Nach soviel Krimi und Leckerlis zur Abwechslung mal wieder etwas für die Freunde der russischen Phantastik. Dies ist der zweite Band einer dreiteiligen Fantasy-Serie. Band 1 ist im April dieses Jahres bei Piper erschienen.
Nach Jahrhunderten des Friedens ist der namenlose Schrecken erwacht. Eine riesige Armee formiert sich in den Öden Landen. Tausende Giganten, Oger und Kreaturen des Todes finden sich zusammen – erstmals unter dem gemeinsamen schwarzen Banner; erstmals vereint im Sturm auf die Stadt Awendum …
Es sei denn, Meisterdieb Garrett und kann dabei helfen, das einzige Mittel zur Abwehr aus seiner ebenso abgelegenen wie gefährlichen Ruhestätte zu bergen und zurückzubringen. Von der verbotenen Zone Awendums, der Heimat der lebenden Toten, führt Garretts Weg bis ans Ende der Welt. An der Seite einer Elfenprinzessin, und einiger der fähigsten und tapfersten Kämpfer des Königreichs, darunter Vertreter der Zwerge, Kobolde und Gnome (sollten wir Kli-Kli, den Hofnarren des Königs eigentlich auch erwähnen?) macht sich Garrett auf einen Weg, der ebenso aussichtslos scheint wie er unausweichlich ist.
Und hier gehts weiter im zweiten Band der "Chroniken von Siala": Garrett und seine Gefährten müssen die einzige Verteidigung gegen den Unausprechlichen, das unendlich Böse, finden und dem Orden der Zauberer übergeben, bevor der Unaussprechliche das Königreich unterwerfen kann. Doch das Horn des Regenbogens liegt in Hrad Spine, gewaltigen unterirdischen Palästen, mitten in einem nicht ganz idyllischen Wald, gespickt mit magischen Fallen, aus denen bisher niemand lebend zurückgekehrt ist.
Zunächst müssen diese Wälder aber erst einmal erreicht werden – und soviel sei verraten: Die Reise dorthin ist gespickt mit Feinden, Fallen und falschen Freunden. Und Karrenfahrten, Drachen, Magiern, kleinen possierlichen Tierchen und etlichem mehr von der Sorte.
Gut, daß sie zumindest den unverzichtbaren magischen Schlüssel zu den Katakomben der Beinernen Paläste bereits haben. Dumm nur, daß eben jener Schlüssel wenig später gestohlen wird. Aber Garrett wäre kein Meisterdieb, wenn er sich den Schlüssel nicht wieder beschaffen könnte. Was aber, wenn der sich im Hauptquartier des Gegners befindet und von einer ebenso mächtigen wie niederträchtigen Magierin beschützt wird?
Werden sie das nächste Etappen-Ziel ihrer abenteuerlichen Reise rechtzeitig erreichen und sich die schrecklichen immergrünen Wälder Sagrabas den Gefährten öffnen?
Aus dem Russischen übersetzt von Christiane Pöhlmann
Schattentänzer, der abschließende dritte Band der Chroniken von Siala, erscheint im April 2011 bei Piper.
In diesem Buch wird die Geschichte aus dem ersten Buch ebenso nahtwie übergangslos fortgesetzt. Beide Bücher erscheinen vielmehr als Teile eines einzigen Buches. Eigentlich ist es für uns auch nicht ganz treffend, wenn die Kapitel in diesem Buch erneut von 1 bis 15 durchnumeriert sind – Kapitel 1 wäre treffender als Kapitel 26 bezeichnet worden. Wer den ersten Band gar nicht gelesen hat (oder wenns schon etwas her ist), wird den Einstieg ziemlich hart bis unmöglich finden. Es gibt neben dem unfreiwilligen Helden, der die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, eine Unmenge von Figuren, die ohne jede weitere Vorstellung oder Charakterisierung in die laufende Handlung geworfen werden. Natürlich hilft dem Leser weder ein "was bisher geschah" noch ein Personenverzeichnis oder gar eine Einführung in die Welt dieser Geschichten. Es ist also empfehlenswert bis unverzichtbar zunächst den ersten Band gelesen zu haben. Aber zur Geschichte: Wie der erste Band eine spannend und witzig geschriebene Mischung aus Discworld-, Mantel& Degenund Herr der Ringe-Elementen. Weiter geht es mit der Schnitzeljagd und der Fantasyvariante der zehn kleinen Negerlein, denn wieder bleibt der eine oder andere aus der Helden-Truppe auf der Strecke. Da gesellt sich diesmal ein ungeheuer genialer Plan um Pferde, Böcke und Dämonen. Unsere größte Befürchtung, daß sich im weiteren Verlauf alles auf diverse Massenschlachten und Megagemetzel konzentriert, hat sich erfreulicherweise nicht bewahrheitet. Zwar gibt es diverse Kämpfe, Gefechte etc. und der eine oder andere verliert auch schon mal den Kopf (das ist nicht bildlich gemeint), aber nicht als Selbstzweck oder nur mit kleinen Bröckchen Alibi-Handlung dazwischen, wie heute leider üblich. (Ganz am Ende gibt es ein mittleres Gemetzel – das vom Autor jedoch auch als solches bezeichnet und nicht glorifiziert wird.) Zudem werden in diesem Band weitere Geheimnisse ans zum Teil noch trübe Licht gebracht, neue (magische) Gegner betreten die Bühne oder zeigen ihr wahres Gesicht und in einigen Traumsequenzen werden Geschehnisse aus der tiefen Vergangenheit der Welt eingebaut. Informationen, die dem Schattentänzer und dem Leser im dritten und letzten Band vermutlich noch wertvolle Dienste leisten werden. Neben den Geheimnissen und den Aktionen von Freund und Feind, in den Besitz von Informationen und magischen Gegenständen zu gelangen, der unheimlichen dritten Partei, dem sinistren "Herrn" und seinen "Dienern" auf die Spur zu kommen (dessen Identität aufmerksame Leser wohl schon ahnen), gibt es auch wieder diverse Wortgefechte und Szenen zum Schmunzeln oder gar Lachen, die dem Leser wieder ebenso spannende wie unterhaltsame Fantasy-Stunden verschaffen. Eine weitere Unart, die uns an diesem Roman allerdings nicht gefallen hat, ist daß wieder mal in amerikanischen/englischen Maßeinheiten wie yards gemessen wird, statt den europäischen Metern, Zentimetern etc. (Und es würde einem amerikanischen Verlag nicht mal im Albtraum einfallen, deutsche Maßeinheiten in der Übersetzung eines deutschsprachigen Buches zu nutzen, warum also diese leseerschwerende Unfreundlichkeit deutscher Verlage und Übersetzer deutschsprachigen Lesern gegenüber?) Wir sind schon gespannt auf das dritte und abschließende Abenteuer des Schattentänzers, das im April 2011 erscheinen wird (und in dem der Leser vielleicht auch erfahren wird, welches Geheimnis das Schlitzohr Kli-Kli verbirgt).
Frisch verbucht-Archiv – neu und interessant in diesem Monat
Diese Informationen sind zur persönlichen Verwendung bestimmt; sie dürfen zu nicht-kommerziellen Zwecken unter Nennung der Quelle weiterverbreitet werden. Alle Angaben nach bestem Wissen aber ohne Gewähr.
Für Mitteilungen, Meinungen und eigene Tips für die INFO-Bücherbar einfach das Kontakt-Formuar verwenden. Die Einsendung ist gleichzeitig Einverständnis mit redaktioneller
Bearbeitung und Veröffentlichung, sofern nicht ausdrücklich auf der Einsendung anderslautend vermerkt.