Siebenbürgen haftete immer etwas Feenhaftes an: veränderlich, unsicher, unerwartet, schwebend, halluzinierend, Schatten, Zauber, Irrwisch im Schrank, Illusionen, aus Kampfer genähter Mantel an den Kleiderhaken gehängt, aufwärts fliessende Bäche, güldene Haarsträhnen in der Nacht, Vielleicht-doch-Wesen ... Land der geheimen Fürsten, über das ein unbekannter Himmelskörper herrscht.
Die Geschichten von Géza Szocs bieten der Leserschaft laut Verlag einen unerschöpflichen Sprach- und Bilderreichtum und bewahren Siebenbürgen vor dem Vergessen.
Wen Siebenbürgen interessiert, in dessen Bücherregal oder, wie der Autor sarkastisch anmerkt, wenigstens in dessen Keller oder auf dessen Dachboden könnte dieses Buch mit Zeichnungen der preisgekrönten Illustratorin Andrea Jánosi ein Plätzchen erhalten ...
Aus dem Ungarischen übersetzt von Hans-Henning Paetzke
Mit Illustrationen von Andrea Jánosi
Deutsche Erstausgabe
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Gebundenes Buch / Hardcover
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Unsere
Meinung: Wie für osteuropäische Erzählungen üblich, wird in den hier versammelten Geschichten reichlich und ausufernd fabuliert. Einige Geschichten und Ideen haben uns gefallen, viele waren für uns zu sehr sexistische Altmännerphantasien (wie Mädchen- und Ehefrauenmärkte). Außerdem wird in den ausgeuferten Umworten des Übersetzers und Herausgebers nach diversen Wiederholungen und Ausuferungen auch dem letzen Leser klar, daß derselbe den im letzten Jahr verstorbenen Autoren vermißt und um ihn trauert. Das ist sicher verständlich, aber hätte vielleicht etwas weniger ausführlich ausfallen können. Wir hatten fast das Gefühl, daß die Umworte beinahe ebensoviel Raum dieses Buches einnehmen wie die Geschichten selbst. Insgesamt ein durchwachsenes Leseerlebnis, aber nicht ganz unser Fall. |