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Das waren neue Seiten für Leseratten

Buch 1

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Das waren neue Seiten

 
Mai 2024 Autor/Herausgeber/Reihe:

Alexandra Kolb:

Titel:

Krähennacht

Alpen-Mystery, Bd. 2:? 

1.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original:
D
Erscheinungsjahr
Original:
2024

 

In der Edition Tingel­tangel er­scheint Mitte Mai die lang er­wartete Fort­setzung von Rind­vieh­däm­me­rung (2018), des ersten Bandes der Hei­mat­thriller- oder Alpen-Mystery-Reihe von Alexan­dra Kolb.

Als sich Lisa mit ihren Freun­dinnen ins nächt­liche Moor wagt, um in den Hexen­club auf­ge­nommen zu werden, lockt ihr Ge­sang et­was Ur­altes an.

Bald alar­mieren un­er­klär­liche Todes­fälle den jun­gen Kom­mis­sar Andi Dol­dinger.

Eine Spur führt zur Son­nen­hof-Sekte, in der Kathi Mühl­bauer auf­ge­wachsen ist. Auch wenn Kathi schein­bar unter Vi­si­onen, ganz sicher aber an Selbst­zweifeln leidet, schlägt Andis Herz für sie.

Er würde alles tun, um sie zu be­schützen ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Originalausgabe

TiP!

Alexandra Kolb: Krähennacht

Taschenbuch mit Klappenumschlag

 

Bisher ist in dieser Reihe erschienen:

Band 1
Rindviehdämmerung
(07/2018)

tingeltangel Taschenbuch
ca. 330 Seiten
ISBN 978-3-944936-71-0
Preis:
19,00 € (D)
19,60 € (A)
~ 30,00 SFr (CH)
Auch erhältlich als:
tingeltangel ebook (05/2024)
(epub)
ISBN 978-3-944936-72-7
Preis:
8,99 € (D) - 8,99 € (A)
~ 10,00 sFr (CH)
Direkt beim Verlag bestellen:

tingeltangel

Unsere Meinung:

