des Lesers zu spielen und eine Szene spannender zu gestalten. Was kann der Leser nun von der folgenden Geschichte neben etwas Humor und eine großzügigen Portion Action erwarten? Es gibt jede Menge Magie, und alle möglichen magischen Wesen, die sich im heutigen (und auch vergangenen) London tummeln und ihr Wesen oder Unwesen treiben: Hexen, Werwölfe, Oger, Vampire, Seelenfresser, Naga (Schlangenwesen), Nekromanten, Kriegermönche, Gotteskrieger, Mutterdämonen ... und eine ganz bestimmte rothaarige Londoner Polizistin, die in diesem ersten Fall eine wichtige Rolle spielt. Genau wie eine Vampirin und ein sehr eigenwilliger Hacker im Londoner Underground. Bereits am Anfang weiß Leroy, daß er bei der Ausführung dieses Auftrages gut sein mußte – sehr gut. Allerdings hat er (und mit ihm der Leser) zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, wie gut er wirklich sein muß. Denn abgesehen von den offensichtlichen Abgründen, an deren Rand er mit diesem Auftrag stehen würde, gibt es noch einige weniger offensichtliche, oder sagen wir es deutlicher: verborgene, die die ganze Sache noch weitaus gefährlicher machen, als er zu Beginn ahnen kann. Die Geschichte ist einerseits natürlich eine Kriminalgeschichte, in der er den Mörder suchen muß, dazu kommen aber noch diverse andere Ebenen, auf denen diese Geschichte spielt, wobei die der Zeit nur eine davon ist. Und mit der Zeit kommen einige Wendungen in die Geschichte, die Gegenwart und Vergangenheit in unerwarteter Weise neu sortieren. Und wenn man nach 58 Kapiteln denkt, mit dem letzten actiongeladenen Showdown wäre alles gelaufen, stellt der dann folgende Epilog noch einiges wieder auf den Kopf und taucht vieles vorangegangene in ein leicht verändertes Licht. Während die Kerngeschichte und die verschiedenen unerwarteten Wendungen sowie diverse phantasievolle Einfälle uns gut gefallen haben, konnte uns das Buch als Ganzes doch nicht überzeugen. (Weniger gelungen fanden wir auch den Einfall, Leroy statt eines, wie der Autor es formuliert, "Harry Potter Eßstäbchens" einen 1,20 Meter langen Zauberstab zu verpassen – das mag zu Gandalfs Zeiten funktionieren, im modernen London finden wir das doch etwas unhandlich.) Zum einen war das mal wieder ein Buch, bei dem wir uns nach den alten Zeiten zurücksehnten, als Krimis Krimis und Science Fiction und Fantasy eben Science Fiction und Fantasy waren und kein Autor auf die Idee gekommen ist, seine Romane mit detalliert beschriebenen Sexkapaden und herzzerreissenden Lovestories "aufzupeppen" – das war auch gar nicht nötig, denn die Geschichten waren auch ohne diese Ergänzungsmittel absolut gut genug. Zum zweiten fanden wir das Buch sprachlich und inhaltlich oft unausgegoren, mit ungelenken Formulierungen und zu vielen Stereotypen. Das Vertrauenstier, das heute in vielen Fantasyromanen zur Grundausstattung gehört, als Humor-Element einzusetzen war eine gute Idee, aber leider nicht immer überzeugend ausgeführt und las sich manchmal etwas zu sehr erzwungen. Insgesamt war uns die Sprache generell zu umgangssprachlich und sackte selbst von dieser Ebene zu häufig noch ein weiteres Stück ab. All das hat uns uns den Lesespaß an einer im Grunde nicht schlechten Geschichte weitgehend verdorben. Sollten Autor und Verlag die genannten Schwachpunkte in Zukunft vermeiden können, könnte es vielleicht durchaus Spaß machen, ein zweites Leroy Phoenix-Abenteuer zu lesen. |