Robbie Couch:

Falls wir uns morgen
wieder sehen

Aus irgendeinem Grund ist Clark auf­ge­wacht und hat den gleichen ein­tönigen Mon­tag 309 mal hin­ter­ein­ander durch­lebt. Bis sich heraus­stellt, daß Tag 310 ir­gend­wie anders ist: Plötz­lich wird sein üb­licher, quälen­der Mathe­ma­tik­un­ter­richt durch einen Jungen un­ter­brochen – einen Jungen, den er an all seinen vor­herigen Mon­tagen noch nie ge­sehen hat.

Als der schüchterne, zu­rück­haltende Clark be­schließt, alle Vor­sicht in den Wind zu schlagen und sich dem über­schwäng­lichen und über­schäu­men­den Beau auf einer Reihe von Kurz­trips durch Chi­cago an­zu­schließen, kann er sich nicht vor­stellen, daß sich wirk­lich etwas ändern wird, denn seit so langer Zeit hat sich nichts ge­ändert. Und er er­wartet de­fi­ni­tiv nicht, daß er sich an nur einem Tag so stark oder so schnell in jemanden ver­lieben wird.

Es gibt nur ein Pro­blem: Wie baut man mit je­mandem eine Zu­kunft auf, wenn man nicht ein­mal den nächsten Tag er­reichen kann?

Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Desz Debreceni
Vom Verlag empfohlen für Leser ab 14 Jahren

Das Buch ist ur­sprüng­lich im Schwester­ver­lag Katalyst er­schienen, dessen Pro­gramm unter dem neuen Reihen­namen Zucker­süß Spark ab Mai in den Mutter­ver­lag inte­griert wurde. Es kann also sein, daß das Buch teil­weise im Buch­handel noch unter Katalyst ge­führt wird und auch die alte Ge­staltung hat.

Deutsche Erstausgabe

Gebundenes Buch / Hardcover

Daß 1.000 Jahre ein Tag sein können, dürfte der einen oder dem anderen bereits aus der gleichnamigen Zeichentrick-Serie bekannt sein. Für den unfreiwilligen Helden dieses Buches ist es allerdings seit über 300 Tagen immer derselbe Tag. Jedes neue Heute beginnt um 7:15 Uhr, wenn sein Wecker klingelt und der erste Blick auf einen weißen Nachttisch aus Holz fällt (den er inzwischen haßt) und endet unverändert seit über 300 Tagen um 23:16. Danach geht alles wieder von vorne los. Wer aufgrund des Kurztextes zum Buch jetzt einen kitschig-schulzigen Liebesroman erwartet, wird wohl enttäuscht werden (oder erfreut sein), denn die Geschichte in diesem Buch, die von Clark in der Ich-Form selbst mit leicht selbstironischem Humor erzählt wird, ist deutlich vielschichtiger. Am Anfang des Buches treffen die Leser Clark bei einer seiner (täglichen) Therapiesitzungen. Heute (das 310. Heute) allerdings wird Clark seiner Therapeutin zum ersten Mal etwas gestehen. Und das hat Folgen. Aber das zeigt sich erst im Laufe der folgenden Heutes. Dieses 310. Heute, durch das die Leser Clark begleiten, wird so ganz anders als die 309 davor. Auf diese ersten Tage in der Zeitschleife blickt Clark dann kurz zurück und läßt die Leser an seinen Gefühlen teilhaben. Panik, Verzweiflung, Gewöhnung. Und vor allem eines: Einsamkeit. Damit wären wir wir wieder am Anfang der Geschichte, denn Clark gesteht seiner Therapeutin, daß er einsam ist (den wahren Grund dafür - die Zeitschleife - verschweigt er (diesmal) allerdings. Von seiner Therapeutin erhält er daraufhin eine vierteilige Aufgabe, eine davon ist, einen neuen Freund zu finden. An diesem 310. Heute taucht zudem zum ersten Mal ein Junge namens Beau auf, der an keinem der vorhergehenden 309 Heutes Teil seines Tagesablaufes war. Und Clark fühlt sich zu ihm hingezogen, verliebt sich in den ungestümen Unbekannten. Und freut sich darauf, ihn am 311. Heute wieder zu treffen. Nur ist zwar auch a 3111. Heute vieles anders, aber ein Beau taucht nicht auf. Und so macht sich Clark auf die Suche und erfäjrt einiges über seine Mitmenschen, sich selbst und warum sie in der Zeitschleife sitzen. Neben dem Fertigwerden mit dem immer selben Tag mit diversen sich immerwieder wiederholenden Dingen, Begegnungen und Gesprächen, geht es besonders ab Tag 310 darum, herauszufinden, warum er (und sein Mitzeitgeschleifter) in dieser Zeitschleife festsitzen und wie sie wieder herauskommen. Nur ist die Erinnerung an gestern, an den Tag bevor sich das Heue zu wiederholne begann, fast verbla0t, liegt ja inzwischen fast ein Jahr an Heutes zurück. Doch irgendetwas an diesem Gestern muß die Zeitschleife ausgelöst haben - aber was genau? Clark macht sich auf die Suche nach dem fast vergesssenen Gestern. Daneben hat Clark immer wieder seine Gespräche mit seiner Therpeutin und seine Familienprobleme. Und die vier Aufgaben zu erfüllen, die ihn mit den Leben und Schicksalen ihm bisher unbekannter anderer Menschen verbinden. Die sein Leben verändern und deren Leben er verändert. Und schließlich findet er nach nach etlichen Fehlschlägen auch eine Expertin, die ihm einige Fragen zu Zeitschleifen beantworten kann. Und einen bösen Verdacht aufkommen läßt. Denn die Zeitschleifen scheinen nicht endlos zu sein ... und Clark muß nicht nur gegen die die Sturheit seines Mitgefangenen ankämpfen sondern zu allem Überfluß wird es auch noch zu einem Rennen gegen die Zeit. Insgesamt war dies für uns eine ebenso spannende wie (dank der selbstironischen, die Leser auch direkt ansprechenden Erzählweise des Helden) auch äußerst unterhaltsame und am Ende dramatische (und ja, auch romantische) Geschichte und auf jeden Fall ein Tip.