Dezember 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Sam Feuerbach:
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Titel: Der Dieb und der Söldner Die Gaukler-Chroniken, Bd. 1:3 |
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3.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2019 |
Fast ein Jahr hat es gedauert (nach den letzten Bänden von Totengräbersohn und Krosann-Saga), aber im Dezember startet bei bene Bücher endlich eine neue Reihe von Sam Feuerbach, die wieder in einer ähnlichen Welt spielt, wie die Abenteuer von Farin und Karek. Im Mittelpunkt der auf drei Bände angelegten "Gaukler-Chroniken" stehen der alte Söldner Brocken und der Dieb und Gaukler Raffael (nebst eigenwilligem Haustier). Auf die beiden nächsten Bände sollen die Leser nicht lange warten müssen - Band 2 ist für Mitte, der abschließende dritte Band für Ende 2020 geplant.
Zufall oder Vorsehung? Verschiedener können die Hauptpersonen dieser neuen Reihe, Dieb und Söldner, kaum sein. Doch beide tragen ein Geheimnis in sich, das zugleich der Grund dafür ist, warum sich ihre Lebenswege in einer schick- salhaften Reise kreuzen.
In diesem ersten Band lernt der Leser zunächst den Müllersohn Raffael kennen, der seinen Lebens- unterhalt mit vielfältigen Gaunereien verdient – stets darauf bedacht, nicht einer Hand oder eines Kopfes verlustig zu werden. Denn nur die Strafen für Diebstahl sind noch härter als das Leben. Eine verhexte Landkarte, sein treues Pferd Diego und sein handzahmer Regenwurm Borsti begleiten ihn auf seinen Abenteuern.
Der alte Söldner Brocken gilt als lebende Legende, seitdem er als einziger Streiter die große Schlacht im Nebelmoor überlebt hat. Seine Grantigkeit wird nur von seiner Garstigkeit übertroffen.
Ein weißer Rabe überfliegt diese Mauer aus Weltenhaß und löst eine Kette wundersamer Ereignisse aus ...
Auch erhältlich als signierte Ausgabe
Originalausgabe
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Paperback / Broschiertes Buch
Direktbestellungen beim Verlag liegt ein Lesezeichen zur Serie (Papier/Karton) bei - Bestellungen mehrerer Bücher mitunter auch eine kleine Aufmerksamkeit (Brillenputztuch, BeneBonbons, ...).
Aktualisierung Februar 2020
Außerdem sollen in dieser Reihe als Paperback erscheinen:
Band 2: Die Hure und der Söldner (06/2020)
Buch 3: Die Hexe und der Söldner (12/2020)
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bene Bücher Taschenbuch ca. 400 Seiten ISBN 978-3-947515-11-0 Preis: 13,90 € (D) - 14,30 € (A) 16,00 SFr. (CH)
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Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Um gleich zu Beginn niemandem etwas vorzugaukeln: Der Start in diese neue Reihe hat unsere schlimmsten Befürchtungen erfüllt und übertroffen. Was uns betrifft - und das wird auch durch die Titel der drei Bände unterstützt, die alle den Söldner aber nur bei diesem Buch den Gaukler im Titel tragen - hätte diese Reihe treffender den Reihentitel Die Söldner-Chroniken tragen sollen. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen erfährt der Leser deutlich mehr über die Gegenwart und vor allem die Vergangenheit des Söldners als des Gauklers. Ein Grund dafür taucht am Ende des ersten Buches auf, aber auf diese "Überraschung" hätten wir auch gut und gerne verzichten können. Dabei ist Buch zu Beginn wieder einmal reichlich gemein (auf die Art, wie wir es mögen), denn es spielt mit den Erwartungen des Lesers, die der Rückentext nahelegt. Dadurch, daß der Autor gewollt unpräzise bleibt, dauert es eine Weile, bis dem Leser auffällt, daß hier irgendetwas nicht ganz stimmt. Dann folgen aber auch schon erste Hinweise, die den aufmerksamen Leser bald auf die richtige Spur führen und er die Geschehnisse und Personen besser einordnen kann. In den ersten Gaukler-Kapiteln taucht ab und an auch der Wortwitz des Autoren auf, wie wir ihn vor allem aus den Totengräbersohn-Büchern mögen, aber der versiegt leider zu häufig in blutigen Gemetzeln. Ja, wir erfahren, daß der Gaukler nicht mit dem Puderbeutel geklammert