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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Neuen Harten Nummer 1 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
das
Bücherbar-Team
März 2024
Autor/Herausgeber/Reihe:
Josef Brainin:
Titel:
Aus dem Schatten gemalt
Roman
1.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: A
Erscheinungsjahr
Original: 2024
Mitten im intriganten, männerdominierten Kunstbetrieb des Wiener Fin de Siècle wandelt sich Olga Wisinger-Florian (1844-1926) von einer malenden, bürgerlichen Wiener Apothekersgattin zu einer der führenden österreichischen Landschaftsimpressionistinnen, zur politisierten Weggefährtin von Bertha von Suttner und zu einer Kämpferin für gesellschaftliche Anerkennung und akademische Gleichberechtigung bildender Künstlerinnen.
Sie widersetzt sich den vielseitigen Forderungen, die Ehe, Mutterrolle und gesellschaftliche Konventionen an sie stellen, unternimmt Reisen in Europa und nach Amerika und feiert internationale Ausstellungserfolge.
Diese Bio-Fiktion schafft laut Verlag ein lebendiges Bild sowohl einer interessanten Epoche als auch einer außergewöhnlichen Malerin und ihren Begegnungen mit zahlreichen Persönlichkeiten, die weitgehend historisch belegt, aber vielfach auch erfunden sind.
Hinter den farbintensiven und sinnlichen Gemälden, die Olga Wisinger-Florian der Nachwelt hinterlassen hat, wird eine faszinierende, witzige, kluge und ehrgeizige Frau sichtbar ...
Nach Übersetzungen/Erklärungen spezieller österreichischer Ausdrücke kann man beispielsweise auf den Webseiten von Wikipedia oder dem Österreichischen Wörterbuch suchen.
Originalausgabe
Gebundenes Buch / Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Lesungstermin
Di, 17.09.2024, 19:00 Uhr
Bühne im Haupthof des MuseumsQuartiers
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Eintritt frei
braumüller Buch ca. 320 Seiten Format ca. 11x18cm ISBN 978-3-99200-358-7 Preis: 24,00 € (D) - 24,00 € (A) ~ 35,00 SFr (CH)
Direkt beim Verlag bestellen bei Braumüller leider nicht möglich
Unsere
Meinung:
Um es mit einem leicht abgewandelten Zitat von Giordano Bruno, das der Autor am Ende seiner Geschichte nutzt, zu sagen: Auch wenn nicht alles in diesem Buch wahr ist, so ist es doch gut erfunden. In diesem Buch begleiten die Leser die Österreichische Apothekersgattin und Malerin Olga Wisinger-Florian durch einen großen Teil ihres Lebens. Dabei erleben sie mit, wie zu ihrer Zeit (und leider teilweise auch noch heute) Männer das Leben der Frauen bestimmten und ihre persönliche Freiheit und ihre Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten unterdrückten. Sei es , daß sie als Ehefrauen in absoluter Abhängigkeit von ihrem Ehemann lebten, sei es, daß ihnen Zugang zu Berufen und Ausbildung untersagt wurde. Frauen durften beispielsweise Blümchen malen, die "ernsthafteren" Motive blieben Männern vorbehalten. Bei Ausstellungen werden die Werke weiblicher Künstler bestenfalls in wenig attraktiven Nebenräumen präsentiert, Die Leser begleiten die Heldin diees Buches zudem bei ihren Reisen ins Ausland, etwa nach Frankreich oder Amerika, wobei auch hier die gesellschaftliche Stellung der Frauen und Künstlerinnen hautnah miterlebt werden kann. Im ach so fortschrittschrittchen Amerika (wo die Frauen mit den Vornamen ihrer Göttergatten vorgestellt werden) findet zwar eine Weltausstellung mit einem Pavillon statt, für dessen Erbauung ein Wettbwerb unter weiblichen Architekten ausgeschrieben wurde - im Auswahlgremium aber saßen nur Männer. Außerdem kommen die Malerin (die hier in ihrer Funktion als Vertreterin von Bertha von Suttner als Stimme für die Rechte der Frauen und gegen Kriege unterwegs ist) und ihr sie auf der Reise begleitender Sohn wirtschaftlichen Interessen in die Quere und bekommen die Folgen zu spüren. Weniger gefallen hat uns die Vorliebe des Autoren, damit zu glänzen, welche tollen (und meist völlig überflüssigen) Fremdwörter (wie etwa Postprandial) er doch kennt (natürlich ohne sie zu erläutern oder ein Glossar anzufügen) und das Fehlen auch nur einer einzigen Abbildung eines Bildes von Olga Wisinger-Florian (während bebilderte Änhänge bei anderen braumüller-Büchern wie Der verzauberte Prinz doch durchaus möglich waren). Wer sich ein eigenes "Bild" des Werkes machen möchte, findet auf wikipedia einige Beispiele. Abgesehen von den genannten Schwachpunkten war dies für uns ein absolut lesenswertes, informatives und unterhaltendes Buch, das eine Zeit lebendig werden läßt, in der Frauen in absoluter Abhängigkeit von ihren männlichen Familienmitgliedern lebten und die von jeglicher Art höherer Bildung oder persönlicher Entfaltung ausgeschlossen waren (wie es gewisse gsellschaftliche Kreise auch heute wieder anstreben) und auf jeden Fall ein Tip - nicht nur für Leserinnen.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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