Dezember 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Greg Walters:
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Titel: Die Geheimnisse der Âlaburg Farbseher Saga, Bd. 1:7 |
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10.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2015 |
Nach den drei Bänden der Bestien-Chroniken startet bei bene Bücher im Dezember die Neuaus- gabe der Farbseher-Saga, der ersten Reihe von Greg Walters. Aber es soll nicht nur bei der (un- veränderten) Neuausgabe der ersten vier bereits erschienen Romane bleiben, ab 2020 soll die Reihe mit neuen Abenteuern fortgesetzt werden. Insge- samt ist die Reihe jetzt auf sieben Romane aus- gelegt. Der fünfte Band soll im April unter dem Titel Der Orden der Alaburg erscheinen. Die Reihe ist laut Verlag für Jugendliche und Erwachsene geeignet
Im Mittelpunkt dieser neuen alten Reihe stehen ein Mensch, der von der Magie beherrscht wird, ein Zwerg, der nicht zaubern kann, ein überge- wichtiger Zwergelbe und ein hinkender Ork, die in der und um die Universität Alaburg magische Abenteuer erleben. Sie können die Welt retten – oder vernichten.
Der 16jährige Leik erlebt einen Winter, der sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Er trifft seine erste Liebe, besucht eine Universität, in der Magie gelehrt wird, und findet zum ersten Mal im Leben Freunde.
Aber seine Welt ist dem Untergang geweiht. Nur wenn Leik es schafft, die Farben der Zauberei richtig einzusetzen, kann er sie retten.
Denn außer ihm kann niemand auf der Welt alle drei magischen Farben sehen. Das macht ihn außergewöhnlich – und gefährlich …
Neuausgabe des 2015 erstmals erschienenen Buches
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 12 Jahren
Auch erhältlich als signierte Ausgabe
Neuausgabe
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Paperback / Broschiertes Buch
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bene Bücher Paperback ca. 400 Seiten ISBN 978-3-947515-53-0 Preis: 13,90 € (D) - 14,30 € (A) 16,00 SFr. (CH)
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Unsere Meinung: Wie bei den Bestien-Chroniken fanden wir die Ausgangslage und die Grundidee interessant und vielver- sprechend. Nur leider wurde es für uns schon nach einigen Seiten eher merkwürdig. Abgesehen von der recht seltsamen Anschmachtung seiner Angebeteten (auf die im folgenden immer wieder als Liebesgeschichte zurückgegriffen und an allen unpassenden Stellen eingefügt wird) reitet der Held dieser Serie durch die Ncht auf einem Wallach der, wie später mehr als einmal betont wird, den Weg nach Hause im Schlaf kennt und dennoch wird Leik urplötzlich verwirrt in völlig aufgelöster Panik, da er sich verirrt hat? Etwas später hört er dann merkwürdige Geräusche aus dem Hühnerstall und hat trotz der vorherigen Erfahrungen (auf die wir hier nicht eingehen, um nicht zuviel zu verraten) nichts besseres zu tun, als allein und völlig unbewaffnet mal eben nachzusehen? Nicht wirklich glaubwürdig. Abgesehen von einigen unmotivierten oder unlogischen Handlungsszenen sind auch die Wortwahl und etliche Formulierungen manchmal etwas ungelenk und manches klingt etwas merkwürdig, etwa wenn die Gefährten irgendwann "später" statt "wenig später" durch den Wald ritten. Aber da dies der erste Roman des Autoren war, können wir damit leben. Es nervt halt ein wenig, wenn etwa auf einer Seite x mal von aufgeregten Studenten geschrieben wird oder daß ständig irgenwelche Gruppen "wie aus einem Mund", also im Chor sprechen. Inhaltlich gibt es dann einige Hinweise und Andeutungen zu einem "Orden", die die Spannung und die Neugier anregten. Ganz merkwürdig wurde es für uns aber, wenn die Geschichte in die Schule wechselte. Da wird dem jungen Leik den ganzen Weg über versprochen, daß er zu einem Ort gebracht werde, an dem er in Sicherheit ist. Dort angekommen erzählt ihm das Tor: "Bist du dir sicher, daß du die Alaburg betreten willst? Viele Gefahren lauern innerhalb dieser Mauern auf dich und dein Weg wird einer der schwersten sein (...)" Und der wird nicht sauer, wendet sich nicht an seinen (verlogenen) Begleiter, sondern sagt einfach "JA" ??? Danach wird es dann ein wenig hogwartsmäßig, wenn entschieden wird, unter welchen Hut der junge Leik geparkt werden soll. Nein, hier entscheidet kein Hut für Gryffindor, hier wird mit Händchenhalten mit der Direktorin und Enterprise-Herumgeschaukele (samt Abriß der Büroeinrichtung) der neue Schüler seinem Haus zugeteilt (oder eben auch nicht). Denn auf dieser Friede und Freundschaft-Schule gleichen die Häuser eher Burschenschaften und sind streng nach Rassen getrennt und müssen die neuen Schüler schon einen Ariernachweis bis zur X. Generation vorweisen können, um ihrem Haus zugeordnet und von ihren Artgenossen akzeptiert zu werden. Anderenfalls werden die Neuankömmlinge ("da wir nichts über ihre Eltern in Erfahrung bringen konnten") dem weißen Haus zugeordnet, denn Mischlinge aus verschiedenen Völkern sind unerwünscht und fast automatisch