Februar 2017 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Lauren Miller: |
Titel: Du kannst dich nicht versteckenEden Academy |
11.
|
Originaltitel:
Free to Fall |
Erscheinungsland
Original: US |
Erscheinungsjahr
Original: 2014
|
Als Rory an der berühmten Eden Academy angenommen wird, geht für sie ein Traum in Erfüllung.
Doch kaum hat sie ihr Zimmer in dem Elite-Internat bezogen, kommen ihr Zweifel an der schönen Fassade. Sie merkt sie schnell, daß die Mauern des Elite-Internats ein dunkles Geheimnis verbergen.
Zudem hat sie das Gefühl, daß jemand sie beobachtet. Und wer schickt ihr diese mysteriösen Nachrichten? Woher weiß der Absender so viel über sie? Hat das etwas mit der App zu tun, die alle benutzen?
Ist an den Gerüchten über einen Geheimbund an der Schule etwas dran?
Als Rory den geheimnisvollen North kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Doch auch er scheint ihr etwas zu verschweigen ...
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 14 Jahren
Aus dem Englischen übersetzt von Sylke Hachmeister
Taschenbuchneuausgabe des im Januar 2015 bei Ravensburger erschienen Buches.
Neuausgabe |
Taschenbuch
|
Direkt beim Verlag bestellen:
|
Ravensburger Taschenbuch, ca. 510 Seiten ISBN 3-473-58506-8
|
Preis: 9,99 € (D) 10,30 € (A) 15,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
|
Unsere Meinung:
Vorweg muß leider wieder mal gesagt werden, daß der deutsche Titel und Klappen-/Rückseitentext nicht allzuviel mit dem Buch zu tun haben. Der Original-Titel "Free to Fall" (frei übersetzt "Die Freiheit haben, zu scheitern", in deutscher Übersetzung des Gedichtes heißt die Stelle "Denn sie beschlossen selber ihren Fall") führt eher auf die richtige Spur. Free to Fall ist eine Zeile aus dem dritten Buch (oder "Gesang") des im Buch zitierten (und für den Fortgang der Handlung nicht unwichtigen) Gedichtes Paradies Lost (Das verlorene Paradies) von John Milton. Kurz gesagt geht es an dieser Stelle darum, daß Gott seiner Schöpfung die Freiheit, selbst zu entscheiden, gegeben hat - einschließlich der Freiheit, sich selbst zu versklaven. Aber zurück zu diesem Buch. Es ist weniger eine Teeny-Internats-Geschichte á la Hanny und Nanny als viel mehr eine ernste (wenn auch unterhaltsam geschriebene) Science-Fiction-Krimi-Geschichte mit eingebauter Love-Story. Gute Science Fiction zeichnet sich unter anderem dadurch aus, heutige Zustände in die Zukunft weiter zu entwickeln und je näher an der heutigen Wirklichkeit, umso wirkungsvoller - und dieses Szenario bleibt erschreckend nahe an den gegenwärtigen Zuständen. Das ist ein Schwerpunkt dieses Romanes (wobei sich der Kreis zum Titel wieder schließt), die freiwillige Aufgabe eigener Entscheidungen, die dem Programm "Lux" (Licht) überlassen werden, das auf jedem "Smart"phone dieser Zukunft installiert ist. Nur wenige - wie der beste Freund der Hauptperson - lassen sich von der App nicht gängeln. Erst im Laufe der Geschichte wird dann deutlich, daß diese App gar nicht so harmlos ist, wie scheint und Teil eines größeren - wenn auch keineswegs göttlichen - Planes ist. Wer sich dem. was wir heute noch den gesunden Menschenverstand nennen, anvertraut, wird nach geltender gesellschaftlicher Lesart kurzerhand als krank erklärt - er oder sie leidet dann an Akratischer Parakusis Störung (APS), was dann entweder mit Psychopharmaka unterdrückt werden kann - oder man landet im Irrenhaus. Neben diesem Handlungsstrang gibt es dann die im Klappentext erwähnte Geheimgesellschaft und den ebenso geheimnisvollen North. Hier reiht sich nach und nach ein Mysterium an das nächste und jede Lösung bringt neue Fragen ans Licht. Zudem bleibt bis zum Schluß für die Hauptperson und den Leser undeutlich, wer zu den Guten und wer zu Bösen gehört und welchen Zielen ( Mächten) sie dienen. Erst am Ende verbinden sich dann (fast) alle Elemente zu einem Handlungsstrang und es endet in einem (für uns doch etwas überzogenen) Showdown. Auch bleiben leider am Ende dieses Buches einige Fragen und Positionen ungeklärt, was uns neben dem exessiven Showdown davon abgehalten hat, dieses Buch als TopTip einzustufen. Insgesamt aber ein sehr gut geschriebener Science-Fiction-Roman für jüngere Leser, der spannend und gut unterhält, aber auch zum Nachdenken anregt (sofern man das noch nicht seinem "Smart"phone überläßt). Auch wenn das Ende ein wenig runder hätte ausfallen können (denn bislang ist keine Fortsetzung geplant), ist dies für uns ein absolut lesenswertes Buch und auf jeden Fall ein KiDTip, der auch für ältere Leser interessant sein könnte. |