Juli 2017 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Jules Verne:
gelesen von O.S. von Malottki |
Titel:
Eine Idee des Dr. Ox |
7.
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Originaltitel:
Une fantaisie du docteur Ox |
Erscheinungsland Original: F |
Erscheinungsjahr Original: 1872 |
Bei den Sprechenden Büchern erscheint im Juli die Neuausgabe eines Hörbuches mit einer ebenso kurzen wie ungewöhnlichen Geschichte von Jules Verne. Die Satire, in der ein geheimnisvolles Experiment eine ganze Stadt verändert erschien zuerst vom März bis Mai 1872 in der Zeitschrift Musée des Familles. Das Hörbuch folgt der deutschen Übersetzung aus dem Jahre 1875.
Es ist das Jahr 1872. In der kleinen und etwas ver- schlafenen, belgischen Stadt Quiquendone soll die Straßenbeleuchtung erneuert werden. Die Verantwortung für dieses Projekt hat der Naturwissenschaftler Dr. Ox.
Geplant ist eine Gasbeleuchtung, die mit Knallgas, einer Mischung aus Wasserstoff und Sauerstoff, betrieben wird. Dafür sind in der gesamten Stadt bereits die Rohre ver- legt worden.
Dr. Oxs Begeisterung ist groß, als der Tag gekommen ist, an dem die Beleuchtung das erste Mal in Betrieb ge- nommen wird.
Noch ahnen die phlegmatischen Einwohner nicht, daß Dr. Ox und sein Assistent Gédéon Ygène sie für ein geheimes, wissenschaftliches Experiment benutzen wollen, das die friedliche Stadt in einem völlig anderem Licht erscheinen lassen wird ...
Die deutsche Erstausgabe erschien 1875.
Übersetzt aus dem Französischen, ein Übersetzer wird nicht genannt
Ungekürzte Lesung
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1 MP3-CD
Wichtiger Hinweis:
MP3-Version - nicht mit allen CD-Playern abspielbar
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steinbach sprechende bücher ca. 160 Min. (~ 2h 40min) 1 MP3-CD ISBN 3-86974-301-8 Preis: 12,99 € (D) - 14,99 tEur (A) 17,90 SFr. (CH)
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Unsere
Meinung: Die Geschichte ist zwar etwas langgezogen und ziemlich überzeichnet, wäre aber mit einem lebendigeren Sprecher durchaus unterhaltsam. Auch die Übersetzung, die die französische Bezeichnung des flämischen Ortes nutzt, also statt des im Deutschen gebräuchlichen Brügge von "Brüüsch" spricht, macht das Anhören nicht angenehmer. Inhaltlich werden die zunächst langatmig die Bewohner von Quiquendone (das auf keiner Karte und in keiner historischen Aufzeichnung zu finden sei), als phlegmatisch beschrieben. Sie brauchen an die zwanzig Jahre bis zu einer Hochzeit und unterhalten sich mit viertelstündigen Redepausen, von der Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ganz zu schweigen. Eine Theater- oder Opernaufführung findet mehr oder weniger in Zeitlupe statt und muß über diverse Abende verteilt werden. Erst als Dr. Ox und sein Asssistent Ygène (was zusammengenommen das Wort Oxygéne, also Sauerstoff, ergibt und eines der kleinen unterhaltsamen Elemente ist, die Verne in dieser Geschichte versteckt hat) ihr Experiment starten, verändern sich die Menschen (und Tiere, denn auch die leben hier in Zeitlupe). Das Leben nimmt an Geschwindigkeit und Aggressionen zu. Ersteres führt zu einer einzigartigen Vorstellung, letzteres beinahe zu einem Krieg mit dem Nachbardorf. Der Hörer kann ahnen, was an der Hand ist, wenn sich die Aggressionen legen, sobald beispielsweise Bürgermeister und Beisitzer auf einen Turm gestiegen sind. Die Kurzinformation liegt auch wieder einmal knapp daneben, denn es geht nicht allein um Straßenbeleuchtung, sondern auch um die öffentlicher (und später auch privater) Gebäude, was für wichtige Teile der Geschichte von entscheiender Bedeutung ist. Der Vortrag könnte von einem der Flamänder stammen, jedenfalls glänzt er durch die entsprechende Lebendigkeit, auch wenn die Stimme selbst durchaus angenehm ist. Warum aber der Bürgermeister von Quiquendone mit einem englischen Akzent spricht, bleibt wohl ein Geheimnis. Insgesamt eine nette Geschichte für Zwischendurch, deren Vortrag es uns leider sehr schwer gemacht hat, sie anzuhören. |