November 2017 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
F. I. Thomas:
(Thomas Finn) |
Titel: Glühender ZornKrieg der Drachen, Bd. 1:? |
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9.
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Originaltitel:
Originaltitel |
Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2017 |
Dieser November meint es sehr gut mit den Fantasy-Freunden. Neben der Fortsetzung der Splitterwelten startet bei Piper in diesem Monat auch eine neue Reihe von F. I. Thomas um die jungen Königreiche, sechs Magier, ihre sechs Adepten - und einen beginnenden Krieg.
Jahrhunderte sind vergangen, seit sich die Bewohner der Jungen Königreiche von der Schreckensherrschaft der Drachen befreit haben. Einst herrschten grausame zauber- kundige Drachen über die Jungen Königreiche. Das kostbare Vermächtnis der Drachen, die Zauberei, liegt heute in den Händen von sechs Magiern, dem Orden der Stäbe.
Die sechs Adepten kommen auf dem Weg zu ihrer Magier- weihe einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur - und müssen erfahren, daß ihre Leben bedroht sind.
Ihnen gelingt die Flucht, doch sie können ihre mächtigen Feinde nur besiegen, indem sie ihr eigenes magisches Wissen mehren.
Dabei stoßen sie auf eine furchtbare Wahrheit, die hinter der Zauberei steckt und die der Orden der Stäbe um jeden Preis geheimhalten will.
Es entbrennt ein magischer Krieg, als unerwartet ein alter Feind zurückkehrt ...
Mit einer Karte der Jungen Königreiche von Daniel Jödemann
Originalausgabe |
Paperback
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Piper Paperback ca. 470 Seiten ISBN 3-492-28135-4 Preis: 14,00 € (D) 14,40 € (A) 21,90 sFr (CH) |
Auch erhältlich als: Piper ebook (11/2017) (epub) ISBN: 3-492-97882-7 Preis: 12,99 € (D) - 12,99 € (A) 14,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Daß man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen soll, ist eine alte Weisheit. In den letzten Jahren haben wir zusätzlich gelernt, ein Buch nicht nach den Umschlagtexten zu beurteilen. Bei diesem Buch ist für uns hinzugekommen, das Buch nicht nach seinem Prolog zu beurteilen. Denn der hat uns beinahe davon abgehalten, das Buch überhaupt zu lesen, denn er strotzt nur so von brennenden und verstümmelten Leichenteilen, was auf einen Gemetzel&Gedärme-Roman hinauslaufen würde. Zumindest diesen ersten Roman hätten wir damit aber weitgehend falsch ein- und ziemlich unterschätzt. (Gegen Ende des Buches gibt es allerdings noch einen Rückfall ins Gemetzelzelebrieren.) Allerdings muß der Leser zunächst etwas Geduld aufbringen, denn dies ist nicht nur ein Roman, sondern der erste Roman einer Reihe, so daß zunächst die Personen und ihre Welt vorgestellt werden. In diesem Buch dauert das ein etwas weniger spannendes erstes Kapitel lang, in dem in sechs Unterkapiteln die sechs Zauberlehrlinge (übrigens nicht wie auf dem Rückentext kirchliche Novizen sondern magische Adepten) und ihre Lehrmeister(innen) vorgestellt werden: Tandurin, ein schlitzohriger Dieb aus dem fahrenden Volk, Dania, die ihr fetter Lehrmeister aus einem Bordell geholt hat, Geron, der Königssohn und (zunächst) Trohnfolger von Waldaleth, Boltan, der Gelehrte unter den Adepten und schließlich Ambra eine Art Zombie, die Geister von Toten sehen kann. Von den Lehrmeistern bekommt der Leser bereits hier mit, daß sie keine besonders sympathischen Zeitgenossen sind und die Ausbildung ihrer Adepten erheblich zu wünschen übrig läßt. Einige dieser Unterkapitel, wie das des Diebes Tandurin sind spannend