oder Klammerbeutel gepudert (und wohl auch glücklicherweise nicht an an durchreisende Schlawiner verkauft) wurde, und es gibt einige Ach ja- und Aha-Momente und auch Wortspiele wie der Streitwagen ließen ein wenig des alten Witzes aufblitzen, aber häufig klingt uns der Wortwitz zu erzwungen und gequält. Uns hat hier einfach die Leichtigkeit der Totengräbersohn- und Krosann-Romane gefehlt. (Vielleicht hat der Autor dieses Buch ja nach seiner Steuererklärung geschrieben?) Davon abgesehen ist dies natürlich auch das erste Buch einer Reihe, was bedeutet, daß der Leser die Zeit, die (mangelnde) Zivilisation und Kultur und vor allem die Konstellationen der Hauptpersonen kennenlernt. (Wobei er oder sie auch hier zunächst vom Autoren in die Irre geführt wird.) Auch diese Serie spielt wieder in einer Art mittelalterlichen Welt und ist der Zeit gemäß reichlich brutal, besonders, was eine bestimmte Gruppe angeht, die eine entscheidende Rolle zu Beginn der Reihe spielt. Auf der Gauklerebene ist dies teilweise glücklicherweise weniger der Fall und hier kommt auch ein wenig des Wortwitzes, den wir vom Autoren gewohnt sind, wieder zum Vorschein. Sobald der Gaukler aber als Feldarztgehilfe "engagiert" wird, kippt auch dieser Erzählstrang ins Blutige und Metzelige und geht es geht vor allem um Schlachtenszenen und das Lieblingshobby des Autoren, Köpfeabschlagen. Auch scheint sich der Autor in letzter Zeit dem Studium der Medizin oder Medicus-Büchern gewidmet haben, denn die Mitte des Buches wimmelt von medizinischen Erläuterungen. Erst danach wurde es für uns wieder etwas interessanter, wenn eine Karte und ein weißer Rabe ins Spiel kommen. Dieser erste Band ist weitgehend eine Vorstellung der Szenerie und der Personen, die im Laufe der Geschichte zusammengeführt werden und dient dazu, den Leser über Hintergründe zu informieren (etwa, was möglicherweise durch eine Ungerechtigkeit dazu geführt hat, daß eine der düsteren Personen so düster geworden ist und daß es vielleicht eine Chance gibt ...) und durch Hinweise auf die Zusammenhänge zwischen den Schicksalen der Personen, die die zukünftigen Entwicklungen in dieser Geschichte bestimmen werden. Am Ende des Buches gibt es noch zwei Szenen, die uns überflüssig oder unmotiviert erschienen. Zum einen erfahren wir "das Geheimnis" des Gauklers und zum anderen fällt es dem Gaukler plötzlich ein, dem Söldner etwas zu verraten (nachdem er es die ganze lange Reise für sich behalten hat), was zu diesem Zeitpunkt seine eigene Sicherheit gefährdet und nur wenig später, in der Bibliothek, deutlich mehr Sinn gemacht hätte. Aber all dies tritt deutlich in den Hintergrund und läuft mehr oder weniger nur nebenbei mit, der Großteil des Buches gehört dem ausführlichen Zelebrieren von Gemetzeln. Auch wenn die brutal-blutigen und metzeligen Erzählstränge für die Hintergründe wichtig sein mögen (und was die Vergangenheit angeht teilweise auch gut und spannend zu lesen sind), hätten wir uns weniger Abschlachten und mehr Geheimnisverfolgung gewünscht. Dieses erste Buch des Blutes und der abgeschlagenen Köpfe hat uns aufgrund des heftigen Schwerpunktes auf laaaaangezogenes Schlachtengetümmel und Abschlachten in allen möglichen Facetten (es wird nicht nur in Schlachten gemetzelt, es wird beispielsweise auch ein Junge zum Ausbluten aufgehängt), die den Großteil des Buches einnehmen, leider deutlich weniger gut gefallen, als die meisten der Bücher aus den beiden vorhergehenden Reihen des Autoren. Wir hoffen jetzt darauf, daß die Serie nicht nur versehentlich Gaukler-Chroniken genannt wurde und eigentlich Söldner-Chroniken heißen sollte und daß man das folgende Buch nicht auch ständig gerade halten muß, so daß das ganze Blut nicht herausfließt und sich statt dessen mehr dem Sternfolgen und Geheimnisauflösen widmet. Wer bei diesem Buch, wie bei etlichen erfolgreichen TV-Serien, auf ein "Gore-Fest" hofft, wird sicher auf seine Kosten kommen. Wer lieber etwas mit Köpfchen (das auf den Schultern angewachsen bleibt) hat, wird diesmal wohl wie wir eher enttäuscht werden. |