November 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Sascha Gutzeit:
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Titel: Kommissar EngelmannSuper Retro Krimi, Bd. 1:? |
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7.
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Originaltitel:
Originaltitel (Sammlung)
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2019*) |
Nervenkitzel und Nostalgie ... zum 10-jährigen Jubiläum von Sascha Gutzeits Buch- und Bühnen- figur Kommissar Engelmann erscheinen dessen ganz spezielle Fälle in einem neuem Gewand. Vom Autoren komplett überarbeitet, aufgepeppt und dazu in schmucker Aufmachung wie von früher. (Man beachte das Tapetenmuster.) Einen Fall aus diesem Buch, Die Leiche, die sich aus dem Anzug haute, haben wir übrigens schon als Hörbuch in der Bücherbar vorgestellt.
Begeben Sie sich mit Kommissar Engelmann und seinen spannenden wie verrückten Kriminal- fällen auf eine amüsante Reise: In die Zeit der Prilblumen, Häkeldeckchen und Wählscheibente- lefone, in eine Welt mit günstigen Benzinpreisen und drei Fernsehprogrammen
Der Leser ist hautnah dabei, wie der Chef der Mordkommission in Hut und Trenchcoat von Fall zu Fall streift und die schlimmsten Schurken ent- larvt – ganz nach seinem Motto: Der Mörder ist immer der Täter.
Mit den (vom Ermittler in der Ich-Form selbstver- fassten) schrägen Akten des Kommissar Engel- mann zaubert Sascha Gutzeit laut Verlag den Charme alter Krimis auf die Buchseiten und feiert die große Zeit der Straßenfeger ...
Dieser erste Sammelband enthält die folgenden fünf Fälle:
- Tot ist tot – und Schnaps ist Schnaps (OA 2013)
- Die Leiche, die sich aus dem Anzug haute (OA 2015)
- Abgrundtief tot (OA 2015)
- Mörderische Moselfahrt (OA 2014)
- Gebiß zum Morgengrauen (OA 2014)
Jede Ähnlichkeit mit lebenden und toten Personen, deren Namen vertraut klingen, wäre rein zufällig und würde lediglich dem Zweck dienen, daß Ihnen (...) diese Namen bekannt vorkommen und Sie an etwas Schönes erinnern.
*) Sammlung
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Originalausgabe (Sammlung)
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Taschenbuch
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Aktualisierung Januar 2020
Super Retro Krimi Band 2 mit fünf weiteren Kommissar Engelmann-Fällen ist in Vorbereitung. Ein Erscheinungstermin ist uns noch nicht bekannt.
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Mendoza Taschenbuch, ca. 140 Seiten ISBN 978-3-00-063903-6 Preis: 10,00 € (D) - 10,00 € (A) 14,80 SFr. (CH)
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Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Dieses Buch versammelt fünf mordsmäßig unterhaltsame Krimiparodien. So würde es sich
wohl lesen, wenn Otto W. und K. Lauer einen Krimi verbrechen würden. Ja, es sind richtige Krimis mit toten und verschwundenen Leichen und es wird auch ermittelt. Allerdings deutlich schräger. Mit einer Ausnahme (Mörderische Moselfahrt, mit knapp 14 Seiten der kürzeste) sind die Krimis etwa 30 Seiten lang, lassen sich also bequem lesen, ohne daß man fürchten muß, daß die Aufmerksamkeit dabei nachläßt. Und aufmerksam zu sein, lohnt sich, denn es sind keine Krimis zum Nebenherlesen oder überfliegen - dabei könnte einem eine Menge entgehen. Denn neben dem eigentlichen Fall, in dem der Kommissar (ja es ist ein Kommissar und kein Schief-Inspektor) im rosaroten Panda (von 0 auf 22 km/h in 56 Sekunden) ermittelt, vermittelt der Autor auch diverse Wortschöpfungen (wie kaffauswärts) und verlinkt ganz analog zu diversen Anspielungen und Zitaten aua der guten alten Straßenfeger- und Rappelkisten-Zeit. In jedem Fall fragt sich der Kommissar wieso? weshalb? warum? und