und unterhaltsam, andere eher zäh zu lesen. Allen ist gemeinsam, daß jeder der Adepten sich unbemerkt von den Lehrmeistern eine Fähigkeit oder eine Waffe angeeignet hat, die im späteren Verlauf noch entscheidend werden. Denn, so erfährt auch der Leser: Wappne dich - die Finsternis kommt. Und finster ist es bereits geworden in der Welt, seit die Elfen von etwa sechshundert Jahren verschwunden sind und nur noch ihre Bauwerke und magischen Gegenstände geblieben sind. Dieses Verschwinden ist aber nur eines der Rätsel in diesem Buch (und der Reihe). Dann aber geht es wirklich los mit der Geschichte, die Adepten (und Leser) werden bereits auf dem Weg zur Magierweihe vor drohender Gefahr gewarnt, was später auch durch eine Art magischer Videobotschaft aus der Vergangenheit bestätigt wird. Dann wird es langsam richtig spannend und es tauchen an jeder Ecke neue Rätsel und neue unerwartete Wendungen auf. Es gibt (oder gab) Elfen, Drachen, Greife, Zauberbücher, Geheimgänge, einen fliegenden Flickenteppich und vieles mehr. Leider scheint es heute in Mode gekommen zu sein, daß Autoren ihre Helden verstümmeln - sie nur total zu verkorksen reicht scheinbar nicht mehr. Und wie es sich für eine gute Fantasy-Geschichte gehört, gibt es auch eine alte Prophezeiung, nach der einer der sechs fallen, einer sterben, einer versucht einer verderben, einer die Macht wecken und einer Gnade finden wird. Aber bevor es soweit ist, müssen die sechs fliehen, werden getrennt (wobei lange Zeit undeutlich bleibt, wer diese Flucht überlebt hat) und machen sich auf die Suche nach Mitteln, die ihnen beim Überleben helfen können. Und stoßen dabei auf unerfreuliche Wahrheiten und daß beispielsweise nicht nur die offizielle Geschichtssschreibung und das was wirklich passiert ist, erheblich auseinanderklaffen, sondern daß in ihrer so zauberhaften Welt nicht Magie sondern Machtgier die größte Rolle spielt. Und daß es nicht nur Elfenmagie sondern auch die tiefschwarze und blutige Drachenmagie in den Menschenwelt geschafft hat. Und immer wieder scheinen die Vorhersagen auf eine(n) andere(n) der sechs Adepten zuzutreffen, was für zusätzliche Spannung sorgt. Auf der weniger gelungen Seite müssen wir sagen, daß das erneute Zusammentreffen der Adepten in Kesselfurt doch arg konstruiert und wenig glaubhaft erscheint und die ersten Kesselfurt-Abschnitte zudem überflüssig lang ausgewalzt und samt gühendem und brennendem Zorn für uns an die Grenze dessen gingen, was wir zu lesen bereit waren. Danach wird es dann aber wieder spannend und es gibt eine erneute dramatische Wendung, die vieles (und eine ganz besonders) in neuem Licht erscheinen läßt. Und gegen Ende wird klar, daß es noch eine andere entscheidende Wahrheit gibt, die in Wahrheit gar keine Wahrheit ist. Daneben gibt es leider eine Menge von Schreib- und Grammatikfehlern, von denen wir nur die oft fehlenden Genitiv-S-e erwähnen wollen, die man gegen überflüssige End-N-s eintauschen könnte und die Unart statt "davon abgesehen" ständig "davon ab" lesen zu müssen. Davon ab(gesehen) ist dies ein spannender erster Roman, der hoffen läßt, daß der Rest der Serie hält, was der Einstieg verspricht und nicht, wie nach den letzten Kapiteln (und besonders einigen Kesselfurt-Abschnitten) zu befürchten doch noch zu einem Gemetzel&-Gedärme-Epos abstürzt. Dieser erste Roman ist für uns weitgehend spannende und phantasievolle Abenteuer-Fantasy, die uns gespannt auf die Fortsetzung warten läßt - und völlig ohne jede Drachen- oder sonstige Magie (trotz der genannten Abschnitte) ein Tip. |