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Oktober 2019
Autor/Herausgeber/Reihe:
René Laurer:
Titel:
Theoderichs Grab
oder die doppelte Vertauschung
14.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: A
Erscheinungsjahr
Original: 2019
Am 4. März 1933 geht es im Nationalrat turbu- lent zu, ärger als man dies selbst in der 1. Repu- blik gewohnt war. Ein großdeutscher Antrag, für den auch die Sozialdemokraten stimmen, scheint bei einer Abstimmung eine Stimme mehr be- kommen zu haben als die Gegenstimmen aus dem Regierungslager.
Doch zwei Stimmzettel lauten auf einen Namen eines sozialdemokratischen Abgeordneten. Ob- wohl es um nichts Rechtsverbindliches geht, führt diese Situation auf zwölf Jahre zum Ende der parlamentarischen Demokratie.
Ein Abgeordneter, der angeblich gar nicht abge- stimmt hat, aber im Saal war, schweigt aus gutem Grund. Er wollte aus möglicherweise gar nicht begründeter Eifersucht dem großdeutschen dritten Präsidenten eins auswischen und dieser Plan geht auf, wenngleich die Liebesangelegen- heit auch für ihn ein Desaster wird ...
Originalausgabe
Taschenbuch
Berger Taschenbuch ca. 130 Seiten ISBN 978-3-85028-890-3 Preis: 19,90 € (D) - 19,90 € (A) ? SFr (CH)
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Unsere
Meinung:
Dieses Buch war eine Überraschung für uns. Am Anfang hatte es gar nicht so ausgesehen, als könnte es uns auch nur ansatzweise gefallen, aber im Laufe der Geschichte haben uns die Geschehnisse und ein paar Fragen in ihren Bann geschlagen. Dabei geht es vor allem um eine Frage: Kann es sein, daß eine der Personen, wie sie selbst behauptet, den zweiten Weltkrieg verursachen konnte, und wenn ja wie? Dazu kommt nach und nach ein weiterer Verdacht, der sich erst an Theoderichs Grab als begründet erweist. (Ansonsten hat Theoderichs Grab keine Bedeutung in dieser Geschichte, es ist lediglich der Schauplatz für einen wichtigen Wendepunkt.) Den größten Teil des Buch (von Seite 55 bis 122) macht ein Tagebuch mit Einträgen vom Mai 1887 bis Mai 1938 aus, daß in den Besitz des Elsässer Erzählers gerät. Danach folgt nur noch ein kurzer Epilog. Auch in diesem Tagebuchteil wurde die Geschichte teilweise doch etwas zu detalliert und in die Länge gezogen (etwa mit dem fünfseitigen Abdruck einer Parlamentsrede.) Auch das Thema Widerstand spielt - anders, als man es nach dem Kurztext erwarten könnte - eher am Rande ein Rolle. Im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichten zweier Männer. In der (relativ kurzen) Rahmengeschichte ist es die eines Elsässers, der im ersten Kapitel in der Gegenwartsform auf sein über siebzigjähriges Leben zurückblickt, das dann in den Kapiteln vor dem Tagebuch von der Schulzeit an bis durch die Kriegsjahre ausführlich begleitet wird. Das Tagebuch erzählt teilweise ausufernd die eines Österreichers. Beide Leben überschneiden sich nur einmal und das Leben des Elsässers wid eher zur Zeichnung eines historischen Bildes der Region und speziell der Bahngewerkschaften genutzt. Die eigentlich interessante Geschichte wird in den auf grauem Papier gedruckten Seiten des Tagebuches erzählt. Wer sich für österreichische und elsässische Geschichte interessiert, wird in diesem Buch sicherlich spannend und interessant unterhalten. Für alle anderen Leser wird das Buch wohl weniger interessant sein. Störend war für uns, daß das Buch scheinbar kein Lektorat gesehen hat, jedenfalls stolpert der Leser zu häufig über unvollständige oder unverständliche Sätze. Was uns am meisten gestört hat, war, daß der Autor französische Sätze und lateinische Sprüche weder im Rahmen der Geschichte erklärt noch in einem Glossar am Anfang übersetzt hat. Auch ein Glossar zu den erwähnten historischen Personen und Organissationen wie etwas des Schutzbundes fanden Verlag und Autor wohl überflüssig. Insgesamt eine anfangs etwas langatmige, später aber spannende (Welt-)Geschichte mit einigen unerwarteten Wendungen.
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