Mai 2018 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Simon R. Green:
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Titel: Die dunkle Seite der Straße
Ein Fall für Ishmael Jones, Bd. 1:? |
4.
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Originaltitel:
The Dark Side of the Road
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Erscheinungsland
Original: GB |
Erscheinungsjahr
Original: 2015 |
Ishmael Jones ist jemand, der es sich nicht leisten kann, be- merkt zu werden. Jemand, der unter dem Radar lebt. Jemand, der auf der dunklen Seite der Straße fährt. Er ist beauftragt, Geheimnisse aufzuspüren, Mysteriöses zu untersuchen und ein Licht in dunkle Ecken zu bringen. Manchmal muß er dafür töten.
Als er von seinem Auftraggeber, dem rätselhaften Oberst, zum Weihnachtsfest mit dessen Familie auf dem abgeschiedenen Anwesen Belcourt Manor eingeladen wird, trifft Ishmael in- mitten eines Schneesturms ein, nur um festzustellen, daß der Oberst auf mysteriöse Weise verschwunden ist.
Während der Befragung der anderen Gäste kommt Ishmael zu dem Schluß, daß mindestens einer unter ihnen - nicht zuletzt Ishmael selbst - ein dunkles Geheimnis hütet, und daß unter der Fassade festlicher Freude Leidenschaft, Eifersucht, Miß- gunst und Verrat lauern.
Als ein weiterer Sturm aufzieht, der das Anwesen vom Rest der Welt abschottet, muß Ishmael dringend einen skrupellosen Mörder überführen, bevor der ein weiteres Mal zuschlagen kann ...
Aus dem Englischen übersetzt von Oliver Hoffmann
Deutsche Erstausgabe
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Taschenbuch
Ishmael Jones - die Originale:
- The Dark Side of the Road (2015)
- Dead Man Walking (2016)
- Very Important Corpses (2016)
- Into the Thinnest of Air (2017)
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Feder&Schwert Taschenbuch ca. 260 Seiten ISBN 3-86762-301-5 Preis: 12,95 € (D) 13,40 € (A)
19,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (epub, 05/2018) ca. 1,8 MB ISBN: 3-86762-302-3 Preis: 8,99 € (D) - 8,99 € (A) 11,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Für die ersten zwei Drittel des Buches hatten wir noch gedacht, daß dieses Buch ein Tip werden würde, aber nach der Demaskierung des Täters hatte der Autor scheinbar keine Lust mehr oder keinen Plan, wie er das, was er angerichtet hatte, zu einem sinnvollen Ende bringen sollte. Aber fangen wir vorne an. Die Geschchte wird von Ishmael selbst erzählt und von ihm erfahren wir zunächst nicht viel. Das ändert sich im Laufe der Geschichte durch einige Rückblicke auf seine Vergangenheit, Welt und Träume, in denen es von fiesen und bösartigen Wesen wie Vampbies und Zombpieren nur so wimmelt. Wir wollen hier nicht zuviel verraten, nur soviel in seinen eigenen Worten: Er ist nicht von hier und so etwas wie eine Waise. Genaueres weiß er selbst nicht, und die Suche nach seiner Herkunft wird sich wohl als roter Faden durch diese Reihe ziehen. Abgesehen natürlich von seinem Job, die fiesen, bösartigen Unwesen zur Strecke zu bringen. Davon abgesehen ist er innerlich ziemlich goldig, äußerlich aber eher kühl und abweisend. Auch sein Erzählstil ist wie das Wetter in diesem ersten Roman ziemlich unterkühlt und so schön lakonisch und mit (meist very britischen) Anspielungen gespickt, daß das Lesen trotz der Spannung ziemlich unterhaltsam ist. Diese Spannung ergibt sich zunächst daraus, daß Ishmael zu einem Auftrag gerufen wird, zu dem er (und der Leser) abgesehen von seinem Einsatzort absolut nichts erfährt. Die Ungewissheit erweitert sich dann noch um die Tatsache, daß ihn sein Vorgesetzter anders als vorgesehen, nicht vor Ort erwartet. (Naja, das stimmt so vielleicht nicht ganz, sagen wir, daß er ihn nicht wie vorgesehen erwartet.) Und als dann die erste tiefgekühlte Leiche ausgegraben wird, beginnt die Suche nach dem möglichen Täter und seinem Motiv. Dazu gehört natürlich das zwar nicht neue aber äußerst effektive Szenario eines von der Außenwelt abgeschnittenen englischen Landsitzes mit einem Panoptikum unterschiedlichster Charaktere, von denen jeder Täter oder Opfer sein kann - und eine Person eine ganz spezielle Rolle in diesem Roman und vielleicht auch den folgenden übernimmt. Während sich die ersten zwei Drittel des Buches absolut spannend lesen ließen, wirkte ab der Demaskierung des Täters vieles auf uns nur noch wenig überdacht oder auch nur anzsatzweise logisch. Der so erfahrene Monsterjäger geht, wie es scheint, völlig unvorbereitet und kopflos wie sein ehemaliger Vorgesetzter in die Konfontration, ohne eine geeignete Waffe, und ohne jede Planung. Das paßt eigentlich nicht zu der Person, die dem Leser in den vorhergehenden Kapiteln vorgestellt wurde. Das folgende Drittel ist dann mehr oder weniger nur noch ein Schlachtfest, das in einer völlig abstrusen Szene gipfelt. Während sich die Übersetzung meist gut lesen läßt (und erfreulicherweise einmal beharrt statt zu insistieren), hatten wir doch an manchen Stellen Probleme, den Zusammenhang zu verstehen und auch ab und zu den Eindruck, daß entweder der Autor selbst den Faden verloren hatte oder die Übersetzung daneben lag. Wie anfangs schon gesagt, haben uns die ersten zwei Drittel ziemlich gut gefallen, dann ist die Geschichte leider inhaltlich wie logisch völlig abgestürzt und es ging nur noch um das Abschlachten der kleinen Negerlein und es wimmelte von völlig unlogischen Handlungen. Daher ist es für uns am Ende doch nur noch ganz nett gewesen, aber leider nichts mehr, was wir gerne gelesen haben. Hoffen wir mal, daß der Autor sich beim nächsten Band etwas mehr Mühe gibt, seine Geschichte auch angemessen zu Ende zu bringen. |