August 2011 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Samuel Benchetrit: vorgetragen von Leonard Hohm |
Titel: Rimbaud und die Dinge des Herzens
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1.
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Originaltitel:
Le coeur en dehors |
Erscheinungsland Original: F |
Erscheinungsjahr Original: 2009 |
Das Herz auf der Zunge, so ungefähr der französische Originaltitel, und am rechten Fleck trägt der zehnjährige Erzähler - oder vielleicht sollten wir besser sagen Chronist - dieses Buches. Durch die Augen und Gedanken des Imigrantenjungen Charly (NICHT Charles!) erlebt der Leser einen Ausschnitt seines jungen Lebens auf "der falschen Seite" der Pariser Vorstädte mit.
Charly ist es - wie viele Familien in seiner Gegend - gewohnt, daß die Polizei seine Mutter aus ihrer Wohnung in dem herunterge- kommenen Hochhaus holt – immer geht es um seinen Bruder Henry und dessen Drogenprobleme.
Doch heute hat sie ihn zum ersten Mal in seinem Leben nicht angelächelt: Was ist passiert? Er muß seinen Bruder finden, der es ihm sicher erklären kann. Auch wenn er dafür die Schule schwänzt.
Auf seiner Suche läuft er durch das Viertel, erzählt sprunghaft von seinen Sorgen, den Gefahren, den Schönheiten seiner Umgebung, den zwei Frauen, die er liebt – seiner Mutter und seinem heimlichen Schwarm Melanie -, dem ebenso düsteren wie vertrauten und verlockenden, aufgegebenen Einkaufszentrum mit seinen mysteri- ösen, gefährlichen Bewohnern, seinem besten Freund und dem Kellerversteck, den Leuten, bei denen seine Mutter bislang gear- beitet hatte ...
Und von seinem Bruder, der ihm schließlich erklären kann, wohin seine Mutter gebracht wurde und warum. Aber das wirft nur neue Fragen auf. Aber wenn Charly gar keine Antworten mehr findet, dann sind da immer noch die Verse seines Lieblingsdichters Rimbaud ...
Aus dem Französischen übersetzt von Olaf M. Roth.
Autorisierte Hörfassung
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Ungekürzte Lesung |
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steinbach sprechende bücher ca. 280 Min. (~ 4,5 h) 4 CDs in Plastikbox ISBN 3-86974-088-4 |
Preis: 19,99 tEur (D) 19,99 tEur (A) 31,90 SFr. (CH) |
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Unsere
Meinung: Eine Art französischer Huckleberry Finn, der trotz aller Widrigkeiten seines jungen Lebens (ob sie ihm nun in voller Tragweite klar sind oder nicht) seinen Optimismus behält, ohne jedoch eine rosarote Brille aufzusetzen. Das Ende bleibt ein bißchen sehr offen, aber isgesamt ist das Buch gut geschrieben und nach den ersten Minuten, in denen sich der Sprecher etwas schwer tut, auch lebendig und von einigen wenigen Merkwürdigkeiten abgesehen, auch ansprechend vorgetragen. Hörenswert. |