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Das waren neue Seiten
März 2021
Autor/Herausgeber/Reihe:
Waltraud Schwab:
Titel:
Brombeerkind
9.
Originaltitel: Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2021
Die Frau am Fenster – sie hat etwas erlebt, das sie belastet, nicht losläßt, und worüber sie nicht sprechen kann. Stattdessen versetzt sie sich in ein grünäugiges Mädchen, das sie von ihrer Berliner Wohnung aus beobachtet, dem sie manchmal auf der Straße begegnet und dessen nicht minder dramatisches Leben sie sich zusammenreimt.
Ihr Plan, sich zu entfliehen, geht jedoch nicht auf. Denn da gibt es auch einen Journalisten. Er will eine Story: über jemanden, der Schuld am Tod eines Menschen hat. Darum will er die Geschichte der Frau, will wissen, was genau vor Jahren am Meer geschah.
Wäre ihre Geschichte einmal erzählt, könnte die Frau das grünäugige Mädchen als Rettungsanker loslassen und endlich eine eigene Zukunft haben. Vielleicht sogar mit ihrem Bekannten, dem Biologen. Sie müßte sich nicht länger wegsperren in ihre vier Wände, könnte gehen und sich einlassen auf die Welt. Für den Journalisten zählt die Frau aber nicht. Er will die Story. Ob sie stimmt, ist für ihn egal.
Im Wechselspiel zwischen Ansinnen und Verweigerung wird das Leben der Frau, aber auch dasjenige des Mädchens erkennbar. Was dabei im Umfeld zutage tritt, ist befreiend, berührend zart, bedrückend hart. Und es wirft die Frage auf, was wahr ist und was erfunden und ab wann diese Frage keine Rolle mehr spielt …
Auch dieses Buch kam uns wie ein Brombeerstrauch vor, allerdings mit viel Strauch und wenig Brombeeren. Oder anders gesagt, wie einzelne Brombeeren mußte man im Gesträuch dieses Buches die Kerngeschichte finden. Für uns war da einfach viel zu viel drumherum, da wird wild herumgesprungen und von Fluglärm und der Start- und Landefrequenz über Drosophila melanogaster, weibliche Masturbationsrituale und die Warenpräsentation in Lebensmittelläden bis hin zu 9/11 läßt sich die Autorin zu diversen Themen ausführlich und wiederholend aus. Daneben hat uns auf die Dauer auch genervt, daß die Autorin einmal gesagtes noch mit diversen Synonymen wiederholen mußte oder ständig noch ein weiteres Detail hinzufügen mußte, das meist nur vorher gesagtes wiederholte oder was uns betrifft für den Inhalt absolut überflüssig war. Kaum eine Person in diesem Roman war der Autorin zudem einen Namen wert und auch die Hauptperson bekam nur einen unvollständigen zugeteilt (Maria F.). Die eigentliche (Vor-)Geschichte und die Folgen des Ereignisses, das die angebliche Hauptperson dieses Buches aus der Bahn geworfen hat, wird erst ganz zum Schluß des Buches aufgeklärt und wäre sicherlich auch ohne das das ganze wild wuchernde Wortgesträuch interessant zu lesen gewesen. Abgesehen davon erzählt die Autorin in weiten Teilen des Buches nicht die Geschichte der Hauptperson, sondern in diversen Rückblenden fast das gesamte Leben eines nur als die Grünäugige bezeichneten Mädchens, das für die Hauptperson scheinbar zur Besessenheit geworden ist und das sie schon fast stalked. Auch hier gibt es am Ende eine Szene, die andeutet, daß es zwischen den beiden eine engere Verbindung geben könnte, als im Rest des Buches auch nur zu ahnen gewesen wäre, aber deutlich wird nichts. Auch wenn uns die eine Formulierung oder das andere Wortspiel gefallen haben, war insgesamt für uns doch zuviel Gesträuch und zu wenige Beeren.
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