Juli 2019 |
Autor/Herausgeber/Reihe:
Hanna C. Bergmann: (Karin Joachim) |
Titel: Potsdamer Ganoven |
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7.
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Originaltitel:
Originaltitel
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Erscheinungsland
Original: D |
Erscheinungsjahr
Original: 2019 |
Bei Gmeiner erscheint im Juli ein historischer Kriminalroman rund um den Postboten Theodor Berwalt, der im Potsdam der Weimarer Republik in einen Mordfall hereingezogen wird. Da am Ende des Buches der Fall zwar mit Theos Hilfe aufgeklärt wurde, aber noch einige Geheimnisse offenbleiben, hoffen wir, daß dies der erste Band einer Reihe wird. Ein zweiter Band ist vom Verlag allerdings noch nicht angekündigt.
Potsdam im Januar 1924. Die Winterkälte hat die ehemalige Garnisonsstadt fest im Griff. Wie an jedem Tag dreht der junge Postbote Theodor Berwalt seine Runde. Am Stadtkanal findet er bei einer Zustellung die Leiche von Alfred Pagel.
Kaum hat die Polizei ihre Ermittlungen aufge- nommen, gerät Theodor in Verdacht, Pagel ermordet zu haben.
Dem Postboten eilt seine Freundin Gisela zu Hilfe, die als Stenotypistin im Polizeipräsidium arbeitet.
Gemeinsam begeben sich Theodor und Gisela auf Mörderjagd …
Originalausgabe
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Paperback / Broschiertes Buch
Auch erhältlich als ebook
EPUB: ca. 2,5 MB, ISBN 978-3-8392-6074-6
PDF: ca. 9 MB, ISBN 978-3-8392-6075-3
Aktualisierung Juni 2020
Eine Fortsetzung ist bisher leider nicht vorgesehen, zumindest bis 2022 wird defintiv keine erscheinen.
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Gmeiner Paperback ca. 300 Seiten ISBN 978-3-8392-2461-8 Preis: 13,90 € (D) 14,30 € (A) 16,00 SFr. (CH)
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Auch erhältlich als: ebook (07/2019) (epub, PDF) ISBN: 3-86762-334-1 Preis: 9,99 € (D) - 9,99 € (A) 6,00 sFr (CH) |
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Unsere Meinung: Dies ist ein weitgehend gut geschriebener Kriminalroman, der im Berlin und Potsdam der Weimarer Republik spielt und das Leben in dieser Zeit rund um den Kriminalfall unaufdringlich in die Geschichte einbindet. Auch kommt der Krimi erfreulicherweise ohne total verkorkste Ermittler (womit nicht gesagt sein soll, daß es keine korrupten oder kriminellen Kriminalen in der Geschichte gibt) übertriebene Action oder Ekeleffekte und Zerstückelungen aus, die heute in fast jedem neuen Krimi (oder Thriller) scheinbar zur Grundausstattung gehören. Weitgehend gut geschrieben schreiben wir, weil die Beziehungszenen zwischen Theo und Gisela für uns mitunter zu schwülstig und beinahe kitschig ausgefallen sind und manche eine Formulierung sich doch recht merkwürdig liest. (Wie etwa, wenn der eine oder andere Charakter etwas mit seiner sonoren Stimme sagt.) Davon abgesehen ist es für uns ein rundum gelungener, spannender Krimi nach alter Schule, in dem es neben der Aufklärung des Mordfalles auch noch eine Reihe weiterer Geheimnisse gibt, von denen die meisten Theos Familie und seine eigene Vergangenheit betreffen und einige davon, wie etwa seine Angst vor Brücken, von der der Leser breits in der Eröffnungsszene erfährt und die er selbst auf ein Kriegstrauma zurückführt, erscheinen im Laufe der Geschichte in neuem Licht. Aber sie sind auch nicht von Beginn an bekannt, sie erscheinen erst nach und nach im Laufe der Geschichte und bringen neue Handlungs- und Spannungselemente ins Geschehen, die der Leser dann mit der bisherigen Handlung verknüpfen kann. Und es bleibt bei Weitem nicht bei einer einzigen unerwarteten Wendung in diesem spannenden Roman, in dem Theo und besonders seine Mitermittlerin Gisela in gefährliche Situationen geraten. Neben dem Kriminalfall erfährt der Leser auch noch einiges über das Leben in dieser Zeit nach dem großen Krieg rund um Berlin, Veränderungen bei der Arbeit der Kriminalpolizei, über die Situation der Frauen und den Zustand der Gesellschaft in jenen Tagen, die, was uns betrifft, viel zu selten als Hintergrund für spannende Romane genutzt wurden. (Und auch wenn Gisela keinen Cowboy als Mann will, sorgt auch hier die auf standesgemäße Verheiratung der Tochter sinnende Mutter für den wenn auch seltenen Humoranteil.) Insgesamt ein eher ruhiger aber darum nicht weniger spannender Kriminalroman, der nicht zuletzt wegen der noch ungelösten Familiengeheimnisse (und möglicherweise unerkannter Verbrechen in der Vergangenheit) auf zumindest eine Fortsetzung hoffen läßt. Dieser (erste) Fall für Theodor Berwalt und Gisela ist für uns ein Tip und mit diesem Postboten gehen wir gerne ein weiteres Mal auf Ganovenjagd. |