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Das waren neue Seiten
Mai 2019
Autor/Herausgeber/Reihe:
Marc H. Muelle:
Titel:
Lügen und Betrügen
Max Ander, Bd. 1
3.
Originaltitel:
Originalausgabe
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2019
Beim Himmelstürmer-Verlag erscheint im Mai der erste Max Ander-Roman. Laut Verlag ist Lügen und Betrügen eine funkelnde, unterhaltsame Ge- schichte mit aktuellem Hintergrund, Spannung, Humor und Wortwitz - eine schwule Komödie nicht nur für Leseratten der Gay Community.
Maximilian ist ein Loser. Alle prügeln auf ihn ein: Arbeitgeber, Freundin und Verkehrsteilnehmer im Allgemeinen. Verzweifelt schreibt er ein Buch. Und verliert die Kontrolle. Er erlebt das, was er schreibt, wie einen realen Traum.
Alexander – sein Charakter in der entstehenden Geschichte – ist ganz anders: cool, beliebt und hat ein spannendes Privatleben.
Was zunächst für Begeisterung sorgt, verkehrt sich nach wenigen Kapiteln ins Gegenteil. Der Autor muß feststellen, daß sein Buchcharakter schwul ist. Aber Max kann nicht mit dem Schreiben aufhören.
Während Alexander sich in seinen millionen- schweren Nachbarn verliebt und die sexuellen Kapriolen des schillernden Fabian erlebt, muß Maximilian mit ansehen, wie seine unterdrückte Homosexualität hervordrängt.
Und dann wird sein Buch rasant: Alexanders dunkle Vergangenheit kommt heraus, er findet sich im Fokus einer Spionageaktion wieder. Ausgerechnet ein Schwule hassender Kommissar soll ihm helfen.
Das Finale rast mit einem Porsche Carrera GT ins Sternelokal, bringt Alex mehrfach in Lebens- gefahr, bietet eine bizarre Verfolgungsjagd und endet unerwartet.
Himmelstürmer Paperback ca. 230 Seiten ISBN 978-386361-756-1
Preis: 16,90 € (D) - 17,40 € (A) 28,90 SFr (CH)
Direkt beim Verlag bestellen:
Unsere
Meinung:
Der Kurztext zum Buch verspricht ja so einiges und so waren wir ziemlich gespannt darauf. Anfangs liest es sich ganz gut, auch wenn die meisten Gags aus dem siebziger oder achtziger Jahren zu stammen scheinen (naja, der Autor schreibt selbst im Vorwort, dieses Buch habe eine lange Geschichte - ohne allerdings weiter darauf einzugehen). Zu Beginn wechseln sich die Kapitel aus Maximilians Wirklichkeit mit den von ihm geschriebenen Teilen des "Buchtraumes" ab. Und die ersten zwei Drittel des Buches bleibt es so und ohne besonders witzig zu sein, ist es doch unterhaltsam zu lesen (und auch für die Romantiker ist einiges dabei), auch wenn der Autor teilweise recht stereotyp wird und allen weiblichen Wesen abspricht, sich über Autos unterhalten zu können. Auch was den Wortwitz oder den Humor angeht, sinkt beides im zweiten Teil des Buches bereits deutlich ab. Im letzten Drittel stürzt das Ganze dann aber in eine wilde Räuberpistole ab und folgen nur noch Buchtraumkapitel, in denen so gut wie nichts wirklich funktionieren würde - auch nicht in der Buchtraumwelt. Von dem Finale, das mit einem Porsche Carrera GT ins Sternelokal rast oder einer bizarren Verfolgungsjagd haben wir nichts bemerkt, allerdings ist das Ende des Romans im Roman ebenso unerwartet wie unmotiviert, für uns war das eher reine Effekthascherei. Das abschließende Wirklichkeitskapitel ist wieder recht unterhaltsam, kann den Sohn, sorry, kann das Buch für uns aber nicht mehr retten. Auch wenn er von Hollywoodverfilmungen träumen mag, kann der Autor, was uns betrifft, wirklich nur eine Mutter am Ende des Buches sagen lassen, daß "diese Geschichte der Hammer" ist. Wer einen wirklich witzigen (na gut, schwarzhumorigen) Gay-Krimi lesen möchte, könnte es ja mal mit dem ersten auf den Werbeseiten im Anhang empfohlenen Himmelstürmer-Buch versuchen (auch wenn es schon fast 10 Jahre alt ist): Gaytomas – Gentleman und Terrorist von citizen_b. Dieses erste Max Ander-Buch war für uns dagegen leider eine ziemliche Enttäuschung, aber vieleicht wird die bereits angekündigte zweite Folge ja besser.
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