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Das waren neue Seiten
Dezember 2020
Autor/Herausgeber/Reihe:
Christine Hoba:
Titel:
Schräger Regen
6.
Originaltitel: Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2020
Christine Hoba, die laut Verlag als Lyrikerin wie Erzählerin als eine Meisterin der dunklen und unterschwelligen Zwischentöne gilt, nimmt die Leserschaft in ihrem neuen Roman mit auf eine mystische Reise.
Ein kühles Gebirge und eine skurril-verkrachte Personage bilden den Fonds ihres Werks, das seinen mythischen Ausgang auf dem Hörselberg nimmt und sich als eine ausgedehnte Fahrt durch dichtesten Wald bis in die Gegenwart herausstellt.
So changiert dieses Buch in bester magisch-realistischer, auch Gothic-Novel-Manier zwischen Traum und Wirklichkeit.
Über die Textur ihrer mit Krähen und Fledermäusen besetzten Fiktion hat die Autorin – nomen est omen – schrägen Regen verhängt ...
Originalausgabe
Paperback / Broschiertes Buch
mitteldeutscher verlag Paperback ca. 270 Seiten ISBN 978-3-96311-482-3 Preis: 16,00 € (D) – 16,50 € (A) 22,40 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Wer von diesem Buch eine geheimnisvolle Atmosphäre und mysteriöse Vorgänge erwartet, wird vermutlich ebenso enttäuscht werden, wie wir. Im Großen und Ganzen ist dies eher eine Mischung aus Seifenoper und pseudointellektuellen Elementen, wobei auch die Krähen und Zaubereien im Endeeffekt nur dazu dienen, die mit dem Hauptthema verbundenen Dramas zu vertiefen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen nämlich eine Hochzeit und die gestörten Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder und anderer Gäste - der Vater, der seinen Sohn nicht akzeptieren kann, die langsam geistig abbauende Mutter, Schwangerschaften, Fast-Vergewaltigungen, Krankheiten, arrogante Hotelbesitzerinnen, WG-Stereotypen und eben alles, womit man Betroffenheits- und Dramapunkte machen kann. Es gibt kaum ein Klischee, das in diesem Buch unberücksichtigt bleibt. Die Personen sind, angeführt vor der sich ständig selbstbemitleidenden Paula, fast ausnahmlos unsympathisch und natürlich werden ihre gar dramatischen und betroffenmachenden Lebensgeschichten auch noch in ausführlichen Rückblicken ausgelotet und ausschweifend beleuchtet. Abgerundet wird das dann noch mit dem wichtigen Thema wer mit wem und wenn ja, warum nicht. Die Hochzeit und ihre Gastgeber und Gäste nehmen den Großteil der Erzählung ein - ohne jede übernatürliche oder krähenmäßige Einmischung - die kommt nur im kleinsten Teil des Buches zum Tragen und dient wie gesagt auch nur dazu, die Familienbeziehungen - etwa die gestörten Vater-Sohn-Bande - zu neuen Perspektiven und schließlich zur wundersamen Familienzusammenführung zu bringen. Wer Seifenopern, gestörte und sich selbst ständig bemitleidende Charaktere und Hochzeiten voller Unsympathen, garniert mit Gelehrtem aus Literatur und anderen Wissenschaften, mag, wird auch dieses Buch sicher mögen. Wir hatten uns allerdings etwas völlig anderes davon versprochen. Leider absolut nicht unser Fall.
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