Oberflächlich ist die Geschichte zweier Katzen-Detektive, die nach Dampfstadt entführt werden, um dort einen Fall zu lösen. Und wir können schon soviel verraten (wir zitieren): Es geht unentschieden aus. Sunnie und Polli gewinnen mit 1:2. Die beiden letzten Sätze zeigen schon eher, wo es in diesem Buch langgeht: Es ist kein Buch zum schnellen Überfliegen, fast jeder Satz und jede Szene haben zumindest einen sprachlichen (oder auch inhaltlichen) doppelten Boden, nur vom Boden der Tatsachen ist dieses Buch meilenweit entfernt. Das liegt wohl auch daran, daß es mehr wie ein Theaterstück aufgebaut ist, das Szenen statt Kapitel hat und von den beiden Helden in der drehbuchartigen (und eher albernen) Rahmenhandlung einem unwilligen Schriftsteller in die Maschine diktiert wird. In der Geschichte selbst werden die beiden Meisterdetektive (die im Text auch ständig erkannt und gefeiert werden) von einer unbekannten Katze an ein zunächst unbekanntes Ziel gebracht, um für einen zunächst unbekannten Auftraggeber einen zunächst nicht weiter erklärten (also unbekannten) Auftrag zu erledigen. Ach ja, menschlich agierende Katzen neben menschlich agierenden Menschen sind im Universum von Sunnie und Polli scheinbar normal. Ebenso normal, wie die beiden per Ballon von Duisburg aus in einigen Stunden Flug eine Stadt namens Dampfstadt errreichen, in der fliegende Taxis ebenso normal sind. All das klingt interessant, bildet aber nur nur eine Kulisse vor der sich die beiden Meisterdetektive in Szene setzen. Schon bevor der eigentliche Auftrag bekannt ist, haben die Meisterdetektive (neben der Vertilgung des Bordproviants) eine ganz eigene Richtung für ihre "Ermittlungen" eingeschlagen. Und auch nachdem den beiden Katern und den Lesern bekannt ist, warum sie nach Dampfstadt gebeten wurden, interessieren sich die beiden nicht die Kaffeebohne dafür, diesem Auftrag nachzukommen, folgen stattdessen ihren eigenen Einfällen und dem Geheimnis des großen Grinsens. Am Ende der letzte und allerletzten Szene haben sie es dann geschafft, das Rätsel das angeblich alle seit Wochen, Monaten beschäftigt hat, zu lösen. Etwas, an dem wir als Leser ganz erhebliche Zweifel haben. Wer uns kennt, weiß, daß wir viel für Sprachspielereien übrig haben, aber sie müssen für uns auch in eine interessante, unterhaltsame oder spannende Geschichte eingebunden sein. Bei dieser Geschichte war uns nach einiger Zeit, was mit den Katern geschieht, ebenso egal, wie denen der gestellte Auftrag. Auch wenn es im Laufe der Geschichte, die mehr oder weniger vor sich hin plätschert und eher der Selbstbeweihräucherung der beiden Helden-Egos dient, die eine oder andere unterhaltsame Anspielung gibt, fanden wir die Geschichte selbst über lange Strecken uninteressant und langatmig bis langweilig. Und wir müssen auch sagen, daß dies für uns die beiden unsympathischsten, überheblichsten und uninteressantesten Helden sind, die wir seit langem in einem Buch gelesen haben. Daß wir das Buch tatsächlich zu Ende gelesen haben, lag nur daran, daß wir den Bücherbar-Lesern ja schließlich unsere Meinung zum kompletten Buch geben wollten - ohne Euch hätten wir das niemals geschaaaaaaaaft!!!