Manche nennen ihn Shaman Bond, doch geboren wurde er als Eddie Drood, der Jüngste in einer langen Reihe von Ahnen, die berufsmäßig die Menschheit vor allem beschützen, was düster, dämonisch und einfach nur bösartig ist.
Man muß wahrscheinlich nicht extra erwähnen, daß die Bonds sich dabei über die Jahrhunderte eine ganze Reihe von Feinden gemacht - und einige fragwürdige Geschäfte abge- schlossen haben.
Im Austausch für die Macht, die Kräfte des Bösen zu be- kämpfen, haben seine Eltern ihre Seelen verkauft. Sie sind nicht die einzigen, die Geschäfte mit Himmel, Hölle, und jeder anderen übernatürlichen Dimension dazwischen gemacht haben, und jetzt ist der Zahltag gekommen.
Unter anderem auch für Shamans Freundin Molly. Sie, Sha- mans Eltern, und andere mächtige Leute sind gekidnappt worden, damit sie ihre Schuld bezahlen - oder am Großen Spiel teilnehmen. Die Regeln sind einfach: Gelange von einem Ende der Taschendimension zur anderen und töte deine Konkurrenten. Die Schuld des Gewinners wird voll getilgt, und die Körper und Seelen der Verlierer sind für immer verloren.
Natürlich kommt es, wie es kommen muß: Shaman muß an diesem tödlichen Spiel teilnehmen, das unzweifelhaft unfaire Ausgangsbedingungen hat, um seine Lieben zu retten ...
Aus dem Englischen übersetzt von Mona Dertinger
Deutsche Erstausgabe
Taschenbuch
Feder&Schwert Taschenbuch ca. 540 Seiten ISBN 3-86762-313-9 Preis: 15,99 (D) 16,50 (A)
23,90 SFr. (CH)
Für uns war dieser Roman eher eine Ansammlung von mehr oder minder zusammenhängenden Kurz- geschichten. Und nachdem dies das dritte Buch ist, das wir von Simon R. Green gelesen haben, verstärkt sich das Gefühl, daß er deutlich besser im Schreiben von Kurzgeschichten sein würde. Bei allen Romanen geht ihm unterwegs die Luft aus oder wirkt das Ende so als ob naja, irgendwie muß es halt enden. (Von allen drei Romanen hat uns dabei bisher und immer noch Die dunkle Seite der Straße, der erste Fall für Ishmael Jones, am besten gefallen, da dies am ehesten ein Roman aus einem Guß und Spannung im Rahmen der Geschichte aufgebaut und (bis kurz vor dem Ende) erhalten blieb, nicht zugunsten von Ekel-Effekten oder Metzeleien geopfert wurde.) Das in der Vorankündigung und dem Klappentext hervorgehobene große Spiel taucht dabei erst am Ende, sozusagen in der letzten Kurzgeschichte auf und ist auch nur eine Ansammlung von Szenen, die scheinbar wieder nur dazu dienen, diverse Metzelmethoden auszuleben. Shaman Bond tritt übrigens in diesem Buch auch nur in einer Episode auf, den größten Teil dieser Geschichte(n) bestreitet der Held als Eddie Drood. Auch dieses Buch hat uns zu Beginn gut gefallen, wieder gibt es eine ganze Menge phantasievoller Einfälle und schräger Personen (oder Wesen), doch vieles wird wieder einmal nur angerissen, aber dann nicht weiter verfolgt (so taucht etwa kurz ein lebender Drachenkopf auf, spielt aber für die vorherige und weitere Handlung eigentlich nicht die geringste Rolle). Für die Leser der Nightside-Reihe gibt es ein Wiederlesen mit einigen Figuren, die auch zuletzt in Zwischenfälle vertreten waren und auch die Nightside selbst wird wiederverwertet. Zudem gab es eine Menge von Möglichkeiten eine Handlung spannend weiterzuführen - beispielsweise haben wir immer darauf gewartet, daß mit dem Tode des Lieblingsonkels und Waffenmeisters der Familie etwas nicht stimmte und auch wer die üblichen Verdächtigen waren wäre zu ahnen gewesen und bei der Aufklärung hätte es sicher robotische und andere Hilfe geben können - aber ... nichts ... und alles endet dann wieder im üblichen seitenlangen Geballerere, Gemetzel und einer halbherziger Auflösung. Schade.
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