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Das waren Neue Harte ...
Hallo,
und weiter geht's mit dem Buch Nummer 4 für diesen Monat ...
Viel Spaß!
Ihr & Euer
Bücherbar-Team
Dezember 2020
Autor/Herausgeber/Reihe:
Aka Mortschiladse:
Titel:
Liebe und Tod in Tiflis
4.
Originaltitel: Maid in Tiflis
Erscheinungsland
Original: GE
Erscheinungsjahr
Original: 2007
Bei mdv, dem mitteldeutschen verlag, erscheint im Dezember die Deutsche Erstausgabe des 2007 unter dem Titel Maid in Tiflis erschienen Romans des georgischen Schriftstellers Aka Mortschiladse, von dem die eine oder der andere vielleicht bereits Die Reise nach Karabach kennen könnte. Liebe und Tod in Tiflis ist laut Verlag ein Roman, in dem literarische Genres, Zeit und Raum verschmelzen.
Mogela und Lewiko – zwei junge Männer in Tiflis und Freunde seit Jugendzeiten: Mogela lebt am linken Ufer des Flusses im Haus der zwanzigtausend Bücher, die sein bibliomaner Großvater hinterlassen hat, Lewiko im reicheren Viertel am rechten Ufer.
Mogela liest keine Bücher, verbringt seine Tage kiffend und tagträumend und denkt vor allem an Lewiko. Dieser ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen und Mogela entdeckt, daß sein Freund ein Doppelleben führte.
Auch Mogelas Großvater scheint noch ein anderes Leben geführt zu haben.
Zwielichtige Typen, die sich in Mogelas Hinterhof herumtreiben und vom Großvater angeblich vergrabenes Gold suchen, zwingen ihn zur Flucht.
Den Schlüssel zu seinem Haus der zwanzigtausend Bücher hinterläßt er der Frau, die er liebt und die er Rose von Schiras nennt …
Aus dem Georgischen übersetzt von Rachel Gratzfeld
Deutsche Erstausgabe
Gebundenes Buch / Hardcover
mdv Buch ca. 540 Seiten ISBN 978-3-96311-226-3 Preis: 28,00 € (D) – 28,80 € (A) 39,20 SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Wie schrieb der Verlag so schön in seiner Ankündigung dieses Buches? Dies sei "ein Roman, in dem literarische Genres, Zeit und Raum verschmelzen". Das drückt das, was dann tatsächlich auf die Leser zukommt, sehr harmlos aus. Dieses Buch ist ein Mosaik aus diversen kleinen Geschichten und Szenen, verteilt durch die Zeiten und mit Anleihen aus und Hinweisen auf eine Reihe von anderen Bücher(n). Dazu kommt dann noch, daß dieses aus zwölf Einzelbänden zusammengesetzte Buch auch noch unvollständig ist - manches Kapitel besteht nur aus einer Kapitelüberschrift und einem Tinten-Rotweinfleck. Denn wie im Vorwort beschrieben wird, hatte der "Kompilator" dieses Werkes ein Mißgeschick, bei dem Teile seines Werkes vernichtet wurden und dann keine Lust darauf, die Stellen neu zu schreiben. Das überläßt er dann lieber der Fantasie der Leser, oder wie ebenfalls im Vorwort zu lesen ist: "Die Leser indes müssen sich nicht verdrießen lassen; sollten sie zu dem Schluß kommen, daß sie den Zusammenhang der Geschichten in den zwölf Büchern spitzgekriegt haben, können sie an den fehlenden Stellen das Geschehen selbst weiterspinnen." Denn "Weiterspinnen ist ohnedies althergebrachter georgischer Brauch". Fehlende Teile in einem Buch, die die Leser sich selbst zusammenreimen müssen, ist sicher keine neue und auch keine uninteressante Idee, aber bei diesem Buch kam dann noch die Zusammensetzung aus diversen kleinen Geschichtchen dazu und vor allem die Vorliebe vieler östeuropäischen Autoren - und offenbar ganz besonders dem dieses Buches - fürs ungebremste weit aus- und abschweifende Fabulieren, was für uns das Lesen dieses Buches eher anstrengend und ermüdend gemacht, den Reiz, die Zusammenhänge herzustellen komplett ausgelöscht und uns den Spaß am Lesen dieses Buches gründlich ausgetrieben hat. Das Ganze wird dann noch garniert mit gaaaaaanz viel rrrrrruuussischär und georgischär Säähle, und neben diversen Beziehungsgeschichten unter anderem noch langatmig dargestellter Erinnerungen eines Hauses an die Geburtagsfeier einer Fünfzehnjährigen, die vor Urzeiten in seinen Mauern stattgefunden hatte. Das Buch hatte sicher auch für uns seine interessanten Elemente, beispielsweise erfahren die Leser einiges über Geschichte (auch dank der Anmerkungen und Hintergrundinformationen der Übersetzerin), Wesen, Selbstverständnis, Kultur- und Liedgut, sowie Rituale der Georgier, es gibt Hinweise zu und Zitate aus diversen Büchern Georgiens und der Weltliteratur und auch die Grundideen fanden wir vielversprechend, aber insgesamt war es uns dann doch erheblich zu langatmig, zu weitschweifig fabulierend und springt uns doch zu sehr durch die Zeiten und unvollständigen, unzusammenhängenden Handlungsstränge.
Neue Harte-Archiv – neu und interessant in diesen zwei Monaten
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