Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte. (Martin Niemöller, 1892 - 1984)
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Das waren neue Seiten
Februar 2022
Autor/Herausgeber/Reihe:
Barbara Saladin:
Titel:
Baselbieter Abgründe
Hofhund Vasco, Bd. 1:?
7.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2022
Im Februar läßt die Schweizer Autorin Barbara Saladin bei Gmeiner den Hofhund Vasco in Baselbieter Abgründe in seinem ersten Fall ermitteln. Einen Teil der Geschichte erzählt Vasco auch selbst in der Ich-Form.
Im kleinen Oberbaselbieter Dorf Hinterberg taucht ein Fremder mit undurchsichtigen Absichten auf.
Als wenig später seine Leiche gefunden wird, beginnt Hofhund Vasco zu ermitteln.
War es ein tragischer Unfall oder Mord?
Wer hätte ein Interesse an seinem Tod, und wieso?
Zusammen mit Frauchen Lotti und deren Nichte Mara steckt Vasco seine Nase dabei in Dinge, die andere lieber geheim gehalten hätten, und er erkennt: Einige Dorfbewohner haben Dreck am Stecken ...
Inzwischen gibt es erfreulicherweise nicht mehr nur Krimis aus England, Amerika oder Deutschland (und sämtlichen deutschen Regionen): Neben Romanen, die in Österreich spielen gibt es in der letzten Zeit auch häufiger Krimis aus der Schweiz, die uns gut gefallen. (Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen möchte, sollte auch die beiden Mords-Schweiz-Bände mit Kurzkrimis Schweizer Autoren lesen.) Dieser Roman ist ein gutes Beispiel für einen ebenso unterhaltsamen wie spannenden Schweizer Krimi. Da dies der erste Band ist, lernen die Leser natürlich erst einmal die Gegend und die Hauptdarsteller, allen voran Hofhund Vasco (einschließlich kurzer Informationen über seine Vergangenheit) kennen. All diese Hintergrund- und Kennenlern-Informationen sind aber unaufdringlich in die Geschichte eingebunden. Außerdem gibt es für die Nicht-Schweizer unter den Lesern einige typische schweizerische Ausdrücke wie etwa Töffli oder Oberschnuuri kennenzulernen, die zum größten Teil im Glossar am Ende des Buches übersetzt oder erklärt werden. Diese Geschichte wird zum einen von einem Erzähler, zum anderen aber auch von Vssco selbst in der Ich-Form erzählt. Die Geschichte beginnt ganz harmlos und beschreibt eine dörfliche Idylle, in der jede(r) jede(n) kennt und keine Türen abgeschlossen werden. All das ändert sich nach un nach, als ein Fremder auftaucht, der das Versprechen des großen Geldes mit sich bringt. Als er wenig später (durch Vasco) tot aufgefunden wird, beginnen sich Angst, Mißtrauen, Intrigen und Streit auszubreiten. Der Erzähler folgt dabei meist den beiden Bezugspersonen von Vasco, die beide auf eigene Faust "ermitteln", wobei nicht deutlich ist, ob und wie ihre Nachforschungen mit dem Tod des Fremden und den Grundstücksgeschäften zusammenhängen. Dann gibt es einen zweiten Toten und die Geschichte weitet sich immer weiter aus. Erst am Ende, nach einigen unerwarteten Wendungen klärt sich, was womit wie zusammenhängt und wer wofür verantwortlich war. Das ganze ist zunehmend spannend und unterhaltsam geschrieben, aber Vasco als den Ermittler zu bezeichnen trifft es für uns nicht. Vielmehr sind es seine zwei Menschen, die die Spürhunde in diesem Krimi sind. Dafür bringt Vasco (in den Ich-erzählten Kapiteln) die unterhaltsame Hunde-Perspektive in die Geschichte ein, in der die Leser erfahren, was wirklich wichtig ist, etwa ob etwas oder jemand nach Hund riecht oder ob irgendwo Nahrungsmittel versteckt sind. Insgesamt ist dies für uns ein unterhaltsamer und spannender Roman mit einem interessanten Umfeld und einem ebensolchen Panoptikum der unterschiedlichsten Charaktere (mit ihren zum Teil ebenso eigenwilligen Fahrzeugen wie etwa einem Einachser). Wir sind auf jeden Fall gespannt auf den zweiten Band mit Vasco und Co.
Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen - lesen, was einem die Zensoren erlauben - glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen, Freiheit gar nicht. (Kurt Tucholsky)
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