kriminell. Ach ja, und es gibt noch ein paar motivierende Worte der Direktorin zur Begrüßung: "Und solltest du nach vielen Jahren ... einen Abschluß machen" ... erwarten den Absolventen viel Feind und viel Ehr. Ja es wird immer herausgestellt, daß das Ziel der Ausbildung "Abenteuer, Ruhm, Reichtum, Macht und Ehre" sind. Abgesehen von den Lippenbekenntnissen zur Völkerverständigung und Zusammenarbeit scheint es uns, daß die Schule eher den Zweck verfolgt, die "Jugend der Völker" weiter zu trennen als zusammenzuführen. Es sind nicht nur die gesamten Klassen (wobei bei den Menschen Religion zu den höchsten Werten zählt, dnn die menschliche Vertretung ist ein religiöser Orden) und Veranstaltungen nach Völkern getrennt (die dabei natürlich gegeneinander antreten) sondern die gesamte Schule ist scheinbar auf Zwang aufgebaut und erinnert mehr an eine Kaserne oder ein Gefängnis als an eine Universität - mit autmatischem Lichtaus und festgeschraubten Schulmöbeln. Leik erfährt gleich zu Beginn, was geschieht, wenn er beispielsweise die Ork-Mitschüler auch nur schief ansieht: dann "werden sie dich zermalmen". Auch sonst ist es ein völkerverbindendes Miteinander, was schon beim gemeinsamen Frühstück beginnt, das im Wechsel von den jeweiligen Völkern gestaltet wird, und unsere "Helden" vorbildlich direkt das Essen der Elben (ein vegetarisches Menu) verabscheuen. Das gleiche gilt für die Farben der Magie in diesem Universum, die praktischerweise auch nach den vier Rassen der Welt getrennt sind. Jedes Volk hat seine eigene Magiefarbe, völkerübergreifende Magie ist nicht vorgesehen und schon so etwas wie Sakrileg, wenn es denn mal vorkommt - und das geschieht auch nur bei Bastarden , die dann ins weiße Haus in Quarantäne dieser völkerverbindenden, multinationalen Schule abgeschoben werden. Jedes Volk kann nur die Magie in seiner Farbe sehen, "das hängt mit dem Ursprung der Energien zusammen", ist aber keine wirklich überzeugende Erklärung und die Trennung nach Völkern ist ziemlich überflüssig, paßt aber ins Gesamtbild wie der Autor diese Welt und diese Schule konzipiert hat. Intelligenterweise ist auch das Verbinden der Magien verschiedener Völker strafbar - bis zur Todessstrafe - also überläßt man díe stärkere Magie lieber den gesetzlosen und kriminelen Elementen. Leiks Schultage machen den Großteil dieses Buches aus unwährend dieser Zeit wiederholt sich vieles ohne die Geschichte wirklich weiterzubringen. Und als es dann weitergeht, wird es nicht unbedingt glaubwürdiger: Ohne jegliche Begleitung wird die Schülertruppe aus dem weißen Haus um Leik und Morlâ in ihren ersten Einsatz geschickt, der natürlich in Leiks alte Heimat führt und ... nein das ersparen wir uns an dieser Stelle. Abgesehen von der für uns völlig unsympathischen Ausrichtung der Schule und Strukturierung der Magie in dieser Welt haben uns auch andere unlogische Abläufe gestört. Da werden beispielsweise die Schüler schon beim kleinsten Fluch von den Geistern der Alaburg mit magischen Stromschlägen zurechtgezaubert, aber wenn eine überkandidelte Göre einen Zwerg umbringt und einen zweiten fast, guckt die Schule tatenlos zu???? Dann kommen plötzlich moderne Ausdrücke wie Krankenschwester ins Spiel, die für uns völlig unpassend klingen. Irgendwann mögen unsere Helden dann natürlich auch das Essen nicht, "das die orks gezaubert hatten" - hhmmm, hatte der Autor nicht erwähnt, daß Orks nicht zaubern können, sondern nur beschwören? Und dann ist da noch der Zwergen-Ritter, der anscheinend "schon einige Dekaden alt sein" mußte. Wenn Zwerge bis zu 400 Jahre alt werden können, sind 20, 30 40 oder gar 50 Jahre nicht wirklich bemerkenswert. (Es sei denn, hier wären eher Centennien, also Jahrhunderte, gemeint.) Nicht zu vergessen, daß es dem Autoren zu jeder unpassenden Gelegenheit einfällt, seinen Helden über seine Angebetete schmachten zu lassen, was ziemlich nervig wird und von Beginn an ziemlich aufgesetzt wirkt. Auch ist schon ziemlich früh zu sehr durchsichtig und deutlich abzusehen, wer die böse Zauberin ist, die all das Übel auf dem nicht existierenden Gewissen hat. Die Grundidee hätte wieder einmal Potential gehabt, und einige der Personen wie Leiks neuer bester Freund, der Zwerg Morlâ, sind häufig witzig und sympathisch (manchmal aber auch sehr klischeehaft) und es gibt einige unterhaltsame und einige spannende Szenen, doch oft wid es übertrieben oder völlig unlogisch und vieles ist mehr als vorhersehbar. Auch die ständig eingebauten, eigentlich völlig halt- und grundlagenlosen Schmachtszenen haben nach einiger Zeit nur noch genervt, aber die werden wohl neben der herzergreifenden Suche nach Leiks wahren Eltern im Mittelpunkt der weiteren Abenteuer stehen. Vor allem aber die folgende Ausarbeitung der nach Völkern getrennten Magiefarben und der in völkergetrennten, sich einander hassenden Burschenschaften oder schlagenden und prügelnden Verbindungen (samt Lehrkörper) der Schule haben uns den Spaß an diesem Buch und dieser Reihe gründlich verdorben. |