Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte. (Martin Niemöller, 1892 - 1984)
Hallo,
… und weiter geht es mit dem siebten neuen Hörbuch für diese Ausgabe.
Viel Spaß wünscht
das Bücherbar-Team
April 2016
Autor/Herausgeber/Reihe:
Irene Zimmermann:
gelesen von Tim Schwarzmaier
Titel:
Miss Edison
Unsere (geniale) verrückte Lehrerin
7.
Originaltitel:
Originaltitel
Erscheinungsland
Original: D
Erscheinungsjahr
Original: 2016
Oskar und Emma könnten wirklich gute Freunde sein, gäbe es da nicht ein klitzekleines Problem: Emma ist unsichtbar.
Schuld daran ist die schrullige Miss Edison. Sie ist nicht nur die Englischlehrerin der beiden, sondern auch eine genial verrückte Erfinderin. Ihre neueste Idee: ein Unsichtbarkeistsscanner (kurz: USC).
Doch leider ist das wichtigste Teil, ein siebenzwanzigpoliger Stecker, kaputt. Oskar muß ihn so schnell wie möglich ersetzen, sonst bleibt Emma womöglich für immer unsichtbar.
Dumm nur, daß er gleichzeitig mit der Gnack-Gang aus seiner Klasse Ärger hat und es auch zu Hause nicht richtig läuft.
Wird Oskar es trotzdem rechtzeitig schaffen?
Vom Verlag empfohlen für Hörer ab 9 Jahren.
Originalausgabe
3 Audio-CDs
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audio media Hörbuch, ca. 210 Minuten (ca. 3h 30 min) 3 Audio-CDs ISBN 3-95639-060-1
Leider hat das (Hör-)Buch nicht gehalten, was wir (und andere Leser) sich durch Aufmachung und Kurzinfor- mation davon erwartet hatten. Zum einen waren das mehr Abenteuer und mehr Erfindungen, zum anderen nimmt die Geschichte nach einem inhaltlich und sprachlich interessanten Anfang eine ganz andere Richtung und wird dann langatmig, sich wiederholend und vor allem unglaubwürdig. Letzteres ist besonders bei (Hor-)Büchern für junge Leser ein entscheidender Aspekt. Speziell Hörern ab zehn Jahren kann man nicht mehr alles auftischen, denn wie die männliche Hauptperson Oskar sind sie "für Märchen zu alt". Da wäre zunächst einmal die in diesem Buch einzige Erfindung, die angeblich dadurch aufräumt, indem sie Dinge (und Personen) unsichtbar macht. Nur hilft das doch nicht wirklich viel, denn die Dinge bleiben da und sobald sich die unerwarteten Gäste für die man "aufgeräumt" hat, sich im Raum bewegen, zeigt sich, daß diese Erfindung von der Autorin nicht wirklich durchdacht ist (anders als wenn man die mit der Erfindung "behandelten" Dinge beispielsweise eine Sekunde in die Zukunft oder in eine andere Dimension versetzt hätte). Das fällt an vielen Stellen der Geschichte auf, die gletscherspaltengroße Logiklöcher aufweist. Auch daß die Polizei auf einen Anruf hin, der von grauen Socken schwafelt, gleich ein Einsatzteam schickt, kann man wohl keinem Hörer über zehn Jahren mehr ernsthaft weismachen wollen. Da hilft auch nicht wirklich mit fremdartig klingenden Bezeichnungen wie "Duo-Wechsel-Preventer" oder Abkürzungen wie USC sich zu werfen oder eine Polizistin Carolin Reibel zu nennen. Vieles wird in diesem Hörbuch nur angedeutet, ohne es dem Leser wirklich zu erklären. Warum etwa fürchtet sich Oskar plötzlich nicht mehr vor seinen Mobbern und ist auf einmal Teil der "In-Crowd", der mit an ihrem Vorzugstisch der Mensa sitzen darf und vor Stolz glüht, weil er zum Treffen am Wochenende eingeladen wird? Und warum ist das der Autorin so wichtig? Auch die "Lösung" von Oskars Problem am Ende des Buches wird mal eben aus dem Hut gezaubert, so wie es der Autorin in den Kram paßte. Daneben hat sich die Autorin in den mehr als drei Stunden dieses Hörbuches fast ausschließlich darauf konzentriert, ein defektes Bauteil für die einzige Erfindung dieses Buches zu besorgen, statt auf die wirklich interessanten Geschehnisse überzugehen, die nur am Rande angedeutet werden (wie kommen die etwa die Damen und Oskar in ein mehr als hundert Jahre altes Gemälde?). Ob sie damit unbedingt Leser und Verlag von der Notwendigkeit eines zweiten Buches "überzeugen" will? Die Geschichte selbst hat durchaus einige interessante Ideen und auch spannende Stellen, ist teilweise gut zu anzuhören, aber ingesamt für uns doch zu sehr künstlich gestreckt, zu sehr auf diese eine fehlende Teil konzentriert und zu wenig zu Ende gedacht. An alldem kann leider auch der Vortrag von Tim Schwarzmaier kaum etwas verbessern, der sich alle Mühe gibt, aus einem eher schwachen Buch ein anhörenswertes Hörbuch zu machen.
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