Bei Piper erscheint im Dezember der ursprünglich als Einzel- band, später als sechster Band der ersten Askir-Staffel (Das Geheimnis von Askir) einsortierte Roman Die Eule von Askir erstmals in der Langfassung, sprich in der ursprünglichen Ver- sion vor, wie der Autor sie erdacht hatte.
Am Hafen der altehrwürdigen Stadt Askir wird ein bestialisch zugerichteter Toter gefunden. Es ist der Botschaftsdiener Jenks, der in diesem zwielichtigen Viertel eigentlich nichts zu suchen hatte.
Und was die junge Eule Desina in der Nacht des Mordes er- blickt, bedeutet für ganz Askir eine unberechenbare Bedrohung. Denn der Feind beherrscht schwarze Magie, gegen die alle Mittel Desinas machtlos sind ...
Dies ist wieder einmal ein ausgesprochen spannendes (und unter anderen dank Wiesel auch ungemein unterhaltsames) Buch, in dem auch viele Weichen gestellt und Geheimnisse gelüftet werden. Auf einige der hier erzählten Geschehnisse wird in einem weiteren ehemaligen Sonderband zurückgegriffen - sie spielen im Inquisitor von Askir eine wichtige Rolle, so daß man dieses Buch unbedingt vorher gelesen haben sollte. (Weshalb wir es auch sinnvoll finden, daß beide Bücher jetzt in die Hauptserie integriert wurden.) In diesem Buch steht zwar Desina im Mittelpunkt, aber auch andere Personen haben hier ihren ersten oder entscheidenden Auftritt. So treffen in diesem Buch Santer und Desina erstmals aufeinander und wechselt Santer von den Seeschlagen zu den Eulen. Und dann gibt es da noch weitere Eulen - gute, böse und solche, von denen nicht alles verraten wird. Verräter gibt es übrigens auch reichlich in diesem Buch, allerdings ist wie meist bei Richard Schwartz auch diesmal nicht alles schwarz-weiß gezeichnet, es gibt jede Menge Schatten. Und einige Schatten müssen wir leider auch bei diesem Buch beleuchten: Zuallererst scheint bei Piper ein Aldane für den Kurztext auf der Rückseite des Buches verantwortlich zu sein, denn als solcher konnte er wohl nicht einsehen, daß es eine Frau, nämlich die Eule Desina ist, die mit den Ermittlungen beauftragt wird und Santer sie als Adjutant dabei unterstützt. Auch ansonsten sollte man den Klappentext am besten vergessen, er hat nicht viel mit dem Inhalt des Buches zu tun. Inhaltlich erscheint uns hier die Vergangenheit von Desina und Wiesel anders dargestellt, als in anderen Büchern dieser Reihe, und die dort geschilderte Vergangenheit und das Verhältnis der beiden haben uns deutlich besser gefallen, als es in diesem Buch beschrieben wird. Der zweite große Mangel an diesem Buch ist, daß es zwar sehr schön ist, endlich die komplette Fassung lesen zu können, allerdings wird dieses Vergnügen durch ein massiertes Fehleraufkommen stark beeinträchtigt. es scheint, als hätte dieses Buch nie ein Lektorat gesehen, zu häufig stimmen die Bezüge oder Fälle nicht, fehlen Buchstaben oder ganze Wörter. Ein bißchen mehr Sorgfalt wäre schon schön gewesen. (Trotzdem wäre es schön gewesen, hätte der Verlag diese Fassung des Buches auch in den dritten Sammelband aufgenommen - abgesehen von der Vollständigkeit tragen hier die Kapitel nicht nur Zahlen sondern richtige Üerschriften - wie das andere Buch im Sammelband auch.) Von den genannten Schwächen abgesehen ist es aber wie gesagt ein außerordentlich spannendes Buch mit viel Dramatik und einer guten Portion schlitzohrigem (und -äugigem) Humor, daß wir ungern vor der letzten Seite aus der Hand gelegt haben. Für uns ist dieses Buch trotz der erwähnten Schwachstellen auf jeden Fall ein Tip.
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