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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Buch Nummer 4 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
Ihr & Euer
Bücherbar-Team
April 2018
Autor/Herausgeber/Reihe:
John Bude: (Ernest Carpenter Elmore)
Titel:
Mord in Cornwall
4.
Originaltitel: The Cornish Coast Murder
Erscheinungsland
Original: GB
Erscheinungsjahr
Original: 1935
Reverend Dodd ist Vikar in einem sonnigen Fischerdorf an der Atlantikküste Cornwalls. Die Abende verbringt er damit, in seinem Lehnsessel Krimis zu schmökern. Gott bewahre!, daß der Schatten eines echten Verbrechens auf seine kleine Seegemeinde fällt.
Doch der Frieden des Vikars wird in einer stürmischen Nacht empfindlich gestört, als der unbeliebte Richter Julius Tregarthan tot in seinem Haus aufgefunden wird.
Der lokale Polizeiinspektor Bigswell ist verblüfft über das Fehlen jeglicher Spuren am Tatort. Und ihm mangelt es auch an jedweder Phantasie, was den Tathergang oder die Motive betrifft.
Glücklicherweise hat der Vikar als eifriger Leser von Krimi- nalromanen davon mehr als genug. Und er ist bereit, seinen scharfen Verstand an dem Mordfall zu beweisen.
Als jedoch Ruth, die Nichte des Ermordeten, und ihr Freund zu Hauptverdächtigen werden, verliert Vikar Dodd den Spaß am Detektivspiel. Nun gilt es, die beiden von jedem Ver- dacht zu befreien.
Aber kann er auch den rätselhaften Mord ohne Spuren auf- klären? Oder braucht er dafür göttlichen Beistand?
Aus dem Englischen übersetzt von Eike Schönfeld. Mit einem Nachwort von Martin Edwards
Originalausgabe
Hardcover / Gebundenes Buch mit bedrucktem Leinenband
Titelbild der britischen Originalausgabe The Cornish Coast Murder von 1935 (Zu finden u.a. bei fadedpage.com.)
Klett-Cotta Buch ca. 300 Seiten ISBN 3-608-96238-7
Preis: 15,00 € (D) 15,90 € (A) 22,90 SFr (CH)
Im Prinzip ein gut geschriebener, klassischer britischer Krimi, der nur einen großen Makel hat: Zwar läßt der Autor seines Buches seine beiden Helden im denksportlichen Wettbewerb Bücher von Krimi-Autoren lesen, die "mit spinnengleicher Hartnäckigkeit ein Netz woben und von dem armen, geplagten Leser erwarteten, das Muster aufzulösen und den einen Faden zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen", doch seinen eigenen Lesern erlaubt er dies nicht. Für dieses Buch würde nämlich auch kein "Kurs bei dem jungen Conan Doyle" helfen, denn der entscheidende Faden wird vor dem Leser verborgen, und ihm oder ihr so jede Möglichkeit genommen, selbst sinnvoll mitzurätseln oder gar den Fall zu lösen. Bis dahin folgt der Leser den Ermittlungen der Polizei und des Pfarrers, die zeitweise auch ihre Schlußfolgerungen und Informationen austauschen. Es werden verschiedene Spuren gelegt, verfolgt und ausgeschlossen, Verdächtige aufgebaut und entlastet. All das kann der Leser sehr gut mitverfolgen. Auch die Erkenntnis, (aufgrund eines Experimentes des Pfarrers), wie und von wo aus das Verbrechen verübt wurde, kann noch mitverfolgt werden. Dann allerdings wird der Grund für das Verbrechen mehr oder weniger aus dem Hut gezaubert. Das wird für viele Krimileser, die gerne selbst dem Täter auf die Spur kommen, enttäuschend sein und das Lesevergnügen etwas mindern. Abgesehen davon ist dies eine Art "Gentleman-Krimi", in dem sich alle außerordentlich höflich gegeneinander verhalten, sich versichern, daß es sich um einen äußerst komplizierten Fall handelt. Die Ermittlungsmethoden werden einen modernen Krimi-Leser auch sich die Haare raufen lassen, wenn der Kommissar beispielsweise selbst am Tatort einfach die Kugeln aus der Wand klaubt, ohne daß es eine Spurensicherung oder dergleichen gegeben hätte. Selbst die zu Unrecht Verdächtigten finden kein halbwegs böses, geschweige denn rüdes Wort gegenüber den ermittelnden und verhörenden Beamten. Die Übersetzung scheint uns zumindest stellenweise weniger gelungen, denn etwa freshly painted mit frisch bemalt (ein Boot) oder quite distictive mit ganz auffallend zu übersetzen, scheint uns nicht ganz treffend. Das Titelbild (übernommen von der englischen Neuausgabe) ist recht ansprechend, vermittelt aber eher Urlaubs- denn Krimistimmung und hat deutlich weniger mit dem Inhalt des Buches zu tun. Das Titelbild der englischen Originalausgabe von 1935 paßt da für uns deutlich besser. Insgesamt ein für heutige Leser in verschiedenen Sinnen des Wortes ganz netter Krimi, der nicht ganz Agatha Christie-Niveau erreicht aber sicherlich angenehme, teilweise auch spannende Unterhaltung bietet.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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