Für dieses Buch müssen wir unsere Meinung teilen: Zum einen für die Leser, die das erste Buch gelesen haben (und denen es gefallen hat), zum anderen, für Neuleser, die völlig "unbelastet" von der Kenntnis der Geschehnisse und Personen des ersten Bandes sind. Leser, des ersten Buches werden bald feststellen, daß es schon seinen Grund hat, warum dieses Buch nicht mehr den Untertitel Heimat-Thriller sondern Alpen-Mystery trägt, denn das Thriller-Element, das im ersten Buch noch eine große Rolle spielte, tritt diesmal völlig in den Hintergrund. Es gibt zwar einige mysteriöse Verbrechen, aber die Polizeiarbeit zur Aufklärung kommt so gut wie gar nicht vor, auch de Opfer bekommen keine Geschichte, sie sind anonyme Figuren, die nur als der Biker und der Audifahrer bezeichnet werden. Auch die geheimnisvolle und bedrohliche Atmosphäre war für uns im ersten Buch deutlich stärker und besser zu empfinden. Ebenso gibt es nichts, was der Undeutlichkeit nahekommt, die Joshis Person im ersten Buch umgeben hatte. (Eine Szene wie die die Garagen-Episode sucht man in diesem Buch beispielsweise vergebens.) Für uns war dieses Buch deutlich eindimensionaler, schweifte uns viel zu oft und weit ab und widmete sich zu oft und weitschweifend den Privatleben und anderem Drumherum statt der Mystery-Handlung. Auch sonst ist vieles anders in diesem Buch, das nicht unbedingt als Fortsetzung gelesen werden muß, sondern so durchaus auch für sich alleine stehen könnte. Das beginnt bereits damit, daß die Hauptpersonen in diesem Buch nicht mehr Kathi und Andy sind (auch wenn sie durchaus vorkommen, Kathi allerdings erst nach knapp 20 Seiten im zweiten Kapitel). Am Ende des ersten Buches hatten die Kühe Kathi gewarnt, daß etwas auf der Jagd ist, aber wer angenommen hatte, daß dies vor allem Kathi, Andi und die anderen Personen betrifft, die im ersten Buch eine Rolle spielten, sieht sich ge- oder enttäuscht. Die neue Geschichte beginnt mit und folgt statt dessen größtenteils Personen, die im ersten Buch nicht vorgekommen sind und die uns ehrlich gesagt auch nicht sympathisch genug waren, daß wir wirklich Anteil an ihren Schicksalen genommen hätten. Andi und Kathi dagegen sind den größten Teil des Buches über nur Beiwerk, wobei sie größtenteils miteinander und mit sich selbst (und ihren Mißverständnissen und Kathis Eifersucht auf die Lokal-Journalistin aus dem ersten Buch) beschäftigt sind. Erst im letzten Drittel werden sie wirklich Teil der Grusel-Handlung. Kathis Oma Lore und ihren Freund, Tierarzt Valentin, hat die Autorin sogar für den größten Teil dieses Buches in den Urlaub ausgelagert. Sie kommen erst im letzten Drittel des Buches zurück und besonders Lore trägt dann wieder ihren Teil zur Lösung der Probleme bei. Joshi kommt auch wieder vor, sein Anteil an der Handlung ist jedoch deutlich geringer als im ersten Buch und seine Person ist auch deutlich blasser als im ersten Band. Daneben spielt auch Kathis Hund wieder eine Rolle (sogar in einem eigenen Kapitel), aber sie ist diesmal größtenteils aufs Pupsen und Pissen reduziert, worauf wir sehr gut hätten verzichten können. Daneben lernen die Leser diesmal auch die Sekte, in der Kathi aufgewachsen ist, kennen, an deren Spitze Kathis Vater steht, ein - um die Beschreibung der Autorin zu zitieren - fetter Weihnachtsmann in Leinenhosen. Für uns waren die ersten zwei Drittel dieses Buches im Vergleich zum ersten Buch ganz nett, aber wirklich spannend und interessant wurde es es für uns erst im letzten Drittel - für uns mit Abstand dem besten. Insgesamt fanden wir die geheimnisvolle und bedrohliche Atmosphäre im ersten Buch deutlich dichter. Für alle, die unbelastet vom ersten Buch ans Lesen gehen, ist dies eine weitere - gut geschriebene - Variante des vom-Bösen-besessen-Grusel-Szenarios. Alle Kapitel dieses Buches werden von außen, also in der driten Person, erzählt, allerdings wechseln die Perspektiven, jedes Kapitel wird saus dem Blickwinkel einer anderen Person (und das fassen wir sehr weit) erzählt. Im ersten Kapitel lernen die Leser Lisa, die Teenager-Tochter der Küchlein-Wirtin, kennen, die, wenn die Geschichte beginnt, an einem Abend in der mütterlichen Gaststätte arbeitet. Von der normalen Teenager-Stimmung wechselt die Atmosphäre nach und nach ins Unheimliche, ohne daß wirklich deutlich wird, was sich da anbahnt. Die ersten zwei Drittel des Buches über folgen die Leser dann vor allem einer Gruppe von Möchtegern-Hexen-Schülerinnen, zu denen auch Lisa und Rebecca, die mit ihrer Mutter in einer lebt, gehören, und deren Leben sich dramatisch ändern werden. Außerdem spielen die Lokal-Journalistin Janina Lessing (von der die Leser am Ende noch den im ganzen bisherigen Buch erweckten Eindruck überdenken dürften) und Oberkommissar Gustl Schallhuber größere Rollen in diesem Buch. Da die Teenagerinnen im ersten Buch nicht vorgekommen sind und auch die Art dessen, was mit ihnen geschieht, keine direkte Beziehung zum ersten Buch hat, haben auch Leser, die den ersten Band nicht kennen, keine Probleme, der Handlung zu folgen. Wo nötig, werden die Geschehnisse und Personen aus dem ersten Band in kurzen Rückblenden in die Erzählung eingebunden. Da Leser aber die Handlung teilweise aus dem Blickwinkel der Mädchen miterleben, werden einige Geschehnisse nur indirekt oder gar nicht geschildert, was den unheimlichen Effekt verstärkt. Die Leser müssen sich in diesen Fällen selbst aus den Andeutungen zuammenreimen, was wohl geschehen ist. Im letzten Drittel des Buches kommen einige weitere Personen ins Spiel un wird es höchst dramatisch und spannend - aber auch unterhaltend. Das Ende läßt dann vermuten, daß es zumindest noch einen weiteren Band geben wird. Alles zusammen ergibt auch dieses zweite Buch wieder eine schauerlich schöne, aber deutlich weniger schräge Geschichte, die auf ihre besondere Art recht spannend und gruselig ist. Neben Spannung und Horror gibt es auch eine kleine Portion Humor, der allerdings diesmal weniger schwarz ausgefallen ist (so etwas wie das "Picknick" auf den Gleisen gibt es diesmal nicht). Die einzelnen Kapitel haben eigene Titel, sind aber auf den ersten Blick nicht durchnumeriert. Allerdings übernimmt die wieder tingeltangel-eigene Gestaltung dies auf ihre ganz spezielle Weise, die uns ebenso gut gefallen hat wie Titebild- und -Rückseiten-Gestaltung. (Auch das Verlagslogo zeigt den Lesern bei der Werbung für weitere Spannungslektüre aus dem tingeltangel-Programm einen Vogel.) Insgesamt dürfte dieses Buch Lesern, die das erste Buch nicht kennen, deutlich besser gefallen, als denen, die das erste Buch gelesen haben (zumindest die ersten zwei Drittel). Es ist sehr gut unabhängig vom ersten zu lesen, bietet auf völlig andere Art eine Mischung aus Grusel, Humor und viel zu viel Privatleben und ist für uns besonders dank des letzten Drittels gerade noch ein Tip.

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