Juli 2020 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Harald Schneider:
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Titel: Pfälzer Bausünden Hauptkommissar Palzki, Bd. 19:? |
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3.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2020 |
Bei Gmeiner erscheint im Juli ein neuer Fall mit Reiner Palzki, dem Schifferstädter Hauptkommissar. Damit sind seit 2008 bereits 19 Bände in dieser leicht schrägen Pfalz-Krimi-Serie von Harald Schneider erschienen.
Nur wenige Eingeweihte wissen es: Der Bau der Ludwigshafener Hochstraßen vor rund 50 Jahren ist mit einem gefährlichen Geheimnis verbunden.
Ein Mord im Turmrestaurant des Ebertparks bringt Kommissar Palzki auf die Spur dieses hochbrisanten Skandals, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. Der geplante Abriss der baufälligen Hochstraße hätte fatale und tödliche Folgen für das Zentrum der Metropolregion.
Bei seinen Ermittlungen kommt Palzki einem raffinierten Vertuschungsmanöver auf die Spur, in das auch die lokale Politikprominenz verstrickt zu sein scheint …
Originalausgabe
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Paperback / Broschiertes Buch
Auch erhältlich als ebook
EPUB: ca. 2 MB, ISBN 978-38392-6610-6
PDF: ca. 5 MB, ISBN 978-38392-6611-3
Band 1 ist im Februar 2008 unter dem Titel
Ernteopfer
ebenfalls als Gmeiner-Paperback erschienen.
Aktualisierung Januar 2021
Band 3 soll voraussichtlich im März 2021 unter dem Titel
Das letzte Mahl als Gmeiner-Paperback erscheinen.
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Gmeiner Paperback ca. 280 Seiten ISBN 978-3-8392-2747-3 Preis: 12,00 € (D) - 12,40 € (A) 17,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: gmeiner ebook (07/2020) (epub, PDF) Preis: 9,99 € (D) - 9,99 € (A) 11,60 sFr (CH) |
Direkt beim Verlag bestellen:
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Unsere Meinung: Ebensowie der erste Palzki-Krimi, den wir in Bücherbar extra vorgestellt haben, ist auch Band 19 ein unterhaltsamer Krimi mit aktuellen Bezügen aus der Region (rund um die Dienststelle in Schifferstadt, die Palzkis Heimatbasis ist), wenn auch deutlich schräger. Diesmal "wildert" Palzki allerdings (wenn auch in inoffiziellem Auftrag) in fremden Amtsbereichen, sprich er ermittelt außerhalb seines Zuständigkeitsbereiches und geht dabei mehr als einmal auf Spurensuche in den Untergrund, was wiederum für einen "running Dreck", ähem Gag mit häufigem Dienstkleidungswechsel in diesem Buch sorgt. In de Palz geht scheinbar nicht nur de Parre mit de Peif in die Kärch, sondern offensichtlch der Mörder auch mit Pfeil und Bogen ins Restaurant. Das muß zumindest Palzki feststellen, der eigentlich nur zu einem gemütlichen Dienstessen mit seinem Chef ins Turmrestaurant des Ebertparks angereits war. (Na gut, streichen wir das gemütlichen.) Was mit einem simplen aber tödlichen Pfeil beginnt, wird wenig später hochexplosiv - und da der Fall später auch politische Kreise zieht, bleibt das auch so. Neben einem spannenden Kriminalfall, bei dem der Leser miträtseln kann, spielen jede Menge schräger Nebenpersonen (die teilweise zur Stammbesetzung gehören) mit und sorgen damit neben der Spannung auch für recht eigenwillige Unterhaltung (und den einen oder anderen Witz, was es nicht unbedingt angeraten sein läßt, das Buch in einer andächtigen Atmosphäre zu lesen). Neben den "folgespezifischen" Personen und Verdächtigen gibt es auch ein Wiederlesen mit einigen Hobbydetektiven, die Palzki in seiner Ermittlungsarbeit unterstützen (ob er das will oder nicht) und auch der privatisierende Notarzt mit Nebengeschäftszweigen bringt sich und seinen Assistenten wieder ein und zusammen glänzen beide mit immer neuen und abstrusen Geschäftserweiterungen. Am Ende wissen dann alle, wer der Täter ist - nur dummerweise weiß jeder einen anderen. Auch Palzki ist nicht der Bilderbuch-Kommissar, sondern läßt gerne auch mal fünfe gerade sein und hat seine eigene Art, Ermittlungen zu führen. Und seine eigene Art, den Leser darüber zu informieren. Ganz anders natürlich, als in den Regionalkrimis, die er immer wieder erwähnt und die doch so verdächtig ähnlich klingen, wie das, was man gerade so liest. Sein chaotisches Familienleben samt seinen zwei "schulpflichtigen Notfällen" nimmt auch in dieser Folge wieder gewissen Raum ein, aber gerade noch wenig genug, um nicht störend oder nervig zu werden. Nervig war für uns allein der "gute Denststellenleiter", der, obwohl fast alle Figuren stark überzeichnet sind, für uns doch ein wenig zuviel des Guten war. Interessant sind auch die Kapitelüberschriften, die verdächtig an deutsche Edgar Wallace-Filmtitel erinnern und ebenfalls dazu beitragen, das Buch außerordentlich unterhaltsam zu machen. Im Anhang erfährt der Leser dann noch etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches und einige real existierende Vorgänge, Firmen und Personen, die ihren Weg in die Handlung gefunden haben (was für uns schon ziemlich nahe daran kommt, daß das Buch ein großes W für Werbeunterstützung aufs Titelbild bekommen müßte). Vorne im Buch gibt es zudem ein Personenverzeichnis, das für uns vielleicht schon zuviel verrät. Was uns am Buch außerhalb des eigentlichen Krimis aber ernsthaft gestört hat, war, daß Autor und Verlag wohl davon ausgehen, daß alle Leser jederzeit mit dem Internet verbunden sind und zwar zwei Ratekurzkrimis im Anhang als Bonus hinzufügen, aber jeder Hinweis auf die Lösungen und wo sie zu finden sind, fehlt. Insgesamt ein spannender und unterhaltsamer Krimi für alle, die Krimis nicht allzu ernst nehmen und für uns, abgesehen vom überlebensguten Dienststellenleiter, ein Tip. |