Karl sitzt auf einer Spielplatzbank in Schongau, einer kleinen Stadt im bayerischen Pfaffenwinkel. Dort, wo jetzt Schaukel, Wippe und Rutsche sind, stand einmal das Haus seines Großvaters. Hier hat Karl seine Kindheit verbracht.
Er ist zurückgekehrt mit dem Vorsatz, sämtliche Erinnerungen wieder aufleben zu lassen, die er bis zu diesem Tag mühsam verdrängt hat. Es sind Erinnerungen an Mutter und Vater, Bruder und Schwester, die alle im Laufe der Jahre einen frühen Tod gefunden haben. Wie kann es sein, daß nur er noch übrig ist?
Karl begibt sich auf einen Streifzug durch sein Leben. Plötzlich steht alles, was verschüttet war, wieder vor ihm: die schmerzliche Familiengeschichte, seine verrückten Ausreiß- versuche, die ihn bis nach Babylon führten, die irre Militärzeit und die ersten Schritte in die Arbeitswelt. So lebt ganz nebenbei auch ein Stück der alten Bundesrepublik wieder auf.
Als er den Spielplatz spät in der Nacht wieder verläßt, hat er seinen Frieden gefunden. Er weiß, daß nichts mehr so ist und nie wieder so sein wird, wie es einmal war.
Aber er weiß auch: Die beste Zeit liegt noch vor ihm ...
Originalausgabe
Paperback
mitteldeutscher verlag Paperback ca. 300
Seiten ISBN 3-95462-977-1 Preis: 14,00 € (D) - 14,40 € (A) 19,90 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Roman, Erinnerungen oder Memoiren von Karl oder Klaus? Vieles, was in diesem Buch, einen Roman wagen wir es nicht zu nennen, erzählt wird, findet sich auch in den Informationen wieder, die der Verlag zu seinem Autor dazugibt. Allerdings scheint der Autor erfreulicherweise noch zu denjenigen zu gehören, die ihr Privatleben nicht an jeder Straßen- und Internetecke plakatieren, also können wir als Leser nicht sicher sein, wieviel von dem, was in diesem Buch erzählt wird, aus eigenem Erleben des Autors stammt. Karl hat jedenfalls ein wechselhaftes und aufregendes Leben hinter sich, daß von einigen Schicksalsschlägen getroffen wurde, so daß er heute der letzte Überlebende ist, nachdem Schwester und wahrscheinlich auch Bruder sich das Leben genommen haben. Auch davon erzählt dieses Buch. Vor allem aber vom Familienleben in der Kindheit und der Jugend des Knaben Karl. Dann allerdings schwingt das Buch um und wird zur Reise-Erzählung, die recht ausführlich von diversen Reisen nach Israel oder mit einem alten alten VW-Bus durch diverse Länder erzählt. Am Ende gibt es einen zwar melancholischen Blick zurück aber auch einen optimistischen Blick in die Zukunft. Kein Roman mit einer richtigen Handlung, wenn man von der kargen Rahmengeschichte absieht, in die die gut lesbar erzählten Erinnerungen und Reisegeschichten eingebettet sind, sondern eher etwas für Leser, die sich für Familiengeschichte(n) und Memoiren interessieren.
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