September 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Helge Weichmann:
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Titel: Schandflut Ernestine Nachtigall, Bd. 6:? |
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12.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2019 |
Mainz ächzt unter der Sommerhitze, der Rhein führt Niedrigwasser. Da wird ein Toter am Flußufer gefunden – zerfleischt von einem Krokodil.
Die Historikerin Tinne war mit dem Mann unterwegs, doch ein Unfall hat ihre Erinnerung an die letzten sieben Tage ausgelöscht. Was ist in dieser Zeit geschehen?
Gemeinsam mit dem Lokalreporter Elvis beginnt sie, ihre eigene Spur zurückzuverfolgen. Dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis, das in den Kanalschächten unter der Stadt verborgen ist ...
Originalausgabe
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Paperback / Broschiertes Buch
Bisher sind in dieser Reihe erschienen:
- Schandgrab (2013)
- Schandgold (2014)
- Schandkreuz (2016)
- Schandglocke (2017)
- Schandfieber (2018)
Aktualisierung Februar 2021:
Band 7 (Schandweihe, ursprünglich angekündigt für September 2020) wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Ein neuer Erscheinungstermin steht noch nicht fest.
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Gmeiner Paperback ca. 400 Seiten ISBN 978-3-8392-2535-6 Preis: 14,00 € (D) - 14,40 € (A) 20,90 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: gmeiner ebook (09/2019) (epub, PDF) Preis: 10,99 € (D) - 10,99 € (A) 13,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Dieser sechste Nachtigall-Krimi verbindet eine spannende Krimihandlung mit jeder Menge unerwarteter Wendungen mit einer Mischung aus Wirklichkeit und Phantasie. Alles (so wie das Buch) beginnt mit einem Tag im Mai (das Jahr verschweigen wir hier lieber, um nicht zuviel zu verraten und den Lesespaß nicht zu mindern) und jeder Menge Orangen im Rhein. Einige der älteren Leser wird dies schon einen wichtigen Hinweis geben, aber die meisten Leser, uns eingeschlossen, werden sich nach dieser Einleitung fast über das ganze Buch hinweg die Frage stellen: Was hat das mit der Geschichte zu tun? Doch zunächst springt das Buch in die Gegenwart zu einer Tinne im Krankenhaus. Und damit beginnt eine wilde Krimigeschichte, in der der Autor seine Figuren zusammen mit dem Leser von einer Irre in die nächste führt und das ganze so verwinkelt wird wie die Mainzer Kanalisation, die in diesem Buch ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Immer wieder wird die Haupthandlung durch Einschübe unterbrochen, die in der Vergangenheit spielen oder neue Personen ins Spiel bringen. Dabei haben auch die Nebenpersonen ihren eigenen Platz in der Geschichte und wirken nicht wie Scherenschnitte, sondern bringen ihre ganz eigenen lebedigen (oder auch weniger lebendigen) Anteile in die Geschichte ein. (Dabei haben uns einige der Nebenpersonen sogar deutlich besser gefallen als die Hauptperson Elvis.) Erst ganz am Ende des Buches wird die einleitende Szene wieder aufgenommen und ausführlich erklärt - und wir können soviel verraten: Die Umstände in denen diese Szene spielt, gehören in die Rubrik Wirklichkeit. Auch wenn es sicher nicht schadet, die ersten Bände gelesen zu haben, ist es nicht unbedingt nötig. Insgesamt ein spannender und unterhaltsamer Krimi, in dem der Leser nebenbei (und vielleicht auch hinterher, wenn man sich neugierig geworden auf die Suche nach den geschilderten Begebenheiten macht) einiges über Mainz, Eisenbahnen, U-Bahnen, Archäologisches sowie Orangen- und Schandfluten erfährt. (Und der Autor erlaubt sich einen winzig kleinen Hinweis auf eines seiner anderen Bücher, das wir auch schon in der Bücherbar vorgestellt haben.) Gemeinerweise spielt der Autor auch immer wieder mit den Erwartungen des Lesers - glaubt man, jetzt entdecken sie eine Leiche, geschieht etwas völlig anderes, meist harmloses (oder es wird verschwiegen und erst später im Buch wieder aufgenommen), wohingegen man auf der anderen Seite auch immer wieder mit idyllischen Beschreibungen eingelullt wird, um dann ... Neben der Spannung und den unerwarteten Wendungen bis hin zur Auflösung, mit der so wohl kaum ein Leser gerechnet hätte, vorausgesetzt man könnte nach den diversen Drehungen und Wendungen, die neben jedem Wässerchen auch den Durchblick des Lesers ordentlich trüben, überhaupt noch einen Verdacht zustande bringen, sorgen die Mitbewohner der WG und Elvis, der in diesem Buch auf den Hund gekommen ist (aber das auf gar keinen Fall zugeben will) für die Unterhaltung und die Taxibrigade mit einer Art Ruf Teddybär eins-vier-Szenerie für die Rührung (ja und für die Romantiker ist auch gesorgt). Auch wenn wir Elvis nicht wirklich mögen können, so war dies für uns doch eine rundum gelungene Mischung und auf jeden Fall ein Tip. |