werden zudem Holztäfelungen untermauert, lernen wir eine neue Definition des Wortes Überseekoffer, wird, wenn es gefragt ist, aus sagenhaft schon mal sargenhaft und hat der Ermittler generell mittelprächtige Probleme mit Fremdwörtern, so daß aus einer Hypothese schon mal eben eine Hypotenuse werden kann. Natürlich spielt die ganze Geschichte im Örtchen (oder um es auf engelmännisch zu sagen: dem Kaff) Hiesig, wo folgerichtig das Hiesige Käseblatt die führende Zeitung ist. Auch vor den Straßen- und Personennamen macht der Aufspürsinn des Autoren noch lange nicht Halt. Dabei ist es allerdings sehr hilfreich, wenn man sich mit alten Krimi- und anderen Fernsehserien und ihren Darstellern oder anderen prominenten Zeitgenossen wie Uwe Seeler, Fritz Wepper oder René Deltgen auskennt, um zu entdecken, wo der lustige Hase im Klee steckt. Günther Neutze war beispielsweise einer der Vorgänger Engelmanns und zwischen 1967 und 1973 im deutschen Fersehen dem Täter auf der Spur. Ebenso hilfreich, ist es, Namen wie Herbert Fleischmann oder Fips Asmussen zuordnen zu können. (Bei Mett Dämon ist das dagegen wohl kaum ein Problem.) Daneben gibt es Namensgebungen, die eher auf der Kalauerebene sind, wie Doktor Tom Brose und Anna Lühse, wobei das Wort Analyse direkt folgen zu lassen für uns ein eher störender Wink mit dem ganzen Zaun war. Besonderes Kennzeichen von Kommissar Engelmann ist seine Vorliebe für Zigaretten der Marke Overstolz (ein guter Freund, der nie enttäuscht) und das hat sicher nichts damit zu tun, daß der deutsche Schauspieler Heinz Engelmann, der unter anderem in der Stahlnetz-Krimiserie spielte, in den sechziger Jahren das "Overstolz-Werbegesicht" in Zeitungs- und Fernsehwerbung gewesen ist. Dies sind nur einige Beispiele, was hinter den Kriminalfällen in diesem Buch alles aufzudecken ist und den Lesespaß an diesen ebenso spannenden wie schrägen Fällen noch erheblich vergrößert. In den fünf Fällen geht es unter anderem um Leichen, die sich scheinbar in Luft auflösen (obwohl der Täter in Wirklichkeit eine ganz andere Metthode angewandt hatte) oder um eine Bootsfahrt die für Kommissar Engelmann und seinen französischen Kollegen Jean D'Arm alles andere als lustig ist. Aber wir können darauf vertrauen, daß uns Engelmann am Ende auf den neuesten Wasserstand bringt (und das obwohl er schmerzhaft feststellen muß, daß es Ihrer Gesundheit schadet, an Bord eines Schiffes einen im Kahn zu haben). Aber wir können darauf vertrauen, daß der Kommisar aus einem Messer in der Brust eines abgelebten Opfers mit der Sicherheit langjähriger Berufserfahrung auf einen Angelunfall schließen wird ... oder einen Mord. Sprachlich gleitet es gelegentlich doch etwas zu weit nach unten ab, aber insgesamt machen die Sprach- spielereien und Kalauereien bei der Suche nach dem Täter oder der Täterin, die, wie im "richtigen" kriminellen Ableben, am Ende nach überhektischer Spurensuche in zwei Fällen aus dem Hut gezaubert wird, einen irrsinnigen Spaß. Es ist, wie gesagt, schon hilfreich, wenn man sich Prominenter aus den siebziger Jahren erinnert, sonst könnte die eine oder andere Namensverballhornung (allen voran die in der zweiten Geschichte als erste verstorbene Ommi Schneider) übersehen werden. Die Auflösungen dieser Geschichten und die Ermittlungsmethoden sind mitunter schon ziemlich absurd, passen aber zum Gesamtermittlungswerk. Ingesamt sind diese fünf Geschichten für uns ein absolut gelungener Krimi- blödsinn, von dem wir gerne mehr bekommen würden. (Und erfreulicherweise ist ein zweiter Sammelband mit fünf weiteren Engelmann-Krimis für dieses Jahr angekündigt.) Dieser erste Retro-Krimiband ist für auf jeden Fall mit tödlicher Sicherheit ein absoluter Tip. |