März 2016 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Tom Hillenbrand:
gelesen von Hans-Jürgen Stockerl |
Titel:
Der Kaffeedieb |
1.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: DE |
Erscheinungsjahr
Original: 2016 (HC) |
1683: Das neue Mode-Getränk in Europa heißt Kaffee. Er ist immens begehrt – und teuer, denn die Osmanen haben das Monopol darauf und wachen streng darüber.
Wer es wagt, ihn außer Landes zu schmuggeln, wird mit dem Tod bestraft. Aber ein junger Engländer hat einen waghalsigen Plan: Mit finanzieller Unterstützung der Vereinigten Ostindischen Compagnie stellt er eine Truppe internationaler Spezialisten zusammen, um den Türken den Kaffee zu klauen.
Die spektakuläre Reise scheint zunächst zu gelingen ...
Mit achtseitigem Begleitbüchlein
Leider wurde im Zuge der Übernahme des audio media Verlages durch die Westermanngruppe auch die hoerkiosk.de-Webseite abgeschaltet und durch eine deutlich besucherunfreundlichere "Corporate-Design"-Seite er- setzt, die kaum noch Informationen und schon gar keine "Seele" mehr enthält und in erster Linie ein Verkaufsvehikel zu sein scheint. Die Links zum hoerkiosk.de, die noch in allen Hörbüchern zu finden sind, führen leider auch nur noch auf diese neue Seite.
Gekürzte Lesung |
1 MP3-CD in Kartonfaltschachtel
Wichtiger Hinweis: MP3-Version - nicht mit allen CD-Playern abspielbar
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Direkt beim Verlag bestellen
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audio media Hörbuch, ca. 720 Minuten (ca. 12h) 1 MP3-CD ISBN 3-95639-079-2
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Preis: 24,99 tEur (D) 24,99 tEur (A) 36,90 SFr (CH) |
Beim onlineshop:
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Unsere
Meinung: Historisch angehauchte Kriminal- oder Abenteuergeschichten lesen und hören wir normalerweise ganz gerne und nachdem die Geschichte des Kaffees in einer Episode der schimmernden Reiche angerissen wurde, waren wir schon gespannt auf tiefergehende Informationen über die Entwicklungsgeschichte des Kaffeegenußes in Europa. Und wenn das noch mit einem spannenden Husarenstückchen kombiniert war, umso besser. Die äußere Gestaltung mit einem gemäldeartigen Titelbild in zurückhaltenden Farben unter- stützt diese Erwartung noch. Im Inneren der Pappfaltschachtel findet sich neben der MP3-CD noch ein achtseitiges Begleitbüchlein mit Informationen zu den "Dramatis Personae", also den handelnden Personen und einem Glossar, das einige der gebrauchten (Fach-)Ausdrücke kurz erläutert. So weit wirklich so gut. Das Hörbuch selbst fängt allerdings etwas zähflüssig an und man erfährt erst einmal eine ganze Menge über Börsenspekulation, Druckwerke sowie Gott und die Welt. Von Kaffee erstmal keine Spur, nicht die Bohne. Nach dieser ausufernden Einleitung beginnt es interessant zu werden, wenn die für uns nicht wirklich sympathische Hauptperson, der Kaffee-Dieb wider Willen, beginnt, die Truppe zusammenzustellen, die den Türken den Mokka stibitzen soll. Hier gibt es leider auch wieder viele Längen und Seitenge- schehnisse, bei denen man etwa von der Mühlensprache der Holländer erfährt, während es an anderer Stelle wieder überhastet abgefackelt oder ganz einfach übersprungen wird, um es dem Hörer selbst zu überlassen, sich die Geschehnisse aus den gegebenen Andeutungen zusamenzureimen. Alles ganz interessant, aber so langsam zu viel des Guten. Einige Personen wie der Superdieb werden witzig und unterhaltsam eingeführt, bleiben dann aber mehr oder weniger zugunsten einer rührseligen Lovestory und wiederum einiger anderer Nebenstränge auf der Strecke. Das Thema Kaffee kommt dann als türkisches Kaffeehaus wieder kurz ins Blickfeld, der eigentliche Diebstahl wird allerdings nur angedeutet und lediglich seine Folgen in den Mythen und Legenden wiederum ausführlich erzählt. Wir halten dem Autoren sicherlich zugute, daß er für dieses Buch gründlichst recherchiert hat und vieles ist auch ganz interessant, aber er hätte wirklich nicht alles in eine Geschichte pressen müssen, die dadurch an Konsistenz aber vor allem deutlich an Spannung verloren hat. So ist leider nur eine nette aber teils sprunghafte, teils viel zu ausufernde Geschichtensammlung mit blassen Figuren, viel zu vielen zu langatmig erzählten historischen Informationen und wenig Spannung herausgekommen, den der recht eintönige bis überzogene Erzählstil des Sprechers auch nicht wirklich anhörenswerter macht. |