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Das waren neue Seiten
Mai 2020
Autor/Herausgeber/Reihe:
Matt Grey:
Titel:
Auf zu neuen Ufern
American Boy und sein Prinz, Bd. 2:5 Junge Liebe, Bd. 97
6.
Originaltitel:
Originalausgabe
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2020
In der Reihe Junge Liebe erscheinen beim Himmel- stürmer-Verlag Coming Out-Romane für junge Leser. Im Mai erscheint Band 97 der Reihe, in dem Matt Grey die Geschichte um Konstantin und Jeff- rey weitererzählt, die im Oktober letzten Jahres mit den Vier Jahreszeiten einer jungen Liebe begonnen hat. Weitere drei Bände sind in Vorbereitung, Band 3 soll bereits im Juli erscheinen.
In Band 1 lebte Konstantin zusammen mit seinem Vater in Köln. Als dieser ein lukratives Jobangebot in der Schweiz erhielt, mußte der Junge unfreiwillig seine Heimat verlassen und dem Vater nach St. Gallen folgen. Kaum dort angekommen, wurde er von drei Jugendlichen überfallen. Mit Schrecken mußte er an seinem ersten Schultag am Gymnasium erkennen, daß einer der Täter in seiner Klasse saß, nämlich Jeffrey. Auch andere Sorgen machten Konstantin zu schaffen. Sein Vater hatte sich frisch verliebt, was Koni fürchterlich nervte. Außerdem vermißte er seinen Kumpel Erik, der in Köln lebte. Denn niemand ahnte, daß Koni und Erik nicht nur Schulfreunde waren. Aber auch der Einzelgänger Jeffrey hatte Sorgen. Er versuchte seinen kriminellen Kumpels aus dem Weg zu gehen und litt zuhause unter den Wutausbrüchen seines Vaters, eines Alkoholikers. Nach Wochen gegenseitigen Mißtrauens freundeten sich Koni und Jeff allmählich an. Während der Weihnachtsferien in Köln mußte Koni feststellen, daß sein Freund Erik seit ihrer unerwarteten Trennung unter Depressionen litt. Zurück in St. Gallen verbrachten Koni und Jeff den Jahresübergang gemeinsam. Bei einem überraschenden Kuß um Mitternacht mußte sich Jeff eingestehen, daß er sich in Koni verliebt hatte, was er diesem aber verschwieg. Ein von der Schule organisiertes Wintercamp in Adelboden brachte die beiden Jungs endlich zusammen. Aber zwei Mitschülerinnen hatten es auf die beiden gutaussehenden Boys abgesehen. Konstantin und Jeffrey genossen ihre junge Liebe, klärten endlich die Situation mit ihren beiden "Freundinnen", erlebten ihre erste schwule Party und wurden durch eine Unaufmerksamkeit zum Coming Out vor ihren Eltern gezwungen. Das unerwartete Auftauchen von Erik endete aber beinahe mit einem Drama. Bei der Gaypride in Zürich kam es im Sommer zu amüsanten Verwicklungen und neuen Bekanntschaften. Schließlich wurde Jeffrey auf eine harte Probe gestellt, als jemand aus seiner Vergangenheit auftauchte und ihn zu einer kriminellen Tat anstiften wollte. Kaum war dieses Abenteuer überstanden, erlebten Koni und Jeff stürmische Ferientage im Tessin, die beinahe zum Ende ihrer Freundschaft führten. Nochmals geriet ihre Liebe in Gefahr, als Jeffrey plötzlich in Todesgefahr schwebte und Koni um seinen Freund bangen mußte.
In diesem zweiten Band sind Jeffrey und Konstantin seit einem Jahr ein Paar und genießen ihre traute Zweisamkeit. Doch dunkle Wolken ziehen am Horizont auf, als Koni beschließt, für ein halbes Jahr als Austauschschüler an ein amerikanisches College zu gehen. Jeff empfindet dies als Verrat an ihrer Liebe und trennt sich augenblicklich von seinem Freund.
Während Konstantin tatsächlich die Schweiz ver- läßt, leidet Jeffrey schrecklich unter der selbst verschuldeten Trennung. Erst ein alter Bekannter schafft es, Jeff aus seiner Traurigkeit zu reißen. Mike kümmert sich so rührend um seinen Kumpel, daß dieser sein Herz an ihn verliert. Daß aber auch der hilfsbereite Mike eine dunkle Seite besitzt, erkennt Jeff gerade noch rechtzeitig.
Seine Suche nach einem neuen Partner führt ihn auf einschlägige Internetseiten und beschert ihm so manche Überraschung. Schließlich muß sich Jeffrey aber eingestehen, daß er Konstantin immer noch liebt und sich eine Versöhnung wünscht.
Währenddessen hat sich Koni bei seiner ameri- kanischen Gastfamilie prima eingelebt und schon einige neue Freundschaften geknüpft. Besonders der gleichalte Stewart läßt sein Herz schneller schlagen. Ein Mobbingfall im Ringerteam am örtlichen College läßt Koni und seinen Freunden keine Ruhe, denn das Opfer ist ein junger Schwuler. Schlußendlich deckt Koni unfreiwillig einen Mordfall auf und wird dabei beinahe selber Opfer eines Anschlags.
Nichtsdestotrotz trifft er in Miami auf einen Traummann, der ihm den Atem und noch mehr raubt, bevor ein Telefonanruf mit einer schlimmen Nachricht aus der Schweiz die Welt von Konstantin ins Wanken bringt ...
Passend zum Untertitel ist dieses Buch in vier Jahreszeiten-Bücher eingeteilt (hinzu kommt noch ein Epilog, der das schockierende Ende abmildert, was uns nicht so richtig gelungen erscheint). Die Geschichte selbst ist natürlich wie bei Junge Liebe nicht anders zu erwarten eine Love-Story, aber die Personen in diesem Buch haben auch ihre eigenen Hintergründe und Geheimnisse, die erst nach und nach ans Licht kommen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Konstantin und Jeffrey erzählt, jeweils in der Ich-Form und zu Beginn wird ein und dieselbe Situation aus beiden Blickwinkeln gesehen. Beide Hauptpersonen haben ihre Ecken und Kanten, werden aber im Laufe der Geschichte dem Leser immer sympathoscher. Natürlich gibt es auch Fieslinge in diesem Buch, eine ganze Reihe davon sogar, aber erfreulicherweise keine völlig überzogen verkorksten Figuren. Der Autor ist Schweizer und das werden bundesdeutsche Leser schnell am ungewohnten Schreibstil und diversen Bezeichnungen merken, die es so in Deutschland nicht gibt. So gibt es hier beispielsweise keine Schulstunden sondern Lektionen. Die Geschichte ist spannend und natürlich auch etwas für die Romantiker, die nicht zuviel Zuckersüße erwarten, sondern auch die teils gewalttätige Wirklichkeit. Beide Hauptfiguren haben ihre eigenen Hintergründe Am Ende gibt es dann eine dramatische Situation, mit der das Buch eigentlich als Cliffhanger hätte enden sollen, aber Verlag oder Autor haben sich entschloßen, das dies für die sensiblen Leser zu hart war undeinen Epilog nachgeschoben, der die spannende Erwartung auf den zweiten Band zunichte macht, indem bereits alles verraten wird. Abgesehen von dem ungewohnten Schweizer Schreibstil fanden wir die Sprache in diesem Roman doch zu abgehoben und gesteltzt, zu "Erwachsenen". Was uns am meisten gestört hat, war, daß man bei Himmelstürmer in längst überwunden geglaubte Zustände zurückgekehrt ist und dieses Buch offenbar mit sehr heißer Nadel gestrickt wurde. Das fängt damit an, daß das Titelblatt im Buch auf der linken Seite montiert wurde, und hört mit Kapitelüberschriftem, die als letzte Zeile einer Seite erscheinen nicht auf. Auch entspricht das Titelbild nicht den Beschreibungen im Buch. Wem egal ist, wie ein Buch aussieht, dem wird dies nichts ausmachen, aber wer gerne Bücher liest, die auch optisch ansprechend sind, wird sich davon beim Lesen gestört fühlen. Insgesamt eine interessante Geschichte mit sympathischen Hauptpersonen. Wir sind gespannt, was der Autor sich für den zweiten Band einfallen läßt.
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